Speicherauszüge

In Ausnahmefällen, z. B. wenn im Broker oder in den ausführbaren Benutzernamensserver-Dateien oder im Hauptprogramm der Infrastruktur Fehler auftreten, werden möglicherweise Windows MiniDumps, UNIX-Kernspeicherauszüge oder z/OS-SVC oder -Kernspeicherauszüge erzeugt. Auf Grund der Menge und der Komplexität der erzeugten Daten benötigen Sie in diesen Fällen normalerweise die Unterstützung Ihres IBM Support Centers.

Speicherauszüge unter Windows

In Extremfällen werden unter Umständen Windows-MiniDumps von Brokerprozessen erstellt. Während des normalen Betriebs werden keine Kernspeicherauszüge erzeugt.

Gleichzeitig wird die Fehlernachricht BIP2111 (interner Fehler des Nachrichtenbrokers) ausgegeben, in dem der Pfad zu der MiniDump-Datei in Ihrem Verzeichnis workpath/errors enthalten ist. MiniDump-Dateien haben die Erweiterung .dmp. Sie können diese MiniDumps mit Hilfe eines geeigneten Debuggers analysieren; wir empfehlen jedoch die Unterstützung von IBM.

Speicherauszüge auf UNIX-Plattformen

In Extremfällen werden unter Umständen UNIX-core von Brokerprozessen erstellt. Während des normalen Betriebs werden keine Kernspeicherauszüge erzeugt.

Möglicherweise wird die Fehlernachricht BIP2060 (Ausführungsgruppe wurde unerwartet beendet) erzeugt. Überprüfen Sie das Verzeichnis, in dem der Broker gestartet wurde, auf die Datei mit dem Kernspeicherauszug. Wenn mit der Service-ID kein Schreibzugriff auf das Verzeichnis besteht, werden die Kernspeicherauszüge im Ausgangsverzeichnis der Servicebenutzer-ID erzeugt.

Sie können diese Kernspeicherauszüge mit Hilfe eines geeigneten Debuggers analysieren; wir empfehlen jedoch die Unterstützung von IBM.

Speicherauszüge unter z/OS

Von einem Broker für WebSphere Message Broker for z/OS oder für den Benutzernamensserver werden je nach dem Auftreten des ursprünglichen Fehlers verschiedene Arten von Kernspeicherauszügen erzeugt.
SVC-Speicherauszüge
Werden für Fehler im Hauptprogramm der Infrastruktur von WebSphere Message Broker for z/OS erzeugt ('bipimain').
Kernspeicherauszüge
Diese werden für Fehler im Broker oder in ausführbaren Benutzernamensserver-Dateien erzeugt (bipservice, bipbroker, DataFlowEngine und bipuns).

SVC-Speicherauszüge

Durch einen Fehler im Hauptprogramm der Infrastruktur wird der Systemabbruch X'2C3' verursacht, der von einem bestimmten Ursachencode gefolgt wird. Diese abnormale Beendigung tritt möglicherweise auf, bevor die Routine zur Wiederherstellung von WebSphere Message Broker for z/OS aktiv ist, weshalb nicht unbedingt ein Speicherauszug erstellt wird. Durch den Ursachencode wird die Fehlerermittlung für das IBM Support Center erleichtert. In dieser Situation erhalten Sie im Systemprotokoll von z/OS nur die folgenden Informationen:
IEF450I STU1051 - ABEND=S2C3 U0000 REASON=01050001

Ein von z/OS oder WebSphere Message Broker for z/OS verursachter SVC-Speicherauszug wird in das Speicherauszugsverzeichnis des Systems geschrieben und kann mit IPCS formatiert werden. Der Name des Speicherauszugs wird im Systemprotokoll von z/OS aufgeführt.

Unter bestimmten Umständen werden keine SVC-Speicherauszüge erzeugt. Normalerweise werden Speicherauszüge auf Grund von Zeit- oder Speicherproblemen oder wegen Sicherheitsverstößen unterdrückt. Außerdem können Sie SVC-Speicherauszüge, die vorherige Speicherauszüge duplizieren, mit Hilfe von z/OS DAE unterdrücken. Verwenden Sie z. B. den Befehl SET DAE=xx. (DAE ist die Funktion zum Analysieren und Beseitigen von Speicherauszügen: Ein z/OS-Service, durch den eine Installation zur Unterdrückung von nicht erforderlichen SVC-Speicherauszügen und ABEND SYSDUMP-Speicherauszügen aktiviert wird, da dadurch nur zuvor geschriebene Speicherauszüge kopiert werden.)

