Ausführungsgruppen

Bei einer Ausführungsgruppe handelt es sich um eine benannte Gruppe von Nachrichtenflüssen, die einem Broker zugeordnet wurden. Der Broker sorgt für eine gewisse Trennung zwischen den Nachrichtenflüssen in den verschiedenen Ausführungsgruppen, indem er sicherstellt, dass letztere in unterschiedlichen Adressräumen bzw. als jeweils eigene Prozesse ausgeführt werden.

Jede Ausführungsgruppe wird als separater Betriebssystemprozess gestartet, so dass für eine Gruppe implementierter Nachrichtenflüsse jeweils eine eigene Laufzeitumgebung zur Verfügung gestellt wird. Die zugeordneten Nachrichtenflüsse innerhalb einer Ausführungsgruppe werden in verschiedenen Thread-Pools ausgeführt. Sie können die Größe des Thread-Pools (d. h., die Anzahl der Threads) angeben, die den einzelnen Nachrichtenflüssen zugeordnet sind, indem Sie für jeden Nachrichtenfluss die Anzahl der zusätzlichen Instanzen angeben.

Bei der Erstellung eines Verweises auf einen Broker in der Workbench wird eine einzelne Standardausführungsgruppe konfiguriert, die sofort verwendet werden kann. Durch die Konfiguration weiterer Ausführungsgruppen können Sie Nachrichtenflüsse, die schutzwürdige Daten wie beispielsweise Daten der Lohnbuchhaltung oder Daten noch nicht eingeführter Produkte handhaben, von anderen Nachrichtenflüssen trennen, die keine sensiblen Daten verarbeiten.

Wenn Sie weitere Ausführungsgruppen erstellen, muss jede Gruppe einen eindeutigen Namen innerhalb des Brokers erhalten, und jeder Gruppe müssen ein oder mehrere Nachrichtenflüsse zugeordnet werden.

Sie können Ausführungsgruppen entweder in der Workbench oder mithilfe von Befehlen erstellen und implementieren.

Der Prozess einer Ausführungsgruppe wird auch DataFlowEngine-Prozess (DFE) genannt. Dieser Begriff wird i.d.R. in Fehlerbestimmungsszenarios verwendet (Traceinhalte, Diagnosenachrichten usw.). Ein DFE wird als Betriebssystemprozess erstellt und steht in Eins-zu-eins-Beziehung zur seiner jeweiligen Ausführungsgruppe. Wenn in einer Ausführungsgruppe mehrere Nachrichtenflüsse ausgeführt werden, werden im DFE-Prozess auch mehrere Threads erstellt.

64-Bit-Ausführungsgruppen

Geben Sie beim Erstellen einer Ausführungsgruppe die Prozessorarchitektur an, die bestimmt, ob die Ausführungsgruppe im 32-Bit- oder im 64-Bit-Modus ausgeführt werden soll. Bei Ihrer Auswahl müssen Sie den Prozessor des Betriebssystems und der Hardware des Zielbrokers berücksichtigen; nicht alle Systeme unterstützen beide Modi.

Plattformen, die 64-Bit-Ausführungsgruppen unterstützen
  • HP-UX on Itanium unterstützt nur 64-Bit-Ausführungsgruppen.
  • Die folgenden Systeme unterstützen sowohl 32-Bit- als auch 64-Bi-Ausführungsgruppen: AIX, HP-UX on PA-RISC, Linux on POWER, Linux on x86-64, Linux on System z, Solaris on SPARC.
  • Die folgenden Systeme unterstützen nur 32-Bit-Ausführungsgruppen: Windows, z/OS.

Wenn sie eine BAR-Datei für eine Ausführungsgruppe implementieren, die vom Broker nicht unterstützt wird, wird die Implementierung abgelehnt.

