Die CREATE-Anweisung (Erstellungsanweisung) erstellt ein neues Nachrichtenfeld.
Das neue Nachrichtenfeld wird an einer vorgegebenen Position (CREATE FIELD) oder relativ zu einer bereits vorhandenen Position (CREATE ... OF...) erstellt. Die Erstellung neuer Felder ist nur möglich, wenn der Zielfeldverweis auf eine Nachrichtenstruktur zeigt, die Änderungen zulässt (z. B. Environment, InputLocalEnvironment, OutputLocalEnvironment, OutputRoot oder OutputExceptionList).
Wenn die FIELD-Klausel angegeben ist, wird zu dem durch "Ziel" angegebenen Feld navigiert (bei Bedarf werden die Felder erstellt), und alle Werteklauseln und die FROM-Klausel werden ausgeführt. Mit dieser Form der CREATE-Anweisung werden jedoch nicht zwangsläufig Felder erstellt, sondern sie stellt nur sicher, dass die angegebenen Felder vorhanden sind.
SET OutputRoot.XML.Message.Structure[2].Field = ...
In diesem Fall muss in der Nachricht bereits eine Instanz von "Structure" vorhanden sein. Das heißt, dass die einzigen Felder in der Baumstruktur, die erstellt wurden, diejenigen Felder sind, die sich auf einem direkten Pfad vom Stamm zu dem Feld, das von dem Feldverweis angegeben wird, befinden.
Wenn eine PREVIOUSSIBLING-, NEXTSIBLING-, FIRSTCHILD- oder LASTCHILD-Klausel angegeben ist, wird auf dieselbe Weise wie bei der FIELD-Klausel zu dem durch "Ziel" angegebenen Feld navigiert (bei Bedarf werden die Felder erstellt). An der angegebenen Position wird dann ein neues Feld erstellt und eingefügt (z. B. als PREVIOUSSIBLING oder FIRSTCHILD). Mit diesem Format der CREATE-Anweisung wird immer ein neues Feld an der angegebenen Position erstellt.
Wenn Sie zwei Zielanweisungen CREATE FIRSTCHILD OF verwenden, die dasselbe Ziel angeben, erstellt die zweite Anweisung ein neues Feld als das erste untergeordnete Feld des Ziels und verschiebt das zuvor erstellte erste untergeordnete Feld in der Nachrichtenbaumstruktur nach rechts (sodass es nicht länger das erste untergeordnete Feld ist). Entsprechend navigiert CREATE LASTCHILD OF "Ziel" zum Zielfeld und fügt ganz rechts ein neues Feld hinzu, wobei es das bisherige letzte untergeordnete Feld nach links verschiebt.
CREATE PREVIOUSSIBLING OF "Ziel" erstellt ein Feld unmittelbar links von dem durch "Ziel" angegebenen Feld (so dass sich die Tiefe der Baumstruktur nicht ändert), und entsprechend erstellt CREATE NEXTSIBLING OF "Ziel" ein Feld unmittelbar rechts von dem durch "Ziel" angegebenen Feld. Bei der Erstellung von PREVIOUSSIBLING oder NEXTSIBLING können Sie unter Verwendung des Schlüsselwortes REPEAT angeben, dass Art und Name des neuen Feldes aus dem aktuellen Feld übernommen werden sollen.
AS-Klausel:
Falls die AS-Klausel vorhanden ist, wird die benannte Verweisvariable verschoben, so dass sie auf das neu erstellte Feld zeigt. Dies ist hilfreich, da neu erstellte Felder in der Regel in einen weiteren Bearbeitungsablauf einbezogen werden.
DOMAIN-Klausel:
Ist die DOMAIN-Klausel angegeben, hat sie zur Folge, dass das neue Feld einem neuen Parser des angegebenen Typs zugeordnet wird. Diese Klausel erwartet einen Root-Feldnamen (z. B. XML oder MQRFH2). Wenn die DOMAIN-Klausel angegeben ist, aber nur eine Zeichenfolge mit Nulllänge enthält, wird ein neuer Parser desselben Typs wie der Parser, der Eigner des durch "Ziel" angegebenen Felds ist, erstellt. Es wird eine Ausnahmebedingung ausgegeben, wenn der angegebene Domänenname nicht den Datentyp CHARACTER hat oder wenn er dem Wert NULL entspricht. Verwenden Sie die FIELD-Klausel nicht mit der DOMAIN-Klausel, da in diesem Fall nicht sicher ist, ob ein neues Feld erstellt wird.
