Rational Build Forge und Rational ClearCase

BuildForge kann zur Verwaltung von Quellcode mit Rational ClearCase zusammenarbeiten.

In diesem Thema werden die zusätzlichen Anforderungen zum Einrichten der Integration in Rational ClearCase beschrieben und die Merkmale der bereitgestellten Beispiel-Adaptervorlagen zusammengefasst.

Die Muster für ClearCase-Adaptervorlagen stellen Methoden zum Analysieren von Änderungen an einer Baseline zur Verfügung. Änderungsanalyse wird normalerweise zur Vermeidung von Buildoperationen verwendet: wenn eine Baseline-Komponente nicht geändert wurde, wird sie nicht erneut erstellt

Zusätzliche Einrichtungsanforderungen für ClearCase-Adapter

Informationen zu allgemeinen Anforderungen finden Sie im Abschnitt Adapteranforderungen . Gehen Sie zusätzlich zum Ausführen der allgemeinen Anforderungen für Adapter folgendermaßen vor:

  1. Installieren Sie auf einem Host, der eine Verbindung zum ClearCase-Server herstellen kann, einen Build Forge-Agenten.
  2. Installieren Sie den vollständigen ClearCase-Client auf dem Agentenhost.
  3. Richten Sie die Umgebung für den Agenten ein, damit Befehle über den ClearCase-Client ausgeführt werden können.
  4. Bestimmen Sie die Implementierung und die Art und Weise sowie den Zeitpunkt zum Starten der erforderlichen ClearCase-Anwendungen. Bei den bereitgestellten Vorlagen wird die Verwendung dynamischer Ansichten vorausgesetzt. Außerdem umfassen Sie das Starten dieser Ansicht beim Ausführen eines ClearTool-Befehls. Installieren Sie den vollständigen ClearCase-Client auf dem Agentenhost.
Abbildung zeigt die Beziehung der Build Forge- und ClearCase-Installationen.

ClearCase-Ansichten

ClearCase setzt Ansichten für den Zugriff auf Daten ein. Es stehen zwei Typen von Ansichten zur Verfügung:
Dynamische Ansichten
Dynamische Ansichten zeigen einen Arbeitsbereich an, der kontinuierlich aktualisiert wird, sobald am Kontext der Ansicht, den Sie anzeigen möchten, Änderungen vorgenommen werden. Nur ausgecheckte Elemente werden in Ihren Arbeitsbereich kopiert. Sie müssen sie einchecken, um sie auf diese Weise anderen Benutzern zur Verfügung zu stellen. Bei der Verwendung dynamischer Ansichten verwenden Sie drei Spezifikationen, um auf die gewünschten Daten zuzugreifen:
  • Ansicht: definiert die Liste der zu präsentierenden Versionen (über eine Konfigurationsspezifikation). Die Ansicht muss mithilfe eines Befehls gestartet werden. Dieser wird auf Ihrem lokalen Laufwerk als Stammverzeichnis für den Inhalt dargestellt. Dieses Verzeichnis wird auch als Ansichtsstamm bezeichnet. Folgende Verzeichnisse werden üblicherweise verwendet:
    • Windows: Laufwerk M:, ein gemeinsam genutztes Laufwerk
    • UNIX oder Linux: /view, ein Dateisystem, für das ein Mount durchgeführt wurde.
  • Ansichtskontext: definiert ein Verzeichnis des über einen Ansichtstag zu verwendenden Inhalts. Der Ansichtstag wird in ClearCase definiert. Das Verzeichnis steht Ihnen nach Starten der Ansicht zur Verfügung.
  • VOB (Versioned Object Base): definiert ein Unterverzeichnis des Ansichtskontexts. VOBs werden in ClearCase definiert. Für ein VOB führen Sie einen Mount ausdrücklich im Ansichtskontext durch. Dieses Unterverzeichnis enthält die Artefakte mit Versionsangabe (Quellendateien und andere Artefakte).

Pfade zu einem VOB auf Ihrer lokalen Maschine werden aus folgenden drei Elementen zusammengesetzt:

  • Beispielpfad für Windows-Systeme, die den Standard verwenden: M:\view_tag\vob_name
  • Beispielpfad für UNIX- und Linux-Systeme, die den Standard verwenden: /view/view_tag/vob_name
Ansichten von Momentaufnahmen
Wenn Sie Ansichten von Momentaufnahmen verwenden, geben Sie den Ansichtskontext an. Außerdem müssen Sie die Daten laden. Anschließend verfügen Sie über eine lokale Kopie aller angegebenen Daten. Ansichten von Momentaufnahmen müssen erneut geladen werden, um die Änderungen zu erfassen, die seit dem letzten Laden der Daten eingecheckt wurden.