Warum 64-Bit-Ausführungsgruppen erstellen?
In einer Umgebung, in der beide Ausführungsgruppen unterstützt werden, bieten 64-Bit-Ausführungsgruppen folgende zwei Hauptvorteile:
  • Wenn Sie sowohl einen 64-Bit-Warteschlangenmanager als auch eine 64-Bit-Ausführungsgruppe verwenden, können Sie den Broker als gesicherte Anwendung von WebSphere MQ ausführen. Das heißt, der Broker kann WebSphere MQ-Operationen schneller bearbeiten als ein normaler Broker. Sie können einen Broker nicht als gesicherte Anwendung ausführen, wenn Sie einen 64-Bit-Warteschlangenmanager des Brokers, jedoch nur eine 32-Bit-Ausführungsgruppe verwenden.
  • Sie können große Mengen zusammenhängenden Speichers zuordnen. Nachrichtenflüsse, die für eine 64-Bit-Ausführungsgruppe implementiert werden, können umfangreichere Nachrichten verarbeiten als Nachrichtenflüsse, die für eine 32-Bit-Ausführungsgruppe implementiert werden.

Im Abschnitt ODBC-Verbindungen zu den Datenbanken herstellen können Sie überprüfen, ob Sie 32-Bit-Datenquellennamen, 64-Bit-Datenquellennamen oder beides definieren müssen, wenn Sie eine 64-Bit-Ausführungsgruppe verwenden oder eine globale Koordination von Nachrichtenflüssen konfigurieren, die für 64-Bit-Ausführungsgruppen implementiert sind.

Überlegungen bei der Verwendung von 64-Bit-Ausführungsgruppen
In der folgenden Liste sind die Hauptunterschiede zwischen der Verwendung von 32-Bit- und 64-Bit-Ausführungsgruppen beschrieben:
Ausführungsgruppe
Sie müssen eine neue Ausführungsgruppe erstellen und bei der Erstellung angeben, dass es sich um eine 64-Bit-Ausführungsgruppe handelt. Sie können eine vorhandene 32-Bit-Ausführungsgruppe nicht in eine 64-Bit-Ausführungsgruppe ändern.
Warteschlangenmanager des Brokers
Der Warteschlangenmanager des Brokers muss ein 64-Bit-Warteschlangenmanager sein.
Datenbanken
Wenn Sie eine DB2-Datenbank verwenden, muss es sich entweder um eine lokale 64-Bit-DB2-Instanz oder einen 64-Bit-DB2-Client handeln. Auf Oracle, Sybase, und SQLServer können Sie 32-Bit- oder 64-Bit-Datenbanken verwenden. Dies hängt davon ab, wie Sie das Brokersystem mit dem Datenbankserver verbinden.
Nachrichtenflüsse
Wenn Sie einen Nachrichtenfluss für eine Ausführungsgruppe implementieren, wird der Nachrichtenfluss entweder als 32-Bit-Anwendung oder als 64-Bit-Anwendung ausgeführt, je nachdem, ob es sich bei der Ausführungsgruppe um eine 32-Bit- oder eine 64-Bit-Ausführungsgruppe handelt. Sie müssen bestehende Nachrichtenflüsse nicht zur Ausführung in einer 64-Bit-Ausführungsgruppe ändern, es sei denn, der Nachrichtenfluss enthält einen benutzerdefinierten Knoten, der für eine 32-Bit-Anwendung kompiliert ist.
Benutzerdefinierte Knoten
Benutzerdefinierte Knoten müssen erneut kompiliert werden, sodass sie in 64-Bit-Ausführungsgruppen ausgeführt werden können; wenden Sie sich an Ihren Anbieter, um eine 64-Bit-Version von Knoten zu erhalten, die Sie in dieser Umgebung verwenden möchten.
Zugehörige Konzepte
Broker
Nachrichtenflüsse - Übersicht
Übersicht über die Implementierung
Zugehörige Tasks
In der Workbench eine Ausführungsgruppe zu einem Broker hinzufügen
ODBC-Verbindungen zu den Datenbanken herstellen
Gesicherte WebSphere MQ-Anwendungen verwenden
Zugehörige Verweise
Unterstützte Datenbanken
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Letzte Aktualisierung : 2009-02-17 15:49:32

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