Der folgende Abschnitt beschreibt, wie Sie ein neues SCSI-Laufwerk zu einer Maschine hinzufügen, die momentan nur ein Laufwerk hat. Dazu schalten Sie zuerst den Rechner aus und installieren das Laufwerk entsprechend der Anleitungen Ihres Rechners, Ihres Controllers und des Laufwerkherstellers. Den genauen Ablauf können wir wegen der großen Abweichungen leider nicht beschreiben.
Nachdem Sie das Laufwerk installiert haben, melden Sie sich als
Benutzer root
an und kontrollieren Sie
/var/run/dmesg.boot
, um sicherzustellen,
dass das neue Laufwerk gefunden wurde. Das neue Laufwerk
wird, um das Beispiel fortzuführen, da1
heißen und soll unter /1
eingehängt
werden. Fügen Sie eine IDE-Platte hinzu, wird diese den
Namen ad1
erhalten.
Da FreeBSD auf IBM-PC kompatiblen Rechnern läuft, muss
es die PC BIOS-Partitionen, die verschieden von den traditionellen
BSD-Partitionen sind, berücksichtigen. Eine PC Platte kann
bis zu vier BIOS-Partitionen enthalten. Wenn die Platte
ausschließlich für FreeBSD verwendet wird, können
Sie den dedicated Modus benutzen, ansonsten
muss FreeBSD in eine der BIOS-Partitionen installiert werden.
In FreeBSD heißen die PC BIOS-Partitionen
Slices, um sie nicht mit den traditionellen
BSD-Partitionen zu verwechseln. Sie können auch Slices auf
einer Platte verwenden, die ausschließlich von FreeBSD
benutzt wird, sich aber in einem Rechner befindet, der noch ein
anderes Betriebssystem installiert hat. Dadurch stellen Sie sicher,
dass Sie fdisk
des anderen Betriebssystems noch
benutzen können.
Im Fall von Slices wird die Platte als
/dev/da1s1e
hinzugefügt. Das heißt:
SCSI-Platte, Einheit 1 (die zweite SCSI-Platte), Slice 1
(PC BIOS-Partition 1) und die e
BSD-Partition.
Wird die Platte ausschließlich für FreeBSD verwendet
(„dangerously dedicated“), wird sie einfach als
/dev/da1e
hinzugefügt.
Da bsdlabel(8) zum Speichern von Sektoren 32-Bit Integer verwendet, ist das Werkzeug in den meisten Fällen auf 2^32-1 Sektoren pro Laufwerk oder 2 TB beschränkt. In fdisk(8) darf der Startsektor nicht größer als 2^32-1 sein und Partitionen sind auf eine Länge von 2^32-1 beschränkt. In den meisten Fällen beschränkt dies die Größe einer Partition auf 2 TB und die maximale Größe eines Laufwerks auf 4 TB. Das sunlabel(8)-Format ist mit 2^32-1 Sektoren pro Partition und 8 Partitionen auf 16 TB beschränkt. Mit größeren Laufwerken können gpt(8)-Partitionen benutzt werden, um GPT-Partitionen zu erstellen. GPT hat den zusätzlichen Vorteil, dass es nicht auf 4 Slices beschränkt ist.
Das sysinstall Menü
Um ein Laufwerk zu partitionieren und zu labeln, kann das
menügestützte sysinstall
benutzt werden. Dazu melden Sie sich als root
an oder benutzen su
, um
root
zu werden. Starten Sie
sysinstall
und wählen das
Configure
Menü, wählen Sie dort
den Punkt Fdisk
aus.
Partitionieren mit fdisk
Innerhalb von fdisk geben Sie
A ein, um die ganze Platte für
FreeBSD zu benutzen. Beantworten Sie die Frage „remain
cooperative with any future possible operating systems“ mit
YES
. W schreibt die
Änderung auf die Platte, danach können Sie
fdisk mit Q
verlassen. Da Sie eine Platte zu einem schon laufenden System
hinzugefügt haben, beantworten Sie die Frage nach dem
Master Boot Record mit None
.
Disk-Label-Editor
Als nächstes müssen Sie
sysinstall verlassen und es erneut
starten. Folgen Sie dazu bitte den Anweisungen von oben, aber
wählen Sie dieses Mal die Option Label
,
um in den Disk Label Editor
zu gelangen.