Rational Build Forge-Funktionen, die dynamische Ansichten unterstützen

Sie können spezielle Umgebungsvariablen verwenden, um dynamische Ansichten aus einem Build Forge-Job zu definieren und zu starten.
CLEARCASE_VIEW
Startet die angegebene ClearCase-Ansicht. Die in dieser Variablen angegebene Ansicht muss vorhanden sein und der Schritt, in dem diese Variable verwendet wird, muss auf "absolut" gesetzt sein. Auf Systemen mit Microsoft Windows muss diese Variable mit dem Parameter cc_suppress_server_root für den Agenten in bfagent.conf verwendet werden.
_CLEARCASE_VIEWS
Gibt eine Liste der ClearCase-Ansichten an, die vor der Ausführung des Befehls gestartet werden müssen. Legen Sie für diesen Wert eine durch Kommas getrennte Liste von Ansichten fest, zum Beispiel "Sicht1,Sicht2,Sicht3".
_CLEARCASE_VOBS
Gibt eine Liste der ClearCase-VOBs an, für die vor der Ausführung des Befehls ein Mount durchgeführt werden muss. Legen Sie für diesen Wert eine durch Kommas getrennte Liste von VOBs fest, beispielsweise "\Vob1,\Vob2,\Vob3".

Sie können auch Agentenparameter verwenden, um die Ansichten auf dem Agentenhost zu verwalten. Agentenparameter müssen festgelegt werden, wenn der Agent, den Sie mit ClearCase verwenden, auf einem Windows-System ausgeführt wird. Sie sind auch dann hilfreich, wenn sich der Ansichtsstamm, den Sie über diesen Agenten verwenden möchten, von dem durch den Vorgang festgelegten Ansichtsstamm unterscheidet. Dieser Fall tritt auf, wenn Sie diesen Vorgang für mehrere Agenten verwenden und sich die Spezifikationen auf jedem Agentenhostsystem unterscheiden müssen.

ccviewroot root-path
Gibt den standardmäßigen Ansichtsstamm für diesen Host wieder. Weitere Informationen finden Sie in der ClearCase-Dokumentation zu init. Die internen Standardwerte lauten wie folgt:
  • Windows-Systeme: ccviewroot M:
  • UNIX- oder Linux-Systeme: ccviewroot /view
cc_suppress_server_root
Falls definiert, ist der Anzeigepfad der von ccviewroot definierte Pfad. Falls nicht definiert, wird der in der Serverdefinition angegebene Pfad dem von ccviewroot definierten Pfad angehängt. Diese Einstellung benötigt keinen Wert. Wenn er in bfagent.conf vorhanden ist, ist er definiert.

Muster der ClearCase-Adaptervorlagen

Die folgenden Muster für Adaptervorlagen werden bereitgestellt.

ClearCaseBaseline
  1. Durchsucht Verzeichnisse in einer ClearCase-Ansicht.
  2. Schreibt die von ClearCase gemeldeten Zweig- und Versionsinformationen in den Stücklistenbericht.

Verwendete Variable:

  • INT_STREAM
  • VIEW
  • PROJECT_VOB
  • CCSERVER
  • UNIXCLIENT
ClearCaseByBaselineActivities
  1. Erstellt eine neue Baseline anhand des Inhalts einer ClearCase-Ansicht.
  2. Vergleicht die neue Baseline mit der Baseline der vorhergehenden Adapterausführung, um Änderungen zu erfassen.
  3. Für jede Änderung werden die folgenden Informationen in den Stücklistenbericht geschrieben: Aktivität, Dateien, die geändert wurden, Benutzer, Datum, Kommentare und Version.
  4. Schreibt für jede geänderte Datei Details zu den Änderungen (aus der Ausgabe des diff-Befehls) in den Stücklistenbericht.

Verwendete Variable:

  • CurDate
  • LAST_RUN
  • BASELINE
  • VIEW
  • VOB_PATH
  • PROJECT_VOB
  • CCSERVER
  • UNIXCLIENT
ClearCaseByBaselineVersions
  1. Erstellt eine neue Baseline anhand des Inhalts einer ClearCase-Ansicht.
  2. Vergleicht die neue Baseline mit der Baseline der vorhergehenden Adapterausführung, um geänderte Dateien zu erfassen.
  3. Schreibt für jede geänderte Datei die folgenden Informationen in den Stücklistenbericht: Dateiname, Version, Datum, Benutzer und Kommentare.
  4. Schreibt für jede geänderte Datei Details zu den Änderungen (aus der Ausgabe des diff-Befehls) in den Stücklistenbericht.

