Der Begriff Web-Service bezieht sich hier auf eine Schnittstelle, die
durch eine WSDL-Definition beschrieben wird und auf die über eine der vom Broker unterstützten
Transportmethoden, z. B. HTTP, JMS oder MQ, zugegriffen werden kann.
WSDL
Der logische Teil einer WSDL-Definition beschreibt das Format der Geschäftsnachrichten, die
ausgetauscht werden sollen, und kann vom Broker importiert werden, um zur Entwicklungszeit ein
Nachrichtenmodell zu erstellen (Siehe Aus WSDL-Datei importieren.)
Der physische Teil einer WSDL-Definition beschreibt die tatsächlichen Endpunkte für den Service
und das für den Austausch von Nachrichten verwendete Protokoll. Die physischen Binding-Informationen werden zur Entwicklungszeit nicht importiert. Sie müssen das Protokoll und die Endpunktdetails wie folgt in einem Nachrichtenfluss implementieren:
- Mit Hilfe der Binding-SOAP/HTTP; in diesem Fall implementieren Sie einen Nachrichtenfluss unter Verwendung von HTTP-Knoten (HTTPEmpfangs- und HTTPAntwortknoten, wenn ein Nachrichtenfluss einen Web-Service implementiert, bzw. HTTPAnforderungsknoten, wenn ein Nachrichtenfluss einen Web-Service aufruft).
- Mit Hilfe der Binding-SOAP/JMS; in diesem Fall implementieren Sie einen Nachrichtenfluss unter
Verwendung von JMS- oder MQ-Knoten.
- Sie können Nachrichtenflüsse konfigurieren, die Eingabenachrichten von Clients über eine der Transportmethoden empfangen und über eine andere mit einem Web-Service oder einer traditionellen Anwendung interagieren.
- Sie können eine Nachricht an mehrere Zieladressen weitergeben, z. B. kann die Web-Service-Antwort, die von einem HTTPAntwortknoten an einen Client zurückgegeben werden soll, zuerst über einen MQSendeknoten (der erforderliche Anpassungen der Nachrichtenheader durchführt) an eine Überwachungsanwendung gesendet werden.
Sie können eine WSDL-Definition auch auf Basis eines vorhandenen Nachrichtenmodells
generieren. In diesem Fall müssen Sie die physischen Binding-Information selbst
bereitstellen (Siehe Web-Service-Definition aus einer Nachrichtengruppe generieren.)
Bei den hier beschriebenen WSDL-Bindings handelt es sich um spezielle Bindings, die direkt vom
WSDL-Generator-Assistenten unterstützt werden:
Das heißt, es sind Bindings, in denen SOAP, das in der MRM-Domäne als XML ausgewertet werden
kann, als Nachrichtenformat verwendet wird. Es ist jedoch zu beachten, dass die allgemeine Definition eines Web-Services breiter gefasst ist und auch andere Nachrichtenformate als SOAP (z. B. XML-RPC) und andere Transportmethoden als HTTP oder JMS (z. B. SMTP) zulässt.
Der Ausgangspunkt ist normalerweise:
- ein vorhandenes Nachrichtenmodell, das einem Client zugänglich gemacht werden muss
(WSDL-Generierung erforderlich)
- eine vorhandene WSDL-Definition, die es dem Broker ermöglicht, mit einem Web-Service zu interagieren (WSDL-Import erforderlich)
In beiden Fällen empfängt der Broker Nachrichten zur Laufzeit auf Basis der WSDL-Definition, die
zur Entwicklungszeit generiert oder importiert wurde.
(Weitere Informationen zu WSDL finden Sie unter Beziehung zwischen WSDL-Definition und Nachrichtenmodell und WSDL-Gültigkeitsprüfung).