Im Folgenden ist mit „Installations-CD“ eine CD-ROM oder DVD gemeint, die Sie gekauft oder selbst hergestellt haben.
Oft müssen Sie eigene Installationsmedien erzeugen. Dies können physische Medien wie Bänder sein oder Installationsquellen sein, aus denen sysinstall Dateien herunterlädt, beispielsweise ein lokaler FTP-Server oder eine MS-DOS®-Partition.
Beispiele:
Im lokalen Netzwerk befinden sich viele Maschinen, Sie besitzen allerdings nur eine Installations-CD. Den Inhalt der Installations-CD wollen Sie auf einem lokalem FTP-Server bereitstellen. Zur Installation wird der lokale FTP-Server anstelle eines Internet-Servers benutzt.
Sie haben eine Installations-CD, allerdings erkennt FreeBSD im Gegensatz zu MS-DOS®/Windows® das CD- oder DVD-Laufwerk nicht. Sie können die Installationsdateien auf eine MS-DOS®-Partition desselben Rechners kopieren und FreeBSD von der MS-DOS®-Partition installieren.
Der Rechner, auf dem Sie FreeBSD installieren wollen, besitzt kein CD- oder DVD-Laufwerk. Ein anderer Rechner, zu dem eine serielle oder parallele Verbindung besteht, besitzt allerdings ein CD- oder DVD-Laufwerk.
Sie wollen ein Band erzeugen, mit dem Sie FreeBSD installieren können.
Mit jeder Release stellt das FreeBSD-Project für jede unterstützte Architektur mindestens zwei CD-Abbilder („ISO-Images“) zur Verfügung. Wenn Sie einen CD-Brenner besitzen, können Sie diese Abbilder brennen und damit FreeBSD installieren. Wenn Sie einen CD-Brenner besitzen und über eine gute Internet-Verbindung verfügen, ist das die preiswerteste Art, FreeBSD zu installieren.
Das richtige Abbild herunterladen
Die ISO-Abbilder für jedes Releases
können Sie von
ftp://ftp.FreeBSD.org/pub/FreeBSD/ISO-IMAGES-
oder einem nahe gelegenen Spiegel herunterladen.
Ersetzen Sie arch
/version
arch
und
version
durch passende
Werte.
Das Verzeichnis enthält die folgenden Abbilder:
X
und 8.X
ISO-AbbilderDateiname | Inhalt |
---|---|
FreeBSD- | Enthält alles, was Sie benötigen, um um den FreeBSD-Kernel zu laden und das Installationsprogramm zu starten. Die zu installierenden Dateien müssen allerdings über FTP oder eine andere geeignete Quelle bezogen werden, da sie in diesem Abbild nicht enthalten sind. |
FreeBSD- | Dieses DVD-Abbild enthält alle zur Installation von FreeBSD nötigen Dateien, eine Auswahl an Paketen Dritter sowie die Dokumentation. Zusätzlich ermöglicht es Ihnen dieses Abbild, einen „livefs“-basierten Rettungsmodus zu starten. |
FreeBSD- | Dieses Abbild kann auf einen USB-Stick geschrieben werden. Dieser kann danach als Installationsmedium verwendet werden (wenn Ihr System dies unterstützt). Zusätzlich ermöglicht es Ihnen dieses Abbild, einen „livefs“-basierten Rettungsmodus zu starten. Die FreeBSD-Dokumentation ist ebenfalls enthalten, aber keine Pakete Dritter. Dieses Abbild ist erst ab FreeBSD 8.0 verfügbar. |
FreeBSD- | Dieses CD-Abbild enthält alle für die Installation von FreeBSD nötigen Dateien sowie die Dokumentation. Es sind allerdings keine Pakete Dritter enthalten. |
FreeBSD- | So viele Pakete Dritter, wie auf dem
Installationsmedium Platz hatten. Dieses Abbild ist
für FreeBSD 8.X
nicht mehr verfügbar. |
FreeBSD- | Ein weiteres Abbild mit so vielen Paketen
Dritter, wie auf dem Installationsmedium Platz
hatten. Dieses Abbild ist für
FreeBSD 8.X
nicht mehr verfügbar. |
| Die FreeBSD-Dokumentation. |
FreeBSD- | Dieses Abbild enthät einen „livefs“-basierten Rettungsmodus. Eine Installation von FreeBSD ist mit diesem Abbild allerdings nicht möglich. |
Die Abbilder für
FreeBSD 7.X
-Releases vor
FreeBSD 7.3 sowie für FreeBSD 8.0
wurden noch unterschiedlich benannt. Bei Ihnen fehlt die
Bezeichnung FreeBSD-
am Anfang des
Abbildnamens.
