Leider sind die Power-Management-Funktionen unter FreeBSD noch nicht sehr stabil. Mit etwas Glück funktioniert die eine oder andere Funktion. Oder es funktioniert keine.
Was die Sache nicht einfacher macht, ist, dass es zwei verschiedene Standards für das Power-Management gibt: APM und ACPI. Letzteres ist zwar leistungsfähiger und besitzt mehr Funktionen, verursacht aber auch mehr Probleme.
Manche Laptops unterstützen sowohl APM als auch ACPI (bis zu einem gewissen Grad), andere unterstützen nur einen der beiden Standards. Sie sollten also mit beiden experimentieren, um ein funktionsfähiges Power-Management zu erhalten.
Es ist nicht möglich, APM und ACPI gleichzeitig zu benutzen, auch wenn Ihr Notebook beide unterstützt.
Das BIOS von APM (Advanced Power Management) stellt verschiedene Power-Management-Funktionen bereit, darunter Standby, Suspend, Hibernation, die Drosselung des Prozessors, und andere mehr. APM wird sowohl von FreeBSD 4.X als auch von FreeBSD 5.X unterstützt.
Um die APM-Unterstützung zu aktivieren, können
Sie einen Kernel mit Power-Management-Unterstützung
bauen (device apm0
bei FreeBSD 4.X und
device apm
bei FreeBSD 5.X). Unter
FreeBSD 5.X ist auch ein APM-Modul vorhanden. Sie
können das APM-Modul beim Systemstart laden, indem Sie in
/boot/loader.conf
die Zeile
apm_load="YES"
einfügen.
Unter FreeBSD 5.X müssen Sie in
/boot/device.hints
folgende Einstellung
vornehmen: hint.apm.0.disabled="0"
.
Um APM beim Systemstart zu aktivieren, müssen Sie in
/etc/rc.conf
außerdem folgende Zeile
einfügen: apm_enable="YES"
. Falls Sie
den apmd(8)-Daemon automatisch starten wollen, fügen
Sie die Zeile apmd_enable="YES"
in
/etc/rc.conf
ein. Dieser Daemon
kümmert sich um verschiedene APM-Ereignisse und die
Benachrichtigung des BIOS. Damit kann das Notebook durch
Drücken einer definierten Taste oder durch das
Schließen des Deckels in den Ruhemodus versetzt
werden.
Die verschiedenen APM-Befehle sind in apm(8)
aufgeführt. apm -b
zeigt den
aktuellen Akkustatus an, wird dies nicht unterstützt,
den Code 255. apm -Z
versetzt das
Notebook in den Standby-Modus, apm -z
(oder zzz
) in den Suspend-Modus. Mit
shutdown -p
wird das Notebook
heruntergefahren und ausgeschaltet. Es ist möglich,
dass nur einige oder keiner dieser Befehle
funktionieren.
Vielleicht können Sie den Suspend-/Standby-Modus nur auf
der Konsole aktivieren, aber nicht unter X (dann bleibe der
Bildschirm nach dem Reaktivieren dunkel). Seit FreeBSD 5.X
könnte eine Lösung darin bestehen, die Zeile options
SC_NO_SUSPEND_VTYSWITCH
in die
Kernel-Konfigurationsdatei aufzunehmen und den Kernel neu zu
kompilieren. Eine andere Lösung wäre es, vor dem
apm(8)-Aufruf in den Konsolen-Modus zu wechseln, indem
die Tastenkombination Ctrl+Alt+F1
oder eine andere Funktionstaste gedrückt wird. Dieser Vorgang
kann mit apmd(8) automatisiert werden, falls der
apmd(8)-Daemon läuft. Dazu fügen Sie die folgenden
Abschnitte in /etc/apmd.conf
ein:
ACPI (Advanced Configuration and Power Management Interface) stellt nicht nur Power-Management-Funktionen bereit, sondern ist auch in der Lage, von Ihnen eingesetzte Hardware zu erkennen (es ersetzt damit PnP und das PCI-BIOS). ACPI steht seit FreeBSD 5.X zur Verfügung und ist dort standardmäßig eingeschaltet. Die ACPI-Funktionen können mit acpiconf(8) gesteuert werden.
Leider werden Notebooks oft mit fehlerhaften ACPI-Implementierungen verkauft. Ist ACPI in so einem Fall aktiviert, verursacht es oft mehr Probleme als Nutzen. Es kann sogar so weit kommen, dass FreeBSD auf manchen Notebooks nicht startet, wenn ACPI aktiviert ist.
Sollte ACPI auf Ihrem Notebook Probleme verursachen, sollten Sie prüfen, ob der Hersteller Ihres Notebooks eine neuere BIOS-Version bereitstellt, in der die ACPI-Fehler behoben sind. Da die ACPI-Implementierung von FreeBSD sich noch im Entwicklungsstatus befindet, könnten Sie auch Ihr System aktualisieren. Die Chancen stehen gut, dass sich Ihre Probleme damit beheben lassen.
Möchten Sie ACPI abschalten, bearbeiten Sie die
Zeile hint.acpi.0.disabled="1"
in
/boot/device.hints
. Falls Sie beim
Systemstart Probleme mit ACPI feststellen, können Sie
ACPI auch am Bootprompt vorläufig deaktivieren, indem Sie
unset acpi_load
eingeben.
Seit FreeBSD 5.1-RELEASE gibt es ein Bootmenü, in dem
Sie unter anderem ACPI deaktivieren können. Dazu
müssen Sie die Option auswählen.
Das X-Window-System Xorg besitzt eine eigene Funktion, um den Status der Power-Management-Funktionen anzuzeigen (suchen Sie in xset(1) nach „dpms“). Leider funktioniert auch diese Funktion nicht auf allen Notebooks. Oft wird zwar das Display abgeschaltet, nicht aber die Hintergrundbeleuchtung.
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