Konfigurierbare Nachrichtenflusseigenschaften

Wenn Sie bei der Vorbereitung für den Einsatz eines Nachrichtenflusses in einem Broker den Nachrichtenfluss zu einer Brokerarchivierungsdatei (BAR-Datei) hinzufügen, können Sie zusätzliche Eigenschaften festlegen, die den Laufzeitbetrieb beeinflussen. Diese Eigenschaften stehen auf der Registerkarte Konfigurieren für die Brokerarchivierungsdatei zur Verfügung.

Zusätzliche Instanzen
Geben Sie die Anzahl zusätzlicher Threads an, die der Broker bei Bedarf für den Nachrichtenfluss bereitstellen kann. Diese zusätzlichen Threads werden nur erstellt, wenn genügend Eingabenachrichten vorhanden sind. Die maximale Anzahl Threads beträgt 256. Der Standardwert ist 0. Zusätzliche Threads können den Durchsatz eines Nachrichtenflusses erhöhen, Sie sollten jedoch die mögliche Auswirkung auf die Nachrichtenreihenfolge berücksichtigen.

Wenn der Nachrichtenfluss WebSphere MQ-Nachrichten verarbeitet, können Sie ihn konfigurieren, um die Nachrichtenreihenfolge zu steuern. Legen Sie dazu die Eigenschaft Modus für Reihenfolge im MQEmpfangsknoten entsprechend fest. Möglicherweise müssen Sie auch die Eigenschaften Festschreiben nach Nachrichtengruppe und Logische Reihenfolge festlegen.

Der Broker öffnet die Eingabewarteschlange als gemeinsam genutzte Warteschlange (mit Hilfe der Option MQOO_INPUT_SHARED), d. h., Sie müssen sicherstellen, dass die Eingabewarteschlange mit der Eigenschaft SHARE definiert wurde, damit mehrere Broker-Threads in der Lage sind, Nachrichten aus derselben Eingabewarteschlange zu lesen.

Weitere Informationen zu den Knoteneigenschaften finden Sie unter MQEmpfangsknoten.

Festschreibungszähler
Gibt an, wie viele WebSphere MQ-Eingabenachrichten von einem Nachrichtenfluss verarbeitet werden, bevor ein Synchronisationspunkt gesetzt wird (durch Ausgabe eines MQCMIT-Aufrufs).

Legen Sie diese Eigenschaft nur fest, wenn Sie Zusätzliche Instanzen auf 0 gesetzt haben.

Der Standardwert 1 ist gleichzeitig der zulässige Mindestwert. Ändern Sie diese Eigenschaft, um häufige MQCMIT-Aufrufe zu vermeiden, wenn Nachrichten schnell verarbeitet werden und das Fehlen einer unmittelbaren Festschreibung von der empfangenden Anwendung toleriert werden kann.

Stellen Sie über die Eigenschaft Festschreibungsintervall sicher, dass regelmäßig eine Festschreibung durchgeführt wird, wenn die Eigenschaft Festschreibungszähler nicht wirksam wird, weil nicht genügend Nachrichten empfangen werden.

Diese Eigenschaft ist wirkungslos, wenn der Nachrichtenfluss keine WebSphere MQ-Nachrichten verarbeitet.

Festschreibungsintervall
Gibt für WebSphere MQ-Nachrichten ein Zeitintervall an, nach dem eine Festschreibung durchgeführt wird, wenn der Wert für die Eigenschaft Festschreibungszähler größer als 1 ist (d. h., der Nachrichtenfluss verarbeitet Nachrichten im Stapelbetrieb), aber die Anzahl der verarbeiteten Nachrichten nicht den Wert für die Eigenschaft Festschreibungszähler erreicht hat. So wird sichergestellt, dass regelmäßig eine Festschreibung durchgeführt wird, wenn die Eigenschaft Festschreibungszähler nicht wirksam wird, weil nicht genügend Nachrichten empfangen werden.

Das Zeitintervall wird in Sekunden und als Dezimalzahl mit maximal 3 Dezimalstellen angegeben (Unterteilung in Millisekunden). Der Wert muss im Bereich zwischen 0.000 und 60.000 liegen. Der Standardwert ist 0.

Legen Sie diese Eigenschaft nur fest, wenn Sie Zusätzliche Instanzen auf 0 gesetzt haben.