Verwendete Variable:

  • CurDate
  • LAST_RUN
  • LABEL
  • BASELINE
  • VIEW
  • VOB_PATH
  • PROJECT_VOB
  • CCSERVER
  • UNIXCLIENT
  • _CHAR_NATIVE
ClearCaseByDate
  1. Fragt in einer ClearCase-Ansicht die Änderungen ab, die zwischen zwei Datumsangaben vorgenommen wurden. Standarddatumsangaben sind die aktuelle Zeitmarke und die Zeitmarke der vorhergehenden Adapterausführung.
  2. Schreibt für jede geänderte Datei die folgenden Informationen in den Stücklistenbericht: Dateiname, Version, Datum, Benutzer und Kommentare.
  3. Schreibt für jede geänderte Datei Details zu den Änderungen (aus der Ausgabe des diff-Befehls) in den Stücklistenbericht.

Verwendete Variable:

  • CurDate
  • LAST_RUN
  • LABEL
  • BASELINE
  • VIEW
  • VOB_PATH
  • PROJECT_VOB
  • CCSERVER
  • UNIXCLIENT
  • _CHAR_NATIVE
ClearCaseByLabel
  1. Erstellt eine neue Marke für den Inhalt einer ClearCase-Ansicht und wendet sie an.
  2. Vergleicht die neue Marke mit der Marke der vorhergehenden Adapterausführung, um geänderte Dateien zu erfassen.
  3. Schreibt für jede geänderte Datei die folgenden Informationen in den Stücklistenbericht: Dateiname, Version, Datum, Benutzer und Kommentare.
  4. Schreibt für jede geänderte Datei Details zu den Änderungen (aus der Ausgabe des diff-Befehls) in den Stücklistenbericht.

Verwendete Variable:

  • CurDate
  • LAST_RUN
  • LABEL
  • BASELINE
  • VIEW
  • VOB_PATH
  • PROJECT_VOB
  • CCSERVER
  • UNIXCLIENT
  • _CHAR_NATIVE

ClearCase-Adaptervariablen

Diese Tabelle dient als Referenz für die Variablenlisten für die Adaptervorlagen.

Name der Umgebungsvariablen Beschreibung
BASELINE Wenn Sie bei ByBaseline-Adaptern mit Ihrem Adapter Unterschiede nach der Baseline generieren, verwendet das System diesen Wert als Baseline.
CCSERVER Legen Sie für diese Variable den Namen eines Hosts fest, auf dem der ClearCase-Client und der Build Forge-Agent installiert sind.
CurDate Stellt dem Adapter das aktuelle Datum bereit. Dabei wird das Datum mit dem Befehl ".date" in dem von ClearCase erwarteten Format generiert. Ändern Sie diesen Wert nicht.
LABEL Wenn Sie bei ByLabel-Adaptern mit Ihrem Adapter Unterschiede nach der Marke generieren (mit dem ByLabel-Adapter), verwendet das System diesen Wert als Marke.
LAST_RUN Bei ByDate-Adaptern ermittelt das System mit diesem Wert ob Änderungen eingetreten sind. Er steht für das Datum der letzten erfolgreichen Ausführung. Sie können diesen Wert bearbeiten, wenn Sie zu Testzwecken die Ausführung des Adapters erzwingen und dabei ein Datum wählen, das vor bestimmten Änderungen liegt. Wenn der Adapter die Fortsetzung der Ausführung zulässt, aktualisiert er diesen Wert automatisch mit dem aktuellen Datum. Der Standardwert ist 1-Jan-05.00:00:00.
PROJECT_VOB Legen Sie bei Verwendung des ByBaseline-Adapters für diese Variable den Namen Ihrer Projekt-VOB fest (nur bei UCM ClearCase verwendet). Beispiel: \ProjectVob
UNIXCLIENT Wird zum Festlegen plattformspezifischer Informationen verwendet. Auf 0 festgelegt, wenn der Client unter Windows ausgeführt wird. Auf 1 festgelegt, wenn der Client unter UNIX oder Linux ausgeführt wird.
VIEW Legen Sie für diese Variable den Namen der ClearCase-Ansicht fest, die Sie mit dem Adapter verwenden wollen.
VOB_PATH Legen Sie für diesen Wert den Namen Ihrer Komponenten-VOB und (optional) deren Unterverzeichnisse fest. Verwenden Sie eine durch Komma getrennte Liste für mehrere Namen.
_CHAR_NATIVE Intern verwendet und immer auf 1 festgelegt.

Die folgenden Triggervariablen können auch zum Starten von Ansichten und Mountoperationen verwendet werden. Sie sind jedoch unabhängig von Ansichten und Vobs, die in den Adaptervariablen festgelegt wurden.

Siehe Triggervariablen - Referenz.


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