Sie können FreeBSD mit einem Terminal benutzen, der nur Text darstellen kann. Wenn Sie FreeBSD auf diese Weise benutzen, stehen Ihnen alle Möglichkeiten eines UNIX® Betriebssystems zur Verfügung. Dieser Abschnitt beschreibt was Terminals und Konsolen sind und wie sie unter FreeBSD eingesetzt werden.
Wenn Ihr FreeBSD-System ohne eine graphische Benutzeroberfläche startet, wird am Ende des Systemstarts, nachdem die Startskripten gelaufen sind, ein Anmeldeprompt ausgegeben. Die letzten Startmeldungen sollten ähnlich wie die Folgenden aussehen:
Beachten Sie die letzten beiden Zeilen der Ausgabe, die vorletzte lautet:
Diese Zeile enthält einige Informationen über das
gerade gestartete System. Die Ausgabe stammt von der
FreeBSD-Konsole einer Maschine mit einem Intel oder
Intel-kompatiblen Prozessor der x86-Architektur[1]. Der Name des Systems (jedes UNIX® System besitzt
einen Namen) ist pc3.example.org
und die Ausgabe
stammt von der Systemkonsole, dem Terminal
ttyv0
.
Das Ende der Ausgabe ist immer die Aufforderung zur Eingabe eines Benutzernamens:
Der Anmeldevorgang wird im nächsten Abschnitt erläutert.
FreeBSD ist ein Mehrbenutzersystem, das Multitasking unterstützt. Das heißt mehrere Benutzer können gleichzeitig viele Programme auf einem System laufen lassen.
Jedes Mehrbenutzersystem muss die Benutzer voneinander unterscheiden können. Bei FreeBSD und allen anderen UNIX®-artigen Betriebssystemen wird dies dadurch erreicht, dass sich die Benutzer anmelden müssen, bevor sie Programme laufen lassen können. Jeder Benutzer besitzt einen eindeutigen Namen (den Account) und ein dazugehörendes Passwort, die beide bei der Anmeldung abgefragt werden.
Nachdem FreeBSD gestartet ist und die Startskripten[2], gelaufen sind, erscheint eine Aufforderung zur Eingabe des Benutzernamens:
Wenn Ihr Benutzername beispielsweise john
ist, geben Sie jetzt john
gefolgt von
Enter ein. Sie sollten dann eine Aufforderung zur
Eingabe des Passworts erhalten:
john
Password:Geben Sie jetzt das Passwort von john
gefolgt von Enter ein. Das Passwort wird aus
Sicherheitsgründen nicht auf dem Bildschirm angezeigt.
Wenn Sie das richtige Passwort eingegeben haben, sind Sie am System angemeldet und können nun alle verfügbaren Kommandos absetzen.
Anmgemeldet sind Sie, wenn Sie die Tagesmeldungen
(message of today) gefolgt
von einer Eingabeaufforderung (dem Zeichen #
,
$
oder %
) gesehen
haben.
Da FreeBSD mehrere Programme gleichzeitig laufen lassen kann, ist eine einzige Konsole, an der Kommandos abgesetzt werden können, zu wenig. Abhilfe schaffen virtuelle Konsolen, die mehrere Konsolen zur Verfügung stellen.
Die Anzahl der virtuellen Konsolen unter FreeBSD können Sie einstellen. Zwischen den einzelnen Konsolen können Sie mit speziellen Tastenkombinationen wechseln. Jede Konsole verfügt über einen eigenen Ausgabekanal und FreeBSD ordnet die Tastatureingaben und Monitorausgaben der richtigen Konsole zu, wenn Sie zwischen den Konsolen wechseln.
Zum Umschalten der Konsolen stellt FreeBSD spezielle Tastenkombinationen bereit[3]. Benutzen Sie Alt+F1, Alt+F2 bis Alt+F8, um zwischen den verschiedenen Konsolen umzuschalten.