Sie benötigen nur eines der beiden Abbilder
bootonly
oder
disc1
. Laden Sie bitte nicht
beide Abbilder herunter, das disc1
-Abbild
enthält alles, was das bootonly
-Abbild
enthält.
Benutzen Sie das bootonly
-Abbild,
wenn Sie eine preiswerte Internet-Anbindung besitzen.
Mit diesem Abbild können Sie FreeBSD installieren.
Software Dritter können Sie anschließend
mithilfe des Ports-Systems (Kapitel 5, Installieren von Anwendungen: Pakete und Ports)
herunterladen.
Benutzen Sie das dvd1
-Abbild,
wenn Sie FreeBSD installieren wollen und das
Installationsmedium eine angemessene Auswahl an Software
Dritter enthalten soll.
Die zusätzlichen Abbilder sind nützlich, aber nicht notwendig, insbesondere wenn Sie eine schnelle Internet-Verbindung besitzen.
Die CDs brennen
Sie müssen die Abbilder auf eine CD brennen. Das Brennen von CDs unter FreeBSD wird in Abschnitt 19.6, „CDs benutzen“ erläutert (sehen Sie sich insbesondere Abschnitt 19.6.3, „burncd“ und Abschnitt 19.6.4, „cdrecord“ an).
Wenn Sie die CDs unter einem anderen Betriebssystem erstellen, benutzen Sie die entsprechenden Werkzeuge des Betriebssystems. Die Abbilder sind Standard-ISO-Abbilder und können von vielen Brennprogrammen verarbeitet werden.
Wenn Sie eine angepasste Version von FreeBSD erstellen wollen, sollten Sie den Release Engineering Article lesen.
Die Dateien auf der Installations-CD sind genauso angeordnet wie auf den FreeBSD-FTP-Servern. Daher ist es einfach, einen lokalen FTP-Server für die FreeBSD-Installation über ein Netzwerk einzurichten.
Hängen Sie auf dem FTP-Server die CD-ROM in
das Verzeichnis /cdrom
ein:
#
mount /cdrom
Legen Sie ein Konto für Anonymous-FTP an.
Dazu editieren Sie die Datei
/etc/passwd
mit dem Kommando
vipw(8) und fügen die nachstehende Zeile
hinzu:
Stellen Sie sicher, dass der FTP-Dienst in der Datei
/etc/inetd.conf
aktiviert ist.
Jeder, der Ihren Rechner über das Netzwerk
erreicht, kann nun FreeBSD über FTP installieren.
In sysinstall wird dazu
FTP als Installationsmedium wählt. Der
FTP-Server wird durch die Auswahl
(andere als die vorgegebenen
Server) und anschließende Eingabe von
ftp://
festgelegt.Ihr Rechner
Wenn die Version der für die FTP-Installation Ihrer Clients verwendeten Bootmedien (normalerweise Disketten) nicht exakt der von Ihnen auf Ihrem lokalen FTP-Server angebotenen Version entspricht, ist sysinstall nicht in der Lage, die Installation abzuschließen. Sind die Versionsnummern unterschiedlich, können Sie durch das Aufrufen des Punktes sysinstall dazu zwingen, die Installation dennoch abzuschließen. Dazu setzen Sie den Namen der Distribution auf .
Diese Vorgehensweise ist in Ihrem lokalen Netzwerk, das durch eine Firewall geschützt ist, völlig in Ordnung. Wenn Sie FTP für Rechner auf dem Internet (und nicht für lokale Rechner) anbieten, zieht Ihr Server die Aufmerksamkeit von Crackern und andere Unannehmlichkeiten auf sich. Achten Sie in diesem Fall darauf, dass Sie gute Sicherheitsverfahren anwenden.
Wenn Sie, was wir nicht empfehlen, von Disketten installieren müssen, weil Disketten das einzig unterstützte Installationsmedium sind oder Sie es sich einfach schwer machen wollen, müssen Sie zunächst einige Disketten vorbereiten.
Sie müssen mindestens den Inhalt des Verzeichnisses
base
auf
1.44 MB Disketten kopieren.
Wenn Sie die Disketten unter MS-DOS® erstellen,
müssen
Sie die Disketten mit dem MS-DOS®-Kommando
FORMAT
formatieren. Unter Windows®
können Sie Disketten mithilfe des Explorers
formatieren (klicken Sie mit der rechten Maustaste auf
das A:
-Laufwerk und wählen
Sie aus).
Vertrauen Sie vorformatierten Disketten nicht; formatieren Sie die Disketten zur Sicherheit immer selbst. In der Vergangenheit waren vorformatierte Disketten der Verursacher vieler Probleme.
