Der Universal Serial Bus (USB) wird heutzutage von vielen externen Speichern benutzt: Festplatten, USB-Thumbdrives oder CD-Brennern, die alle von FreeBSD unterstützt werden.
USB-Massenspeicher werden vom Treiber umass(4)
betrieben. Wenn Sie den GENERIC
-Kernel
benutzen, brauchen Sie keine Anpassungen vorzunehmen.
Benutzen Sie einen angepassten Kernel, müssen die
nachstehenden Zeilen in der Kernelkonfigurationsdatei
enthalten sein:
Der Treiber umass(4) greift über das
SCSI-Subsystem auf die USB-Geräte zu. Ihre
USB-Geräte werden daher vom System als SCSI-Geräte
erkannt. Abhängig vom Chipsatz Ihrer Systemplatine
benötigen Sie in der Kernelkonfiguration entweder
die Option device uhci
oder die
Option device ohci
für die
Unterstützung von USB 1.1. Die
Kernelkonfiguration kann allerdings auch beide Optionen
enthalten. Unterstützung für USB 2.0 Controller
wird durch den ehci(4)-Treiber geleistet (die
device ehci
Zeile). Vergessen Sie bitte nicht,
einen neuen Kernel zu bauen und zu installieren, wenn Sie die
Kernelkonfiguration verändert haben.
Wenn es sich bei Ihrem USB-Gerät um einen CD-R- oder DVD-Brenner handelt, müssen Sie den Treiber cd(4) für SCSI-CD-ROMs in die Kernelkonfiguration aufnehmen:
Da der Brenner als SCSI-Laufwerk erkannt wird, sollten Sie den Treiber atapicam(4) nicht benutzen.
Sie können das USB-Gerät nun testen. Schließen Sie das Gerät an und untersuchen Sie die Systemmeldungen (dmesg(8)), Sie sehen Ausgaben wie die folgende:
Die Ausgaben, wie das erkannte Gerät oder
der Gerätename (da0
)
hängen natürlich von Ihrer Konfiguration ab.
Da ein USB-Gerät als SCSI-Gerät erkannt
wird, können Sie USB-Massenspeicher mit dem
Befehl camcontrol
anzeigen:
#
camcontrol devlist
<Generic Traveling Disk 1.11> at scbus0 target 0 lun 0 (da0,pass0)Wenn auf dem Laufwerk ein Dateisystem eingerichtet ist, sollten Sie das Dateisystem einhängen können. Abschnitt 19.3, „Hinzufügen von Laufwerken“ beschreibt, wie Sie USB-Laufwerke formatieren und Partitionen einrichten.
Aus Sicherheitsgründen sollten Sie Benutzern, denen Sie
nicht vertrauen, das Einhängen (z.B. durch die unten
beschriebene Aktivierung von vfs.usermount
)
beliebiger Medien verbieten. Die meisten Dateisysteme in FreeBSD
wurden nicht entwickelt, um sich vor böswilligen Geräten
zu schützen.
Damit auch normale Anwender (ohne
root
-Rechte) USB-Laufwerke einhängen
können, müssen Sie Ihr System erst entsprechend
konfigurieren. Als erstes müssen Sie sicherstellen, dass
diese Anwender auf die beim Einhängen eines USB-Laufwerks
dynamisch erzeugten Gerätedateien zugreifen dürfen.
Dazu können Sie beispielsweise mit pw(8) alle
potentiellen Benutzer dieser Gerätedateien in die Gruppe
operator
aufnehmen. Außerdem
muss sichergestellt werden, dass Mitglieder der Gruppe
operator
Schreib- und Lesezugriff
auf diese Gerätedateien haben. Dazu fügen Sie die
folgenden Zeilen in die Konfigurationsdatei
/etc/devfs.rules
ein:
Verfügt Ihr System auch über SCSI-Laufwerke,
gibt es eine Besonderheit. Haben Sie beispielsweise
die SCSI-Laufwerke da0
bis
da2
installiert, so sieht die
zweite Zeile wie folgt aus:
Dadurch werden die bereits vorhandenen
SCSI-Laufwerke nicht in die Gruppe
operator
aufgenommen.
Vergessen Sie nicht, die devfs.rules(5)-Regeln
in der Datei /etc/rc.conf
zu
aktivieren:
Als nächstes müssen Sie Ihre Kernelkonfiguration
anpassen, damit auch normale Benutzer Dateisysteme mounten
dürfen. Dazu fügen Sie am besten folgende Zeile
in die Konfigurationsdatei
/etc/sysctl.conf
ein:
Damit diese Einstellung wirksam wird, müssen Sie Ihr System neu starten. Alternativ können Sie diese Variable auch mit sysctl(8) setzen.
Zuletzt müssen Sie noch ein Verzeichnis anlegen, in
das das USB-Laufwerk eingehängt werden soll. Dieses
Verzeichnis muss dem Benutzer gehören, der das
USB-Laufwerk in den Verzeichnisbaum einhängen will.
Dazu legen Sie als root
ein
Unterverzeichnis
/mnt/
an (wobei Sie username
username
durch den Login des jeweiligen Benutzers sowie
usergroup
durch die primäre
Gruppe des Benutzers ersetzen):
#
mkdir /mnt/username
#
chown username
:usergroup
/mnt/username
Wenn Sie nun beispielsweise einen USB-Stick
anschließen, wird automatisch die Gerätedatei
/dev/da0s1
erzeugt. Da derartige
Geräte in der Regel mit dem FAT-Dateisystem
formatiert sind, können Sie sie beispielsweise mit
dem folgenden Befehl in den Verzeichnisbaum
einhängen:
%
mount -t msdosfs -o -m=644,-M=755 /dev/da0s1 /mnt/username
Wenn Sie das Gerät entfernen (das Dateisystem müssen Sie vorher abhängen), sehen Sie in den Systemmeldungen Einträge wie die folgenden:
Neben den Abschnitten Hinzufügen von Laufwerken und Anhängen und Abhängen von Dateisystemen lesen Sie bitte die Hilfeseiten umass(4), camcontrol(8) für FreeBSD 8.X oder usbdevs(8) bei vorherigen Versionen.
Wenn Sie Fragen zu FreeBSD haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-questions@de.FreeBSD.org>.
Wenn Sie Fragen zu dieser Dokumentation haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-translators@de.FreeBSD.org>.