Wenn Sie zu einer anderen Konsole wechseln, sichert FreeBSD den Bildschirminhalt und gibt den Bildschirminhalt der neuen Konsole aus. Dies erzeugt die Illusion mehrerer Bildschirme und Tastaturen, an denen Sie Kommandos absetzen können. Wenn eine Konsole nicht sichtbar ist, weil Sie auf eine andere Konsole gewechselt haben, laufen die dort abgesetzten Kommandos weiter.
In der Voreinstellung stehen unter FreeBSD acht virtuelle
Konsolen zur Verfügung, deren Anzahl Sie leicht erhöhen
oder verringern können. Die Anzahl und Art der Konsolen wird
in /etc/ttys
eingestellt.
Jede Zeile in /etc/ttys
, die nicht mit
#
anfängt, konfiguriert einen Terminal oder
eine virtuelle Konsole. In der Voreinstellung werden in dieser
Datei neun virtuelle Konsolen definiert, von denen acht aktiviert
sind. Die Konsolen sind in den Zeilen, die mit
ttyv
beginnen, definiert:
Die Hilfeseite ttys(5) enthält eine ausführliche Beschreibung der Spalten dieser Datei und der Optionen, die Sie zum Konfigurieren der virtuellen Konsolen benutzen können.
Eine eingehende Beschreibung des Single-User-Modus finden Sie
in Abschnitt 13.6.2, „Der Single-User Modus“. Im Single-User-Modus steht
Ihnen nur eine Konsole zur Verfügung.
Die Definition dieser Konsole befindet sich ebenfalls in
/etc/ttys
. Suchen Sie nach einer Zeile, die
mit console
beginnt:
In der Zeile, die mit console
beginnt,
können Sie secure
durch
insecure
ersetzen. Wenn Sie danach in den
Single-User-Modus booten, verlangt das System ebenfalls die
Eingabe des root
-Passworts.
Setzen Sie insecure
nicht
leichtfertig ein. Wenn Sie das Passwort von
root
vergessen, wird es schwierig, in den
Single-User-Modus zu gelangen, wenn Sie den
FreeBSD-Boot-Prozess nicht genau verstehen.
Der Standard-Videomodus der FreeBSD-Konsole kann auf jeden Modus eingestellt werden, der von Ihrer Grafikkarte und Ihrem Monitor unterstützt wird (beispielsweise 1024x768 oder 1280x1024). Wollen Sie eine andere Einstellung verwenden, müssen Sie Ihren Kernel neu kompilieren, nachdem Sie die zwei folgenden Zeilen in Ihre Kernelkonfigurationsdatei aufgenommen haben:
Nachdem Sie den Kernel mit diesen zwei Optionen neu kompiliert haben, bestimmen Sie die möglichen Videomodi mit dem Werkzeug vidcontrol(1). Um beispielsweise einer Liste aller unterstützten Modi zu erhalten, verwenden Sie den folgenden Befehl:
#
vidcontrol -i mode
Als Ergebnis erhalten Sie eine Liste aller Videomodi,
die von Ihrer Hardware unterstützt werden. Sie wählen
einen neuen Modus aus, indem Sie den entsprechenden Wert
(wiederum als Benutzer root
) an
vidcontrol(1) übergeben:
#
vidcontrol MODE_279
Um diese Einstellung dauerhaft zu speichern, müssen Sie
die folgende Zeile in die Datei
/etc/rc.conf
aufnehmen:
[1] Genau das ist mit i386
gemeint. Auch
wenn Ihr System keine Intel 386 CPU besitzt, wird
i386
ausgegeben. Es wird immer die
Architektur und nicht der Typ des Prozessors ausgegeben.
[2] Startskripten sind Programme, die FreeBSD automatisch bei jedem Startvorgang ausführt. Der Zweck der Skripte besteht darin, das System zu konfigurieren und nützliche Dienste im Hintergrund zu starten.
[3] Eine recht technische und genaue Beschreibung der FreeBSD-Konsole und der Tastatur-Treiber finden Sie in den Hilfeseiten syscons(4), atkbd(4), vidcontrol(1) und kbdcontrol(1). Lesen Sie diese Seiten, wenn Sie an den Einzelheiten interessiert sind.
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