REPEAT-Klausel:
VALUES-Klausel:
Für die Werteklauseln TYPE, NAME und VALUE (oder eine Untermenge davon) kann jeder Ausdruck angegeben werden, der einen geeigneten Datentyp zurückgibt (Integer für TYPE, Zeichenfolge für NAME und jeder beliebige Skalartyp für VALUE). Es wird eine Ausnahmebedingung ausgegeben, wenn für TYPE oder NAME der Wert NULL angegeben wurde.
NAMES-Klausel:
NAMESPACE | NAME | Element ist wie folgt benannt |
---|---|---|
Nein | Nein | Das Element ist unbenannt (das Namenskennzeichen wird nicht automatisch gesetzt) |
Nein | Ja | Das Element erhält den Namen im Standard-Namespace. |
Ja | Nein | Dem Element wird der leere Name im angegebenen Namensbereich zugeordnet |
Ja | Ja | Dem Element wird der angegebene Name im angegebenen Namensbereich zugeordnet |
Für den Operanden IDENTITY kann anstelle der TYPE- und NAME-Klauseln ein einziges Pfadelement angegeben werden, wobei ein Pfadelement (maximal) einen Typ, einen Namespace, einen Namen und einen Index enthält. Diese geben den Typ, den Namespace, den Namen und den Index des Elements an, das erstellt werden soll, und unterliegen den Regeln, die im Abschnitt über Feldverweise beschrieben sind (siehe ESQL-Feldreferenzen). Beispiel:
IDENTITY (XML.attribute)Space1:Name1[42]
Verwendungsbeispiele für den Operanden IDENTITY finden Sie unten unter 'Beispiele'.
FROM-Klausel:
Für die FROM-Klausel werden Typ, Name und Wert des neuen Feldes aus dem Feld, auf das über Quellenfeldverweis verwiesen wird, übernommen. Alle bestehenden untergeordneten Felder des Ziels werden abgehängt (das Feld könnte im Fall einer FIELD-Klausel bereits bestehen), und das neue Feld erhält Kopien der dem Quellfeld untergeordneten Felder.
PARSE-Klausel:
Wenn eine PARSE-Klausel vorhanden ist, wird unter dem neu erstellten Feld aus dem bereitgestellten Bitstrom eine untergeordnete Baumstruktur erstellt. Der hierzu verwendete Algorithmus hängt vom Parser und den angegebenen Optionen ab. Alle Parser unterstützen den Modus 'RootBitStream'. In diesem Modus wird zur Erstellung der Baumstruktur der Algorithmus des Empfangsknotens verwendet.
Einige Parser unterstützen einen zweiten Modus, nämlich 'FolderBitStream'. In diesem Modus wird eine untergeordnete Baumstruktur von einem Bitstrom generiert, der mit der Funktion ASBITSTREAM erstellt wurde (siehe ASBITSTREAM-Funktion).
Wenn die Anweisung verarbeitet wird, werden alle Ausdrücke für PARSE-Klauseln ausgewertet. Es wird eine Ausnahmebedingung ausgegeben, wenn einer der folgenden Ausdrücke nicht einen Nicht-Null-Wert des entsprechenden Typs zurückgibt:
Klausel | Typ | Standardwert |
---|---|---|
OPTIONS | Integer | RootBitStream & ValidateNone |
ENCODING | Integer | 0 |
CCSID | Integer | 0 |
Nachrichtengruppe | Zeichen | Zeichenfolge mit einer Länge von '0' |
Nachrichtentyp | Zeichen | Zeichenfolge mit einer Länge von '0' |
Nachrichtenformat | Zeichen | Zeichenfolge mit einer Länge von '0' |
Obwohl die OPTIONS-Klausel alle Ausdrücke akzeptiert, die einen Wert des Typs INTEGER zurückgeben, ist es nur sinnvoll, Optionswerte aus der Liste der verfügbaren Konstanten zu generieren (unter Verwendung der BITOR-Funktion, wenn mehrere Optionen erforderlich sind).
Masteroptionen für Validierung... ValidateContentAndValue ValidateValue -- Kann mit 'ValidateContent' verwendet werden ValidateContent -- Kann mit 'ValidateValue' verwendet werden ValidateNone Optionen für Fehlerauswertung... ValidateException ValidateExceptionList ValidateLocalError ValidateUserTrace Optionen für Auswertungen von Wertvorgaben... ValidateFullConstraints ValidateBasicConstraints Optionen für Auswertungen von Korrekturen... ValidateFullFixUp ValidateNoFixUp Optionen für Ablaufsteuerung bei der Syntaxanalyse... ParseComplete ParseImmediate ParseOnDemand
Sie können jeweils nur eine Option aus jeder Gruppe auswählen. Dies gilt nicht für 'ValidateValue' und 'ValidateContent'. Diese zwei Optionen können für die Inhalt- und Wertevalidierung zusammen verwendet werden. Wenn Sie keine Option in einer Gruppe angeben, wird die fettgedruckte Option verwendet.