Im folgenden Beispiel ist eine Nachricht im z/OS-Systemprotokoll dargestellt, die angibt, ob Duplikate von SYSMDUMPs unterdrückt werden:
   IEA995I SYMPTOM DUMP OUTPUT 504
 SYSTEM COMPLETION CODE=0C4  REASON CODE=00000004                       
  TIME=11.02.24  SEQ=02327  CPU=0000  ASID=0060
  PSW AT TIME OF ERROR  078D2000   8D70A656  ILC 4  INTC 04             
    ACTIVE LOAD MODULE           ADDRESS=0D708F68  OFFSET=000016EE      
    NAME=SPECIALNAME                                                  
         61939683 81936199 85A2F1F0 61A48689 */local/res10/ufi*       
         A7F5F161 82899561 82899789 94818995 *x51/bin/bipimain*       
    DATA AT PSW  0D70A650 - 91345000  00001F22  41209140              
    GPR  0-3  00000000  0D711B18  0D711B18  00000000                  
    GPR  4-7  0D711300  0D70BD04  00000000  0D711B18                  
    GPR  8-11 0D7121CF  0D7111D0  0D70C316  0D70B317                  
    GPR 12-15 8D70A318  0D7111D0  00000312  00000000                  
  END OF SYMPTOM DUMP                                                 
 IEA838I SYSMDUMP SUPPRESSED AS A DUPLICATE OF: 505
         ORIGINAL:DATE 01170 TIME 10:59:40:05 CPU 8A7645349672
         MOD/#PATHNAM CSECT/BIPIP PIDS/5655G9700 AB/S00C4
         REXN/IMBSIREC FI/9134500000001F2241209140 REGS/0C33E
         HRC1/00000004 SUB1/INFRASTRUCTURE#MAIN           

Im Handbuch MVS Diagnosis: Tools and Service Aids finden Sie weitere Informationen zur Verwendung von z/OS Dump Analysis and Elimination (DAE).

Kernspeicherauszüge

Ein Broker oder Benutzernamensserver erzeugt USS-Kernspeicherauszüge (USS = UNIX System Services). Bei diesen Kernspeicherauszügen handelt es sich um SYSMDUMP-Speicherauszüge. Sie werden in das Benutzerverzeichnis der gestarteten Task geschrieben. Der Name lautet coredump.pid, dabei steht .pid für den Hexadezimalwert der Prozess-ID, die den Fehler entdeckt hat, und wird im Systemprotokoll von z/OS aufgeführt. Der Speicherauszug befindet sich im Ausgangsverzeichnis der gestarteten Task, z. B. /u/stu1/coredump.000000ae.

Die maximale Größe eines Kernspeicherauszugs wird durch MAXCORESIZE im BPXPRMxx-Mitglied der Parameterbibliothek definiert. Der von IBM bereitgestellte Standardwert beträgt 4 MB. Ändern Sie diesen Wert zu 2 MB, um sicherzustellen, dass ein Kernspeicherauszug aus einem beliebigen WebSphere Message Broker for z/OS-Adressraum vollständig ist. Das Benutzerverzeichnis der gestarteten Task muss mindestens diese Größe haben.

