Die sendmail-Konfigurationsdatei, die mit FreeBSD ausgeliefert wird, ist für Systeme geeignet, die direkt ans Internet angeschlossen sind. Systeme, die ihre E-Mails per UUCP austauschen wollen, müssen eine andere Konfigurationsdatei installieren.
Die manuelle Bearbeitung von
/etc/mail/sendmail.cf
ist nur etwas
für Puristen. Sendmail Version 8 bietet die neue
Möglichkeit der Generierung von Konfigurationsdateien
über eine Vorverarbeitung mit m4(1), wobei die
tatsächliche, händische Konfiguration auf einer
höheren Abstraktionsstufe stattfindet. Sie sollten
die Konfigurationsdateien unter
/usr/src/usr.sbin/sendmail/cf
benutzen.
Die Datei README
im Verzeichnis
cf
kann zur grundlegenden
Einführung in die m4(1)-Konfiguration dienen.
Zur Zustellung über UUCP sind Sie am besten damit
beraten, die mailertable
-Datenbank
zu benutzen. Mit dieser Datenbank ermittelt
sendmail mit welchem
Protokoll und wohin eine E-Mail zugestellt werden soll.
Zunächst müssen Sie Ihre
.mc
-Datei erstellen. Das Verzeichnis
/usr/share/sendmail/cf/cf
ist
die Basis für diese Dateien. Sehen Sie sich um, es
gibt bereits einige Beispiele. Wenn Sie Ihre Datei
foo.mc
genannt haben, müssen Sie
die folgenden Befehle ausführen, um sie in eine
gültige sendmail.cf
umzuwandeln:
#
cd /etc/mail
#
make foo.cf
#
cp foo.cf /etc/mail/sendmail.cf
Eine typische .mc
-Datei
könnte so aussehen:
Your version number
')
OSTYPE(bsd4.4)
FEATURE(accept_unresolvable_domains)
FEATURE(nocanonify)
FEATURE(mailertable, `hash -o /etc/mail/mailertable')
define(`UUCP_RELAY', your.uucp.relay
)
define(`UUCP_MAX_SIZE', 200000)
define(`confDONT_PROBE_INTERFACES')
MAILER(local)
MAILER(smtp)
MAILER(uucp)
Cw your.alias.host.name
Cw youruucpnodename.UUCP
Die Einstellungen accept_unresolvable_domains
,
nocanonify
und
confDONT_PROBE_INTERFACES
werden die
Benutzung von DNS bei der Zustellung von Mails verhindern.
Die Klausel UUCP_RELAY
wird aus
seltsamen Gründen benötigt – fragen Sie nicht,
warum. Setzen Sie dort einfach den Namen eines Hosts ein,
der in der Lage ist, Adressen mit der Pseudodomäne
.UUCP zu behandeln; wahrscheinlich werden Sie dort den
Relayhost Ihres ISP eintragen.
Wenn Sie soweit sind, müssen Sie die Datei
/etc/mail/mailertable
erzeugen. Hierzu
wieder ein typisches Beispiel:
your.uucp.relay
Ein komplexeres Beispiel könnte wie folgt aussehen:
Die ersten drei Zeilen behandeln
spezielle Fälle, in denen an Domänen adressierte
E-Mails nicht über die Standard-Route versendet werden
sollen, sondern zu einem UUCP-Nachbarn, um den Zustellweg
„abzukürzen“. Die nächsten Zeilen
behandeln E-Mails an Rechner in der lokalen Domain.
Diese Mails können direkt
per SMTP zugestellt werden. Schließlich werden die
UUCP-Nachbarn in der Notation mit der Pseudodomäne
.UUCP aufgeführt, um die Standardregeln mit
zu überschreiben. Die letzte Zeile besteht stets aus
einem einzelnen Punkt, der als Ihr Universalgateway in die
Welt dient. Alle Knoten hinter dem Schlüsselwort
uucp-neighbour
!recipient
uucp-dom:
müssen gültige
UUCP-Nachbarn sein, was Sie mit dem Befehl
uuname
überprüfen
können.
Als Erinnerung daran, dass diese Datei in eine
DBM-Datenbankdatei konvertiert werden muss, bevor sie
benutzt werden kann, sollte der Befehl hierzu als
Kommentar am Anfang der mailertable
plaziert werden. Sie müssen den Befehl jedes Mal
ausführen, wenn Sie die mailertable
geändert haben.
Abschließender Hinweis: Wenn Sie unsicher sind,
ob bestimmte Zustellwege funktionieren, erinnern Sie sich
an die Option -bt
von
sendmail. Sie startet
sendmail im
Adress-Testmodus; geben Sie
einfach 3,0
, gefolgt von der Adresse,
für die Sie den Zustellweg testen möchten, ein.
Die letzte Zeile nennt Ihnen den benutzten Mailagenten,
den Zielhost, mit dem dieser Agent aufgerufen wird und die
(möglicherweise übersetzte) Adresse. Verlassen Sie diesen
Modus, indem Sie
Ctrl+D eingeben.
%
sendmail -bt
ADDRESS TEST MODE (ruleset 3 NOT automatically invoked)
Enter <ruleset> <address>
>
3,0 foo@example.com
canonify input: foo @ example . com
...
parse returns: $# uucp-dom $@ your.uucp.relay
$: foo < @ example . com . >
>
^D
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