MQENC_INTEGER_NORMAL MQENC_INTEGER_REVERSED MQENC_DECIMAL_NORMAL MQENC_DECIMAL_REVERSED MQENC_FLOAT_IEEE_NORMAL MQENC_FLOAT_IEEE_REVERSED MQENC_FLOAT_S390
Die Werte für die CCSID-Klausel entsprechen dem normalen Nummerierungssystem. Beispiel: 1200 = UCS-2, 1208 = UTF-8.
Für ABSENT-Klauseln werden die angegebenen Standardwerte verwendet. Verwenden Sie die Standardwerte für die CCSID und die Codierung, da diese aus den Einstellungen für die Codierung und die CCSID des Warteschlangenmanagers übernommen werden.
Dementsprechend ist die Verwendung von Standardwerten für die Nachrichtengruppen-, Nachrichentyp- und Nachrichtenformatoptionen hilfreich, da für viele Parser Informationen zu Nachrichtengruppe, -typ und -format nicht erforderlich sind, so dass die Angabe eines beliebigen Wertes möglich ist.
ENCODING -> CCSID -> SET -> TYPE -> FORMAT -> OPTIONS
Die Liste kann an jeder beliebigen Stelle abgeschnitten werden, und für alle Klauseln, für die Sie keinen Wert angeben, können Sie einen ganz leeren Ausdruck verwenden.
CREATE FIELD OutputRoot.XML.Data;
CREATE FIRSTCHILD OF ref1;
CREATE NEXTSIBLING OF ref1 TYPE NameValue NAME 'Price' VALUE 92.3;
CREATE PREVIOUSSIBLING OF ref1 TYPE Name NAME 'Quantity';
CREATE FIRSTCHILD OF targetCursor AS targetCursor NAME 'Component';Das folgende Beispiel erstellt ein neues Feld als rechtes Element in derselben Ebene wie das Feld, auf das die Verweisvariable 'targetCursor' zeigt; Art und Name des letzteren Feldes werden für das neue Feld übernommen. Anschließend verschiebt die Anweisung die Verweisvariable 'targetCursor', so dass sie auf das neue Feld zeigt:
CREATE NEXTSIBLING OF targetCursor AS targetCursor REPEAT;
DECLARE bodyBlob BLOB ASBITSTREAM(InputRoot.XML, InputProperties.Encoding, InputProperties.CodedCharSetId); DECLARE creationPtr REFERENCE TO OutputRoot; CREATE LASTCHILD OF creationPtr DOMAIN('XML') PARSE(bodyBlob, InputProperties.Encoding, InputProperties.CodedCharSetId);
Dieses Beispiel kann erweitert werden, um die Serialisierung und Syntaxanalyse eines Feldes oder Ordners zu veranschaulichen:
DECLARE bodyBlob BLOB ASBITSTREAM(InputRoot.XML.TestCase.myFolder, InputProperties.Encoding, InputProperties.CodedCharSetId,",",",FolderBitStream); DECLARE creationPtr REFERENCE TO OutputRoot; CREATE LASTCHILD OF creationPtr DOMAIN('XML') PARSE(bodyBlob, InputProperties.Encoding, InputProperties.CodedCharSetId,",",",FolderBitStream);
CREATE FIELD OutputRoot.XMLNS.TestCase.Root IDENTITY (XML.ParserRoot)Root; CREATE FIELD OutputRoot.XMLNS.TestCase.Root.Attribute IDENTITY (XML.Attribute)NSpace1:Attribute VALUE 'Attrib Value'; CREATE LASTCHILD OF OutputRoot.XMLNS.TestCase.Root IDENTITY (XML.Element)NSpace1:Element1[1] VALUE 'Element 1 Value'; CREATE LASTCHILD OF OutputRoot.XMLNS.TestCase.Root IDENTITY (XML.Element)NSpace1:Element1[2] VALUE 'Element 2 Value';
Diese Anweisungen ergeben die folgende Ausgabenachricht:
<TestCase> <Root xmlns:NS1="NSpace1" NS1:Attribute="Attrib Value"> <NS1:Element1>Element 1 Value</NS1:Element1> <NS1:Element1>Element 2 Value</NS1:Element1> </Root> </TestCase>
DECLARE bodyBlob BLOB ASBITSTREAM(InputRoot.XML, InputProperties.Encoding, InputProperties.CodedCharSetId); CREATE FIELD Environment.Variables.myXMLTree; DECLARE creationPtr REFERENCE TO Environment.Variables.myXMLTree; CREATE FIRSTCHILD OF creationPtr DOMAIN('XML') PARSE(bodyBlob, InputProperties.Encoding, InputProperties.CodedCharSetId);
Dieses Beispiel enthält die ESQL-Anweisungen und eine Eingabenachricht. Als Ergebnis wird die am Ende des Beispiels gezeigte Ausgabenachricht erstellt.