Wenn durch die Fehlerbehebungsroutinen von WebSphere Message Broker for z/OS ein SVC-Speicherauszug bereitgestellt wird, wird ebenfalls ein Kernspeicherauszug in das Verzeichnis der Benutzer-ID der gestarteten Task geschrieben. In diesem Fall können der SVC-Speicherauszug und der Eintrag im z/OS-Systemprotokoll IBM bei der Fehlerbehebung helfen. Im Folgenden ist ein Beispiel für einen Eintrag im z/OS-Systemprotokoll dargestellt, wenn ein SVC-Speicherauszug und ein Kernspeicherauszug bereitgestellt wurden:
IEA794I SVC DUMP HAS CAPTURED: 486                                      
 DUMPID=008 REQUESTED BY JOB (STU1051 )                                 
 DUMP TITLE=COMP=WMQI z/OS CID=G9700 ISSUER=BIPIMAIN (BIPIP             
            ): WMQI InfraMain         : S0C4-00000004.                  
 IEF196I IGD101I SMS ALLOCATED TO DDNAME (SYS00010)                     
 IEF196I         DSN (SYS3.DUMP.ARG5.STU1051.T085940.S00008       )     
 IEF196I         STORCLAS (SMS) MGMTCLAS (DUMP) DATACLAS (        )     
 IEF196I         VOL SER NOS= ARGSMY                                    
 IEF196I IGD104I SYS3.DUMP.ARG5.STU1051.T085940.S00008        RETAINED, 
 IEF196I DDNAME=SYS00010                                                
 IEA611I COMPLETE DUMP ON SYS3.DUMP.ARG5.STU1051.T085940.S00008 493     
 DUMPID=008 REQUESTED BY JOB (STU1051 )                                 
 FOR ASID (0060)                                                        
 INCIDENT TOKEN: ARGPLEX  ARG5     06/19/2001 08:59:40                  
  ERROR ID = SEQ02325 CPU00 ASID0060 TIME10.59.40.5                     
 IEA995I SYMPTOM DUMP OUTPUT 494                                        
 SYSTEM COMPLETION CODE=0C4  REASON CODE=00000004                       
  TIME=10.59.40  SEQ=02325  CPU=0000  ASID=0060                         
  PSW AT TIME OF ERROR  078D2000   8D70A656  ILC 4  INTC 04             
    ACTIVE LOAD MODULE           ADDRESS=0D708F68  OFFSET=000016EE      
    NAME=SPECIALNAME                                                  
         61939683 81936199 85A2F1F0 61A48689 */local/res10/ufi*       
         A7F5F161 82899561 82899789 94818995 *x51/bin/bipimain*       
    DATA AT PSW  0D70A650 - 91345000  00001F22  41209140              
    GPR  0-3  00000000  0D711B18  0D711B18  00000000                  
    GPR  4-7  0D711300  0D70BD04  00000000  0D711B18                  
    GPR  8-11 0D7121CF  0D7111D0  0D70C316  0D70B317                  
    GPR 12-15 8D70A318  0D7111D0  00000312  00000000                  
  END OF SYMPTOM DUMP                                                 
 IEA993I SYSMDUMP TAKEN TO coredump.0300019D
Für die Verwendung der Kernspeicherauszüge müssen Sie diese mit Hilfe des Befehls TSO/E OGET in eine untergliederte Datei kopieren. Legen Sie den Datensatz als sequenzielle Datei mit einer Länge des logischen Satzes (LRECL) von 4160 und einem FBS-Satzformat an. Geben Sie eine primäre Zuordnung von mindestens 500 Zylindern und eine sekundäre Zuordnung von mindestens 250 Zylindern an. Der Datensatz muss binär übertragen werden. Beispiel:
oget '/u/user_directory/coredump.pid' 'mvs_dataset_name.pid' bin

Speicherauszugsoptionen

Geben Sie zur Erfassung aller Diagnoseinformationen in SYS1.PARMLIB die folgenden Speicherauszugsoptionen an:
  • Member IEADMP* SDATA=(LSQA,TRT,CB,ENQ,DM,IO,ERR,SUM)
  • Member IEADMR* SDATA=(NUC,SQA,LSQA,SWA,TRT,RGN,LPA,CSA,SUM,GRSQ)
Sie können die Werte in Ihrem System mit dem Konsolbefehl D Dump,Options z/OS folgendermaßen überprüfen:
D D,O
Die Beispielausgabe dieses Befehls lautet folgendermaßen:
    SYSABEND- ADD PARMLIB OPTIONS SDATA=(LSQA,TRT,CB,ENQ,DM,IO,ERR,SUM),
                         PDATA=(SA,REGS,LPA,JPA,PSW,SPLS)
    SYSUDUMP- ADD PARMLIB OPTIONS SDATA=(LSQA,TRT,CB,ENQ,DM,IO,ERR,SUM),
                         PDATA=(SA,REGS,LPA,JPA,PSW,SPLS)
    SYSMDUMP- ADD OPTIONS (NUC,SQA,LSQA,SWA,TRT,RGN,LPA,CSA,SUM,GRSQ)
Im letzen Eintrag werden die SYSMDUMP-Optionen gezeigt, die bei der Erstellung von Kernspeicherauszügen verwendet werden.
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