Dieses Dokument beschreibt die Installation der Linux-Version von Mathematica® 5.x auf einem FreeBSD-System.
Die Linux-Version von Mathematica® oder Mathematica® für Studenten kann direkt von Wolfram unter http://www.wolfram.com/ bestellt werden.
Zuerst müssen Sie FreeBSD mitteilen, dass die Linux-Binärversion von Mathematica® die Linux-ABI verwendet. Dies erreichen Sie am einfachsten, indem Sie die Standard-ELF-Kennzeichnung für alle ungekennzeichneten Binärdateien auf Linux festlegen:
#
sysctl kern.fallback_elf_brand=3
Danach wird FreeBSD annehmen, dass alle ungekennzeichneten ELF-Binärdateien die Linux-ABI verwenden und es wäre nun möglich, das Installationsprogramm direkt von der CD-ROM zu starten.
Unter FreeBSD müssen allerdings die Datei
MathInstaller
in ein lokales Verzeichnis
Ihrer Festplatte kopieren:
#
mount /cdrom
#
cp /cdrom/Unix/Installers/Linux/MathInstaller /LokalesVerzeichnis/
In dieser Datei ersetzen Sie in der ersten Zeile den Wert
/bin/sh
durch
/compat/linux/bin/sh
. Dadurch wird
sichergestellt, dass der Installer von der Linux-Version von
sh(1) aufgerufen wird. Danach ersetzen Sie durch das
im nächsten Abschnitt zu findende Skript oder über
einen Texteditor alle Vorkommen von Linux)
durch FreeBSD)
. Dadurch ist es dem
Mathematica®-Installer möglich,
durch den Einsatz von uname -s
das
Betriebssystem zu bestimmen. FreeBSD wird dabei als
Linux-artiges Betriebssystem behandelt. Durch den Aufruf von
MathInstaller
kann
Mathematica® anschließend
installiert werden.
Das von Mathematica® während
der Installation erzeugte Shell-Skript muss angepasst werden,
bevor Sie es einsetzen können. Wenn Sie die
Mathematica®-Programmdateien unter
/usr/local/bin
installieren,
finden Sie in diesem Verzeichnis die symbolische Links
math
, mathematica
,
Mathematica
, sowie
MathKernel
. In jeder dieser Dateien
müssen Sie jedes Vorkommen von Linux)
durch FreeBSD)
ersetzen (entweder über
einen Texteditor oder durch das folgende Shellskript):
Wenn Sie Mathematica® das erste
Mal starten, werden Sie nach einem Passwort gefragt. Haben Sie
noch kein Passwort von Wolfram erhalten, müssen Sie zuerst
im Installationsverzeichnis mathinfo
aufrufen, um Ihre „Rechner-ID“ zu bestimmen. Diese
Rechner-ID basiert ausschließlich auf der MAC-Adresse
Ihrer ersten Netzwerkkarte. Daher ist es nicht möglich,
Ihre Mathematica®-Kopie auf
verschiedenen Rechnern zu installieren.
Wenn Sie sich bei Wolfram registrieren (durch E-Mail, Telefon oder Fax), teilen Sie Ihre „Rechner-ID“ mit und erhalten dafür ein aus Zahlengruppen bestehendes Passwort.
Mathematica® verwendet einige
spezielle Schriftarten, um Zeichen anzuzeigen, die in den
Standardzeichensätzen nicht vorhanden
sind (z.B. Integrale, Summen, griechische Buchstaben). Das
X-Protokoll verlangt allerdings, dass diese Schriftarten
lokal installiert sind.
Das bedeutet, dass Sie diese Schriftarten von der CD-ROM oder
von einem Rechner, auf dem Mathematica®
installiert ist, auf Ihren Rechner kopieren müssen.
Diese Schriftarten befinden sich normalerweise in
/cdrom/Unix/Files/SystemFiles/Fonts
(Mathematica®-CD) oder in
/usr/local/mathematica/SystemFiles/Fonts
(Festplatte). Die aktuellen Schriftarten befinden sich dabei
in den Unterverzeichnissen Type1
und
X
. Um diese Schriftarten zu verwenden,
gibt es mehrere Möglichkeiten, die nun beschrieben werden:
Die erste Möglichkeit besteht darin, die Schriftarten
in eins der bereits existierenden Schriftartenverzeichnisse unter
/usr/X11R6/lib/X11/fonts
zu kopieren.
Dies bedeutet, dass Sie fonts.dir
editieren
müssen, indem Sie die Schriftnamen hinzufügen und
die Anzahl der Schriftarten in der ersten Zeile ändern.
Alternativ ist es auch möglich, im Verzeichnis, in das
Sie die Schriftarten kopiert haben, das Kommando
mkfontdir(1) auszuführen.
Die zweite Möglichkeit, besteht darin,
die Verzeichnisse nach
/usr/X11R6/lib/X11/fonts
zu kopieren:
#
cd /usr/X11R6/lib/X11/fonts
#
mkdir X
#
mkdir MathType1
#
cd /cdrom/Unix/Files/SystemFiles/Fonts
#
cp X/* /usr/X11R6/lib/X11/fonts/X
#
cp Type1/* /usr/X11R6/lib/X11/fonts/MathType1
#
cd /usr/X11R6/lib/X11/fonts/X
#
mkfontdir
#
cd ../MathType1
#
mkfontdir
Nun fügen Sie die neuen Schriftartenverzeichnisse in Ihren Pfad ein:
#
xset fp+ /usr/X11R6/lib/X11/fonts/X
#
xset fp+ /usr/X11R6/lib/X11/fonts/MathType1
#
xset fp rehash
Wenn Sie den Xorg-Server verwenden, können Sie die
Schriftarten-Verzeichnisse automatisch laden lassen, wenn Sie sie
in Ihrer xorg.conf
angeben.
Wenn Sie noch kein
/usr/X11R6/lib/X11/fonts/Type1
-Verzeichnis
haben, können Sie das
MathType1
-Verzeichnis im vorherigen
Beispiel in Type1
umbenennen.
Wenn Sie Fragen zu FreeBSD haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-questions@de.FreeBSD.org>.
Wenn Sie Fragen zu dieser Dokumentation haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-translators@de.FreeBSD.org>.