Hier werden die traditionellen BSD-Partitionen erstellt.
Ein Laufwerk kann acht Partitionen, die mit den Buchstaben
a-h
gekennzeichnet werden,
besitzen. Einige Partitionen sind für spezielle Zwecke
reserviert. Die a
Partition ist für die
Root-Partition (/
) reserviert. Deshalb
sollte nur das Laufwerk, von dem gebootet wird, eine
a
Partition besitzen. Die b
Partition wird für Swap-Partitionen benutzt, wobei Sie
diese auf mehreren Platten benutzen dürfen.
Im „dangerously dedicated“ Modus spricht
die c
Partition die gesamte Platte an,
werden Slices verwendet, wird damit die ganze Slice angesprochen.
Die anderen Partitionen sind für allgemeine Zwecke
verwendbar.
Der Label Editor von sysinstall
bevorzugt die e
Partition für Partitionen, die weder Root-Partitionen noch
Swap-Partitionen sind. Im Label
Editor können Sie ein einzelnes Dateisystem
mit C erstellen. Wählen Sie
FS
, wenn Sie gefragt werden, ob Sie ein
FS (Dateisystem) oder Swap erstellen wollen, und geben Sie einen
Mountpoint z.B. /mnt
an. Wenn Sie nach einer
FreeBSD-Installation ein Dateisystem mit
sysinstall erzeugen,
so werden die Einträge in /etc/fstab
nicht erzeugt, so dass die Angabe des Mountpoints nicht
wichtig ist.
Sie können nun das Label auf das Laufwerk schreiben und das Dateisystem erstellen, indem Sie W drücken. Ignorieren Sie die Meldung von sysinstall, dass die neue Partition nicht angehangen werden konnte, und verlassen Sie den Label Editor sowie sysinstall.
Ende
Im letzten Schritt fügen Sie noch in
/etc/fstab
den Eintrag für das neue
Laufwerk ein.
Mit der folgenden Vorgehensweise wird eine Platte mit
anderen Betriebssystemen, die vielleicht auf Ihrem Rechner
installiert sind, zusammenarbeiten und nicht das
fdisk
Programm anderer Betriebssysteme
stören. Bitte benutzen
Sie den dedicated
Modus nur dann, wenn
Sie dazu einen guten Grund haben!
#
dd if=/dev/zero of=/dev/da1 bs=1k count=1
#
fdisk -BI da1
# Initialisieren der neuen Platte
#
bsdlabel -B -w da1s1 auto
#Labeln.
#
bsdlabel -e da1s1
# Editieren des Disklabels und Hinzufügen von Partitionen
#
mkdir -p /1
#
newfs /dev/da1s1e
# Wiederholen Sie diesen Schritt für jede Partition
#
mount /dev/da1s1e /1
# Anhängen der Partitionen
#
vi /etc/fstab
# Ändern Sie /etc/fstab
entsprechendWenn Sie ein IDE-Laufwerk besitzen, ändern Sie
da
in ad
.
Wenn das neue Laufwerk nicht von anderen Betriebssystemen
benutzt werden soll, können Sie es im
dedicated
Modus betreiben. Beachten Sie bitte,
dass Microsoft-Betriebssysteme mit diesem Modus eventuell nicht
zurechtkommen, aber es entsteht kein Schaden am Laufwerk. Im
Gegensatz dazu wird IBMs OS/2® versuchen, jede ihm nicht bekannte
Partition zu reparieren.
#
dd if=/dev/zero of=/dev/da1 bs=1k count=1
#
bsdlabel -Bw da1 auto
#
bsdlabel -e da1
# Erstellen der `e' Partition
#
newfs /dev/da1e
#
mkdir -p /1
#
vi /etc/fstab
# /dev/da1e hinzufügen
#
mount /1
Eine alternative Methode:
#
dd if=/dev/zero of=/dev/da1 count=2
#
bsdlabel /dev/da1 | bsdlabel -BR da1 /dev/stdin
#
newfs /dev/da1e
#
mkdir -p /1
#
vi /etc/fstab
# /dev/da1e hinzufügen
#
mount /1
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