Die EVAL-Anweisung (Interpretationsanweisung) umfasst einen Zeichenwert, interpretiert ihn als SQL-Anweisung und verarbeitet ihn.
Die EVAL-Funktion (ebenfalls hier beschrieben) umfasst einen Zeichenwert, interpretiert ihn jedoch als ESQL-Ausdruck, der einen Wert zurückgibt.
EVAL umfasst einen Parameter in Form eines Ausdrucks, wertet diesen Ausdruck aus und setzt den daraus resultierenden Wert in eine Zeichenfolge um, falls dies noch nicht geschehen ist. Der Ausdruck, der an EVAL übermittelt wurde, muss deshalb als Zeichenfolge dargestellt werden können.
In den folgenden Beispielen sind A und B ganzzahlige Skalarvariablen, und 'skalarVar1' und 'OperatorAsString' sind Skalarvariablen einer Zeichenfolge.
Der Ausdruck A+B ist zulässig, obwohl er einen ganzzahligen Wert zurückgibt, da ganzzahlige Werte als Zeichenfolge repräsentiert werden können, und die notwendige Umsetzung durchgeführt wird, bevor EVAL mit dem zweiten Schritt der Auswertung beginnt.
Das Semikolon am Ende des abschließenden Zeichenfolgeliterals ist notwendig, da, falls EVAL anstelle einer ESQL-Anweisung verwendet wird, die erste Auswertung eine Zeichenfolge zurückgeben muss, die eine gültige ESQL-Anweisung, einschließlich des abschließenden Semikolons, repräsentiert.
Variablen, die innerhalb einer EVAL-Anweisung deklariert wurden, gibt es außerhalb dieser EVAL-Anweisung nicht. Somit ist EVAL gleich einer Funktion, in der lokal deklarierte Variablen nur lokal vorhanden sind und den Geltungsbereich verlassen, wenn die Funktion beendet wird.
Der große Vorteil von EVAL liegt darin, dass es möglich ist, ESQL-Anweisungen oder -Ausdrücke dynamisch zu erstellen. In den obigen Beispielen zwei und drei kann der Wert von 'skalarVar1' oder von 'OperatorAsString' entsprechend dem Wert eines ankommenden Nachrichtenfeldes oder eines anderen dynamischen Werts festgelegt werden, wodurch effektiv gesteuert werden kann, welcher ESQL-Code ausgeführt wird, ohne dass eine möglicherweise aufwändige IF THEN-Struktur benötigt wird.
Bei der Verwendung von EVAL sollten jedoch die Auswirkungen auf die Leistung berücksichtigt werden. Dynamischer Aufbau und Ausführung von Anweisungen oder Ausdrücken ist zwangsläufig zeitaufwändiger als die einfache Ausführung von vorgefertigten Elementen. Wenn es auf Leistung ankommt, werden Sie es unter Umständen bevorzugen, spezifischere, aber auch schnellere ESQL zu schreiben.
In diesem Beispiel wird EVAL nicht dazu verwendet, einen Ausdruck, sondern einen Feldverweis zu ersetzen.
In diesem Beispiel gibt das an EVAL übermittelte Element (SELECT T.x FROM Database.y) eine Liste zurück, die nicht als Zeichenfolge dargestellt werden kann.
SET OutputRoot.XML.Data.Result[] = EVAL('(SELECT T.x FROM Database.y AS T)');