WebSphere Event Broker stellt keine eindeutigen Programmierschnittstellen zur Verfügung, sondern unterstützt mehrere Programmierschnittstellen, die heute bereits von Messaging-Anwendungen genutzt werden.
Die Nachrichtenwarteschlangenschnittstelle (MQI) stellt eine kleine Anzahl an Aufrufen zur Verfügung, mit denen eine Anwendung mit anderen Anwendungen über ein WebSphere MQ-Warteschlangenmanagernetzwerk interagieren kann. Die Aufrufe unterstützen ein breitgefächertes Spektrum an Parametern, mit denen eine große Auswahl an Verarbeitungsoptionen für jede einzelne Nachricht zur Verfügung steht.
Clientanwendungen, welche die MQI verwenden, können auf jedem unterstützten WebSphere MQ-Betriebssystem ausgeführt werden. Jegliche Einschränkungen bezüglich Sprache oder Funktion werden aus diesem Grund durch das relevante Produkt für das Betriebssystem definiert.
Die MQI wird im Handbuch WebSphere MQ Application Programming Guide und WebSphere MQ Application Programming Reference beschrieben. In diesen Büchern erfahren Sie ebenfalls Details zur Programmiersprache- und Betriebssystemunterstützung, die für Clients verfügbar ist, welche diese Schnittstelle verwenden.
Die Anwendungs-Messaging-Schnittstelle (AMI) wurde dazu konzipiert, die Aufgabe des Anwendungsprogrammierers zu erleichtern, indem sie die Auswahl optionaler Parameter außerhalb des Anwendungsprogramms zentralisiert. Sie bietet ebenfalls Unterstützung für die erweiterten Funktionen, die vom Nachrichtenbroker verfügbar sind. Die AMI wurde für allgemeine Messaging-Anwendungen mit und ohne einen Broker entworfen.
Die Hauptfunktionen der AMI bestehen aus vom Administrator definierten Optionspaketen, die als Richtlinien und Services bekannt sind. Eine Anwendung gibt einen Service an, um die zugrunde liegende erforderliche Nachrichtenunterstützung zu bestimmen, und ordnet eine Richtlinie für das Senden bzw. Empfangen einer Nachricht zu, um Attribute für Nachrichtenverarbeitung (wie z. B. Priorität) zu steuern.
Aus den Richtlinien und Services folgt, dass die Anwendung die Details des MQRFH2-Headers und der MQI-Schnittstelle nicht verstehen muss.
Clientanwendungen, welche die AMI verwenden, sind auf die Betriebssysteme und Programmiersprachen eingeschränkt, die von dieser Schnittstelle unterstützt werden. Überprüfen Sie den aktuellen Stand des Buchs WebSphere MQ Application Messaging Interface (Anwendungs-Messaging-Schnittstelle) für weitere Informationen, oder besuchen Sie die WebSphere MQ-Website.
JMS ist eine Anwendungsprogrammierschnittstelle, die Java-Funktionen zur Verarbeitung von Nachrichten zur Verfügung stellt. Die Anwendungsprogrammierschnittstelle JMS wurde von Messaging-Softwareanbietern (einschließlich IBM in Partnerschaft mit Sun Microsystems Inc.) entwickelt und bietet eine gemeinsame Oberfläche für den Zugriff auf verschiedene Messaging-Systeme für Unternehmen, einschließlich WebSphere MQ. Diese Schnittstelle ist sowohl für Point-to-Point als auch für Publish/Subscribe-Anwendungen geeignet.
Die Messaging-Clients von JMS werden als JMS-Clients und das Messaging-System als JMS-Provider bezeichnet. Bei einer JMS-Anwendung handelt es sich um ein Business-System, das JMS-Clients und mindestens einen JMS-Provider beinhaltet. Clientanwendungen, welche die JMS-Schnittstelle nutzen, sind in der Java-Programmiersprache geschrieben und aus diesem Grund auf die JVM-Ebenen beschränkt, die vom entsprechenden Betriebssystem unterstützt werden. Weitere Informationen finden Sie im Buch WebSphere MQ Using Java (Verwendung von Java), oder besuchen Sie die WebSphere MQ-Website.
Diese werden in WebSphere MQ Mobile Transport beschrieben.
Diese Nachrichten werden in WebSphere MQ Telemetry Transport beschrieben.
Wenn Sie über Endbenutzeranwendungen verfügen, die in diese Schnittstellen geschrieben werden, können sie normalerweise unverändert in einer Brokerumgebung ausgeführt werden. Sie müssen die Nachrichtenflüsse für die Interaktion mit diesen Anwendungen über die unterstützten Protokolle und unter Verwendung der Empfangs- und Sendeknoten erstellen. WebSphere Event Broker stellt integrierte Empfangs- und Sendeknoten für die unterstützten Protokolle.
Es ist ebenfalls möglich, neue Endbenutzeranwendungen zu erstellen, um mit dem Broker zu interagieren.
WebSphere Event Broker stellt für eine große Anzahl an WebSphere MQ-Headern Parser bereit und kann deshalb Nachrichten annehmen, welche diese Header über das WebSphere MQ Enterprise Transport-, WebSphere MQ Mobile Transport- und WebSphere MQ Telemetry Transport-Protokoll enthalten.
Nachrichten müssen einen WebSphere MQ-Nachrichtendeskriptor (MQMD) als ersten Header einschließen, der in jeder Nachricht Benutzer- oder Anwendungsdaten vorausgehen muss. Der MQMD enthält grundlegende Steuerinformationen, die gemeinsam mit der Nachricht übertragen werden müssen; dazu zählen:
Wenn eine Nachricht von einem WebSphere Event Broker-Broker verarbeitet wird, weist sie normalerweise (aber nicht notwendigerweise) einen oder mehrere zusätzliche Header auf. Der Header nach dem MQMD wird immer im Formatfeld innerhalb des MQMD identifiziert; er selbst enthält wiederum ein weiteres Formatfeld, um entweder den nachfolgenden Header oder das Format der Benutzerdaten zu identifizieren.
Die zusätzlichen Header können Folgendes miteinschließen:
Nutzen Sie den MQRFH2-Header in allen neuen Anwendungen, die für die WebSphere Event Broker-Umgebung geschrieben wurden und ein unterstütztes Protokoll basierend auf der WebSphere MQ-Technologie verwenden. Der MQRFH2-Header sollte unmittelbar vor dem Hauptteil der Nachricht (also dem letzten Header) stehen.
Wenn kein MQRFH2-Header eingeschlossen ist (was normalerweise der Fall ist, wenn die Anwendung ein unterstütztes Protokoll verwendet, das nicht auf der WebSphere MQ-Technologie basiert), müssen Sie den Nachrichtenfluss konfigurieren, der die Nachrichten verarbeitet, um die Nachrichteneigenschaften anzugeben (durch Festlegen der Eigenschaften des Empfangsknotens).