Falls Sie die Disketten auf einer FreeBSD-Maschine
erstellen, sollten Sie immer noch formatieren. Allerdings
brauchen Sie kein MS-DOS®-Dateisystem auf den Disketten
anzulegen. Mit den Kommandos bsdlabel
und newfs
können Sie das Dateisystem
UFS verwenden, wie im nachstehenden Beispiel für
3.5" 1.44 MB Disketten gezeigt:
#
fdformat -f 1440 fd0.1440
#
bsdlabel -w fd0.1440 floppy3
#
newfs -t 2 -u 18 -l 1 -i 65536 /dev/fd0
Anschließend können Sie die Disketten wie ein normales Dateisystem einhängen und beschreiben.
Nachdem Sie die Disketten formatiert haben, kopieren
Sie die Dateien der Distribution auf die Disketten. Die
Dateien der Distribution sind in Stücke geteilt, sodass
fünf Dateien auf eine 1.44 MB Diskette passen.
Kopieren Sie die gewünschten Distribution auf
Disketten, wobei Sie so viele Dateien wie möglich
auf eine Diskette kopieren. Jede Distribution wird auf
der Diskette in einem eigenen Verzeichnis abgelegt,
beispielsweise a:\base\base.aa
,
a:\base\base.ab
und so weiter.
Die Datei base.inf
muss
unbedingt auf die erste Diskette des
base
-Diskettensatzes kopiert werden,
damit das Installationsprogramm feststellen kann, wie viele
Disketten geladen werden müssen, um die Distribution
wieder zusammenzusetzen.
Im Installationsprozess wählen Sie als Installationsmedium
aus. Folgen Sie dann den gegebenen Anweisungen.Um eine Installation von einer MS-DOS®-Partition
vorzubereiten, kopieren Sie Dateien der Distributionen
in das Verzeichnis freebsd
direkt unterhalb des Wurzelverzeichnisses (zum Beispiel
c:\freebsd
).
In diesem Verzeichnis muss sich dieselbe Verzeichnisstruktur
wie auf dem Installationsmedium befinden. Wenn Sie
die Dateien von einer Installations-CD kopieren, empfehlen
wir den MS-DOS®-Befehl xcopy
. Das
nachstehende Beispiel bereitet eine minimale Installation
von FreeBSD vor:
C:\>
md c:\freebsd
C:\>
xcopy e:\bin c:\freebsd\bin\ /s
C:\>
xcopy e:\manpages c:\freebsd\manpages\ /s
Im Beispiel wurde angenommen, dass auf Laufwerk
C:
ausreichend Platz vorhanden
ist und die CD-ROM Laufwerk E:
ist.
Wenn Sie kein CD-Laufwerk besitzen, können Sie die Distributionen von ftp.FreeBSD.org herunterladen. Jede Distribution liegt in einem eigenen Verzeichnis. Beispielsweise liegt die Base-Distribution im Verzeichnis 9.1/base/.
Kopieren Sie jede Distribution, die Sie von einer
MS-DOS®-Partition installieren wollen (und für
die Platz ist) in das Verzeichnis
c:\freebsd
.
Für eine minimale Installation benötigen
Sie nur die Base-Distribution.
Falls Sie nicht über FTP oder von einer CD-ROM
installieren können, ist die Installation von Band
wahrscheinlich die einfachste Methode. Das
Installationsprogramm erwartet, dass sich die Distributionen
im tar
-Format auf dem Band befinden.
Von den Distributions-Dateien erstellen Sie das
Installationsband einfach mit dem Kommando
tar
:
#
cd /freebsd/distdir
#
tar cvf /dev/rwt0 dist1 ... dist2
Stellen Sie während der Installation sicher, dass Sie über genügend freien Platz in einem temporären Verzeichnis (das Sie festlegen können) verfügen. Das temporäre Verzeichnis muss den gesamten Inhalt des Bands aufnehmen können. Da auf Bänder nicht wahlfrei zugegriffen werden kann, benötigt diese Installationsmethode temporär sehr viel Platz.
Das Band muss sich vor dem Neustart mit der Startdiskette im Laufwerk befinden. Ansonsten wird das Band während der Geräteerkennung vielleicht nicht erkannt.
Sie können drei Verbindungsarten für eine Netzwerkinstallation benutzen: Eine Ethernet-Verbindung, eine serielle Verbindung (PPP), oder eine parallele Verbindung (PLIP, Laplink-Kabel).
