WebSphere Message Broker verwaltet den Informationsfluss in Ihrem Unternehmen, indem Geschäftsregeln je nach den Erfordernissen der verschiedenen Systeme in Ihrem Unternehmen und den Systemen Ihrer Kunden, Zulieferer, Partner und Serviceanbieter zum Weiterleiten, Speichern, Abrufen und Umwandeln von Informationen angewendet werden.
Das folgende Szenario zeigt, wie WebSphere Message Broker für die Lösung von Problemen mit der IT-Infrastruktur in einem Unternehmen verwendet werden kann.
In diesem Szenario wird beschrieben, wie WebSphere Message Broker von einer fiktiven Versicherungsgesellschaft verwendet wird, um nach der Übernahme einer kleinen internetbasierten Versicherungsgesellschaft durch eine größere und traditionelle Versicherungsgesellschaft zwei unterschiedliche IT-Infrastrukturen zu verwalten. Die Beschreibung konzentriert sich auf die Vorgänge bei der Anfrage eines potenziellen Kunden, der auf der gemeinsamen Website des Unternehmens ein Angebot für eine Kfz-Versicherung einholt. Dieses Szenario basiert auf einem größeren und komplexeren Szenario, das von developerWorks veröffentlicht wurde. Einen Link zum vollständigen Szenario finden Sie am Ende dieser Beschreibung.
Unternehmen A bietet allgemeine und Kfz-Versicherungen an. Das Unternehmen besteht seit etwa 50 Jahren und hat derzeit ungefähr fünf Millionen Versicherungsnehmer. Das Unternehmen tritt mit seinen Kunden über Servicemitarbeiter und Call-Center in Kontakt. Das Unternehmen verfügt über eine große traditionelle IT-Infrastruktur mit CICS Transaction Server unter z/OS und IBM DB2 Universal Database unter z/OS.
Bei Unternehmen B handelt es sich um ein kleines internetbasiertes Versicherungsunternehmen für Kfz-Versicherungen mit weniger als einer Million Versicherungsnehmer, das jedoch expandiert. Die IT-Infrastruktur des Unternehmens umfasst WebSphere Application Server unter Windows 2000 sowie Oracle Enterprise und IBM DB2 Universal Database unter Windows 2000.
Unternehmen A kaufte Unternehmen B auf, um Zugang zum Versicherungswesen im Internet zu erhalten und um das Know-how und die IT-Infrastruktur von Unternehmen B übernehmen zu können. Die Daten zu Kunden und Versicherungspolicen der beiden Unternehmen liegen in verschiedenen Formaten vor, können aber aus rechtlichen Gründen nicht zusammengefasst werden. Die Verwaltungskosten bei der Bearbeitung der getrennten IT-Infrastrukturen sind jedoch sehr hoch. Außerdem benötigen die Kunden, Servicemitarbeiter und Call-Center-Mitarbeiter einen einzigen Verwaltungsprozess, um mit den Daten des Unternehmens arbeiten zu können.
Nach der Fusionierung der beiden Unternehmen können die Kunden nun auf der neuen Website nach Angabe einiger persönlicher Informationen in einem Formular ein Versicherungsangebot einholen. WebSphere Application Server, auf dem die Website ausgeführt wird, leitet die Anfrage im XML-Format an WebSphere Message Broker weiter. Dabei wird die Anforderungswarteschlange in einem WebSphere MQ-Cluster verwendet. WebSphere Message Broker wandelt die XML-Anforderung in das herkömmliche Format COMMAREA um, das von den Systemen von Unternehmen A verwendet wird, und leitet die Anfrage anschließend an die Systeme von Unternehmen A weiter. WebSphere Message Broker leitet die Anfrage außerdem im XML-Format an die Systeme von Unternehmen B weiter. Beide Systeme geben ein Angebot an WebSphere Message Broker zurück.
Die Logik innerhalb von WebSphere Message Broker fordert außerdem eine Risikobewertung vom internen Risikoprüfer an und übernimmt das gemeldete Risiko in den Angeboten von den Systemen der Unternehmen A und B. Der Broker stellt fest, dass in dieser Instanz das beste oder günstigste Angebot für den Kunden von den Systemen von Unternehmen A generiert wurde. Somit wandelt der Broker das Angebot von Unternehmen A von COMMAREA in das XML-Format um und leitet das Angebot weiter an WebSphere Application Server, wobei im WebSphere MQ-Cluster, in dem das Angebot 14 Tage lang gespeichert wird, eine Warteschlange für Antwortnachrichten verwendet wird. WebSphere Application Server gibt das Angebot an den Kunden zurück.
Im folgenden Diagramm wird der Informationsfluss dieses Szenarios gezeigt.