CREATE COMPUTE MODULE CreateStatement_Compute CREATE FUNCTION Main() RETURNS BOOLEAN BEGIN CALL CopyMessageHeaders(); CREATE FIELD OutputRoot.XML.TestCase.description TYPE NameValue VALUE 'This is my TestCase' ; DECLARE cursor REFERENCE TO OutputRoot.XML.TestCase; CREATE FIRSTCHILD OF cursor Domain('XML') NAME 'Identifier' VALUE InputRoot.XML.TestCase.Identifier; CREATE LASTCHILD OF cursor Domain('XML') NAME 'Sport' VALUE InputRoot.XML.TestCase.Sport; CREATE LASTCHILD OF cursor Domain('XML') NAME 'Date' VALUE InputRoot.XML.TestCase.Date; CREATE LASTCHILD OF cursor Domain('XML') NAME 'Type' VALUE InputRoot.XML.TestCase.Type; CREATE FIELD cursor.Division[1].Number TYPE NameValue VALUE 'Premiership'; CREATE FIELD cursor.Division[1].Result[1].Number TYPE NameValue VALUE '1' ; CREATE FIELD cursor.Division[1].Result[1].Home TYPE Name; CREATE LASTCHILD OF cursor.Division[1].Result[1].Home NAME 'Team' VALUE 'Liverpool' ; CREATE LASTCHILD OF cursor.Division[1].Result[1].Home NAME 'Score' VALUE '4'; CREATE FIELD cursor.Division[1].Result[1].Away TYPE Name; CREATE LASTCHILD OF cursor.Division[1].Result[1].Away NAME 'Team' VALUE 'Everton'; CREATE LASTCHILD OF cursor.Division[1].Result[1].Away NAME 'Score' VALUE '0'; CREATE FIELD cursor.Division[1].Result[2].Number TYPE NameValue VALUE '2'; CREATE FIELD cursor.Division[1].Result[2].Home TYPE Name; CREATE LASTCHILD OF cursor.Division[1].Result[2].Home NAME 'Team' VALUE 'Manchester United'; CREATE LASTCHILD OF cursor.Division[1].Result[2].Home NAME 'Score' VALUE '2'; CREATE FIELD cursor.Division[1].Result[2].Away TYPE Name; CREATE LASTCHILD OF cursor.Division[1].Result[2].Away NAME 'Team' VALUE 'Arsenal'; CREATE LASTCHILD OF cursor.Division[1].Result[2].Away NAME 'Score' VALUE '3'; CREATE FIELD cursor.Division[2].Number TYPE NameValue VALUE '2'; CREATE FIELD cursor.Division[2].Result[1].Number TYPE NameValue VALUE '1'; CREATE FIELD cursor.Division[2].Result[1].Home TYPE Name; CREATE LASTCHILD OF cursor.Division[2].Result[1].Home NAME 'Team' VALUE 'Port Vale'; CREATE LASTCHILD OF cursor.Division[2].Result[1].Home NAME 'Score' VALUE '9' ; CREATE FIELD cursor.Division[2].Result[1].Away TYPE Name; CREATE LASTCHILD OF cursor.Division[2].Result[1].Away NAME 'Team' VALUE 'Brentford'; CREATE LASTCHILD OF cursor.Division[2].Result[1].Away NAME 'Score' VALUE '5'; END; CREATE PROCEDURE CopyMessageHeaders() BEGIN DECLARE I INTEGER 1; DECLARE J INTEGER CARDINALITY(InputRoot.*[]); WHILE I < J DO SET OutputRoot.*[I] = InputRoot.*[I]; SET I = I + 1; END WHILE; END; END MODULE;