Diese Eigenschaft ist wirkungslos, wenn der Nachrichtenfluss keine WebSphere MQ-Nachrichten verarbeitet.

Koordinierte Transaktion
Legt fest, ob der Nachrichtenfluss als globale Transaktion verarbeitet wird, koordiniert von WebSphere MQ. Ein solcher Nachrichtenfluss wird als vollständig global koordinierter Nachrichtenfluss bezeichnet. Der Standardwert ist Nein.

Verwenden Sie koordinierte Transaktionen nur, wenn die Nachricht und jede vom Nachrichtenfluss ausgeführte Datenbankaktualisierung in einer einzigen Arbeitseinheit unter Verwendung des Protokolls für zweiphasige Festschreibung verarbeitet werden muss. Das heißt, dass entweder sowohl die Nachricht gelesen als auch die Datenbankaktualisierungen ausgeführt werden oder keine der beiden Aktionen.

Wenn Sie diesen Wert ändern, stellen Sie sicher, dass der Warteschlangenmanager des Brokers richtig konfiguriert ist. Andernfalls generiert der Broker eine Nachricht, sobald der Nachrichtenfluss eine Nachricht empfängt, um anzuzeigen, dass es sich zwar um einen global koordinierten Nachrichtenfluss handelt, der Warteschlangenmanager dies jedoch nicht unterstützt.

Informationen dazu, welche Datenbanken als Teilnehmer der globalen Transaktion unterstützt werden, erhalten Sie unter Unterstützte Datenbanken. Des Weiteren erfahren Sie im Handbuch WebSphere MQSystem Administration, wie Sie WebSphere MQ und die Datenbankmanager konfigurieren.

Diese Eigenschaft ist wirkungslos, wenn der Nachrichtenfluss keine WebSphere MQ-Nachrichten verarbeitet.

Benutzerspezifische Eigenschaften
Bei einer benutzerspezifischen Eigenschaft (user-defined property, UDP) handelt es sich um eine Konstante, deren Anfangswert zum Zeitpunkt der Entwicklung durch den Nachrichtenflusseditor geändert oder zum Zeitpunkt der Implementierung durch den Brokerarchiveditor überschrieben werden kann. Der Vorteil von UDPs liegt darin, dass ihre Werte während der Implementierung von Betriebsmitarbeitern geändert werden können. Wenn Sie beispielsweise UDPs zum Implementieren von Konfigurationsdaten verwenden möchten, können Sie während der Implementierung einen Nachrichtenfluss für eine bestimmte Maschine, Task oder Umgebung konfigurieren, ohne den Code auf Knotenebene ändern zu müssen.

Einführenden Informationen zu UDPs finden Sie unter Benutzerdefinierte Eigenschaften in ESQL.

Informationen zur Konfiguration von UDPs während der Implementierung finden Sie unter Nachrichtenfluss zur Implementierungszeit unter Verwendung von benutzerdefinierten Eigenschaften konfigurieren.

Sie können andere konfigurierbare Eigenschaften für den Nachrichtenfluss anzeigen und aktualisieren. Welche Eigenschaften angezeigt werden, ist von den Knoten im Nachrichtenfluss abhängig, denn für einige gibt es keine anzeigbaren konfigurierbaren Eigenschaften. Bei den konfigurierbaren Eigenschaften handelt es sich vorwiegend um systembezogene Eigenschaften, die normalerweise für jeden Broker geändert werden können, in dem der Nachrichtenfluss implementiert wird. Zu diesen Eigenschaften gehören Datenquellennamen und die Namen der WebSphere MQ-Warteschlangen und -Warteschlangenmanager. Vollständige Informationen zu den konfigurierbaren Knoteneigenschaften finden Sie in den Knotenbeschreibungen.

Zugehörige Konzepte
Nachrichtenflüsse - Übersicht
Benutzerdefinierte Eigenschaften in ESQL
Übersicht zu Implementierungsvorgängen
Zugehörige Tasks
Nachrichtenflüsse entwickeln
Konfigurierbare Eigenschaften bearbeiten
Nachrichtenfluss zur Implementierungszeit unter Verwendung von benutzerdefinierten Eigenschaften konfigurieren
Zugehörige Verweise
Integrierte Knoten
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