Es gibt vier Hauptfehlerquellen beim Erstellen eines angepassten Kernels:
config
verursacht Fehler:Wenn config(8) misslingt, liegen Fehler in der Kernelkonfigurationsdatei vor. Zum Glück gibt config(8) die die Zeilennummer der Fehlerstelle an, sodass Sie den Fehler schnell finden können. Beispielsweise könnten Sie folgende Fehlermeldung sehen:
Vergleichen Sie die angegebene Zeile mit
GENERIC
und stellen Sie sicher,
dass das Schlüsselwort richtig geschrieben
ist.
make
verursacht Fehler:Wenn make
misslingt, liegen
meistens Fehler in der Konfigurationsdatei vor,
die aber nicht schwerwiegend genug für
config(8) waren. Überprüfen Sie
wiederum Ihre Konfiguration und wenn Sie keinen
Fehler entdecken können, schicken Sie eine
E-Mail mit Ihrer Kernelkonfiguration an die Mailingliste
'Fragen und Antworten zu FreeBSD'
<de-bsd-questions@de.FreeBSD.org>
. Sie sollten dann schnell Hilfe erhalten.
Wenn der Kernel nicht booten will, ist das noch
lange kein Grund zur Panik. Denn FreeBSD besitzt exzellente
Mechanismen zur Wiederherstellung nach dem Einsatz
inkompatibler Kernel. Den Kernel, mit dem Sie booten
wollen, können Sie sich im FreeBSD Boot-Loader
aussuchen. Dazu wählen Sie im Bootmenü die
Option „Escape to a loader prompt“. Danach
geben Sie den Befehl
boot
oder
den Namen eines anderen Kernels ein, der sauber bootet. Für
alle Fälle sollten Sie immer einen Kernel, der garantiert
bootet, bereit halten.kernel.old
Nun können Sie die Konfiguration noch einmal
überprüfen und den Kernel neu kompilieren. Dazu
ist /var/log/messages
sehr nützlich,
da hier sämtliche Kernelmeldungen von jedem erfolgreichen
Bootvorgang gespeichert werden. dmesg(8) gibt Ihnen die
Kernelmeldungen vom letzten Bootvorgang aus.
Für den Fall, dass Sie Probleme bei dem
Kernelbau bekommen, heben Sie sich immer einen
GENERIC
oder einen anderen
Kernel, der garantiert bootet, auf. Der Name
dieses Kernels sollte so gewählt sein, dass
er beim nächsten Bau nicht überschrieben
wird. Sie können sich nicht auf
kernel.old
verlassen, da
dieser Kernel durch den zuletzt installierten
Kernel, der vielleicht schon kaputt war, während
der Installation ersetzt wird. Kopieren Sie den
funktionierenden Kernel so schnell wie möglich
in das richtige Verzeichnis
(/boot/kernel
).
Ansonsten funktionieren Kommandos wie ps(1)
nicht. Benennen Sie dazu einfach das Verzeichnis
des funktionierenden Kernels um:
#
mv /boot/kernel /boot/kernel.bad
#
mv /boot/kernel.good
/boot/kernel
ps
geht
nicht mehr:Wenn Sie eine andere Version des Kernels installiert haben als die, mit der Ihre Systemwerkzeuge gebaut wurden (beispielsweise einen -CURRENT-Kernel auf einem -RELEASE-System), werden Programme wie ps(1) und vmstat(8) nicht mehr funktionieren. Sie sollten nun das komplette System neu bauen und installieren. Achten Sie darauf, dass die Quellen, aus denen Sie das System bauen, zum installierten Kernel passen. Das ist ein Grund dafür, warum man nie einen Kernel, der nicht zur Systemversion passt, benutzen sollten.
Wenn Sie Fragen zu FreeBSD haben, schicken Sie eine E-Mail an
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