Die schnellste Netzwerkinstallation ist natürlich mit einer Netzwerkkarte möglich. FreeBSD unterstützt die meisten der üblichen Netzwerkkarten. Eine Liste der unterstützten Netzwerkkarten ist in den Hardware-Notes jedes Releases enthalten. Wenn Sie eine unterstützte PCMCIA-Netzwerkkarte benutzen, stellen Sie sicher, dass die Karte eingesteckt ist, bevor der Laptop eingeschaltet wird. Leider unterstützt FreeBSD das Einstecken von PCMCIA-Karten während der Installation noch nicht.
Für eine Netzwerkinstallation müssen Sie Ihre IP-Adresse, die Netzwerkmaske und den Namen Ihres Rechner kennen. Wenn Sie über eine PPP-Verbindung installieren und keine feste IP-Adresse besitzen, braucht Sie der vorgehende Satz nicht zu beunruhigen. Sie können eine IP-Adresse dynamisch von Ihrem ISP beziehen. Fragen Sie Ihren Systemadministrator nach den richtigen Netzwerkeinstellungen. Wenn Sie andere Rechner über Namen anstatt über IP-Adressen erreichen wollen, brauchen Sie zudem einen Nameserver und möglicherweise die Adresse eines Gateways (mit PPP ist das die Adresse des ISPs), über den Sie den Nameserver erreichen. Wenn Sie von einem FTP-Server über einen HTTP-Proxy installieren wollen, benötigen Sie außerdem noch die Adresse des Proxy-Servers. Wenn Sie nicht alle oder zumindest die meisten der benötigten Daten kennen, sollten Sie wirklich vor der Installation mit Ihrem Systemadministrator oder ISP reden!
Wenn Sie ein Modem benutzen, ist PPP ziemlich sicher die einzige Wahl. Stellen Sie sicher, dass Sie die Daten Ihres Service Providers bereitliegen haben, da Sie während der Installation die Daten früh benötigen.
Wenn Sie PAP oder CHAP benutzen, um sich mit Ihrem ISP
zu verbinden (wenn Sie unter Windows® kein Skript
benötigen, um die Verbindung herzustellen), brauchen
Sie an der ppp-Eingabeaufforderung
nur das Kommando dial
abzusetzen.
Ansonsten müssen Sie sich mit Modem-spezifischen
AT-Kommandos bei Ihrem ISP einwählen (PPP stellt
nur einen einfachen Terminal-Emulator zur Verfügung).
Weiteres über PPP erfahren Sie im Abschnitt
User-PPP des Handbuchs
und im PPP-Abschnitt
der FAQ. Bei Problemen können Sie mit dem Kommando
set log local
Meldungen auf den Bildschirm
umleiten.
Wenn eine feste Verbindung zu einer anderen FreeBSD-Maschine besteht, sollten Sie ein paralleles Laplink-Kabel in Betracht ziehen. Über eine parallele Verbindung sind höhrere Geschwindigkeiten als über eine serielle Verbindung (typischerweise bis zu 50 kByte/s) möglich. Daher ist die Installation über eine parallele Verbindung schneller als eine Installation über eine serielle Verbindung.
Eine NFS-Installation ist unkompliziert. Kopieren Sie einfach die Distributionen auf einen NFS-Server und wählen Sie NFS als Installationsmedium aus.
Wenn der NFS-Server nur Verbindungen über
privilegierte Ports (Ports kleiner 1024) annimmt,
setzen Sie vor der Installation die Option
NFS Secure
im Menü
.
Wenn Sie eine schlechte Netzwerkkarte besitzen,
die sehr langsam ist, wählen Sie die Option
NFS Slow
.
Damit die NFS-Installation funktioniert, muss der
NFS-Server auch Unterverzeichnisse von exportierten
Verzeichnissen zum Einhängen freigeben. Wenn
beispielsweise die Distribution von FreeBSD 9.1
unter ziggy:/usr/archive/stuff/FreeBSD
liegt, muss der Rechner ziggy
erlauben,
das Verzeichnis
/usr/archive/stuff/FreeBSD
einzuhängen. Es reicht nicht, dass
ziggy
erlaubt das Verzeichnis
/usr
oder
/usr/archive/stuff
einzuhängen.
Unter FreeBSD werden diese Freigaben in der Datei
/etc/exports
mit der Option
-alldirs
eingestellt. Die nötigen
Einstellungen können auf einem anderen NFS-Server
unterschiedlich sein. Wenn Sie vom NFS-Server die
Fehlermeldung permission denied
erhalten, dann haben Sie wahrscheinlich die Freigaben
nicht richtig konfiguriert.
Wenn Sie Fragen zu FreeBSD haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-questions@de.FreeBSD.org>.
Wenn Sie Fragen zu dieser Dokumentation haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-translators@de.FreeBSD.org>.