Ihre Anwendung könnte beispielsweise INSERT-Anweisungen generieren, die syntaktisch identisch sind, aber Literalwerte enthalten, die von Benutzern in den Feldern eines Formulars bereitgestellt werden.
Normalerweise könnten Sie diese Anweisungen nicht statisch ausführen, da sie während der Ausführung generiert werden. Die pureQuery-Clientoptimierung kann solche Anweisungen jedoch erfassen, indem sie die Literalwerte durch Parametermarken ersetzt und erkennt, wenn die Syntax einer SQL-Anweisung mit der einer bereits erfassten Anweisung identisch ist. Sie können diese SQL-Anweisungen deshalb in DB2-Paketen binden.
Wenn Sie Ihre Anwendung ausführen und die Clientoptimierungseigenschaft executionMode auf STATIC gesetzt ist, kann pureQuery SQL-Anweisungen mit den von ihm erfassten, parametrisierten SQL-Anweisungen abgleichen. Übereinstimmende Anweisungen werden statisch ausgeführt. Die übereinstimmenden Anweisungen werden in der Datenbank ausgeführt.
Wenn Ihre Anwendung SQL-Anweisungen dynamisch ausführt, profitieren Sie von der Sicherheit, dass nur die erfassten Anweisungen ausgeführt werden, wobei die Literale durch Parametermarken ersetzt werden. Sie setzen den Wert der pureQuery Runtime-Eigenschaft capturedOnly auf TRUE.
Wenn Sie die Clientoptimierungseigenschaften vor der Erfassung von SQL-Anweisungen definieren, setzen Sie die Eigenschaft sqlLiteralSubstitution auf ENABLE, wie im folgenden Beispiel gezeigt:
pdqProperties=captureMode (ON), executionMode (DYNAMIC), pureQueryXml (C:/workspace/capture_file.pdqxml), sqlLiteralSubstitution (ENABLE)
Wenn Ihre Anwendung eine Anweisung INSERT wie die erste Anweisung im nächsten Beispiel ausführt, erfasst pureQuery sie im Format der zweiten Anweisung:
insert into EMPLOYEES/*inserting new row into EMPLOYEES table*/values('Dong','Margaret',NULL,60000,12) insert into EMPLOYEES values(?,?,?,?,?)
Nachdem die Erfassung von Anweisungen beendet ist, können Sie das Dienstprogramm Configure für die Datei capture_file.pdqxml ausführen und danach das Dienstprogramm StaticBinder, um die Anweisungen in DB2-Paketen zu binden.
Wenn bei der Anwendungsausführung die Eigenschaft executionMode auf STATIC gesetzt ist und die Anwendung die Anweisung insert into EMPLOYEES values('Hinkis','Tali','R',68000,20) absetzt, gleicht pureQuery die Anweisung mit der parametrisierten Version in der pureQueryXML-Datei ab und führt sie statisch aus.
Sie können pureQuery jedoch anweisen, SQL-Anweisungen nicht mit parametrisierten Anweisungen in der Datei capture_file.pdqxml abzugleichen. Wenn Sie executionMode vor dem Ausführen der Anwendung auf STATIC setzen, können Sie gleichzeitig auch sqlLiteralSubstitution auf DISABLE setzen. Wenn Sie die Anwendung ausführen und diese die Anweisung INSERT aus dem vorherigen Absatz ausgibt, hängt es von den Werten der Clientoptimierungseigenschaften capturedOnly und allowDynamicSQL ab, ob pureQuery die Anweisung ausführt.
In der folgenden Tabelle werden die drei Werte der Eigenschaft sqlLiteralSubstitution und die entsprechenden Auswirkungen bei der Erfassung von SQL-Anweisung aufgelistet. In der Tabelle wird außerdem gezeigt, was passiert, wenn Sie keinen Wert für diese Eigenschaft festlegen.
Wert | Auswirkungen, wenn Sie Anweisungen zum ersten Mal erfassen | Auswirkungen der inkrementellen Erfassung | Auswirkungen der Ausführung der Anwendung im Modus STATIC oder DYNAMIC |
---|---|---|---|
ENABLE | pureQuery ersetzt Literalwerte durch Parametermarken. pureQuery erfasst außerdem den Stack-Trace für die ursprünglichen SQL-Anweisungen. Wenn pureQuery Stack-Traces für alle ursprünglichen SQL-Anweisungen erfassen soll, müssen Sie möglicherweise den Wert der Eigenschaft maxStackTracesCaptured erhöhen.1 pureQuery berücksichtigt im Hinblick auf den Wert der Eigenschaft maxNonParmSQL die Anzahl der ursprünglichen SQL-Anweisungen nicht. Wenn pureQuery eine SQL-Anweisung nicht parametrisieren kann und als Protokollebene FINE oder FINER angegeben ist, protokolliert es eine Warnung. Informationen zu protokollierten Warnungen finden Sie in SQL-Literalersetzung. |
Die Auswirkungen sind mit denen identisch, die beim erstmaligen Erfassen von SQL-Anweisungen auftreten. | pureQuery versucht, SQL-Anweisungen, die die Anwendung versucht auszuführen, mit parametrisierten SQL-Anweisungen in einer pureQueryXML-Datei abzugleichen. 2 |
DISABLE | pureQuery ersetzt Literalwerte nicht durch Parametermarken. | pureQuery ersetzt Literalwerte nicht durch Parametermarken. | pureQuery versucht nicht, SQL-Anweisungen, die die Anwendung versucht auszuführen, mit parametrisierten SQL-Anweisungen in einer pureQueryXML-Datei abzugleichen. |
NOT_SET (oder nicht angegeben) | pureQuery ersetzt Literalwerte nicht durch Parametermarken. | Wenn der Wert ENABLE lautete, als pureQuery zuletzt Anweisungen in der angegebenen pureQueryXML-Datei erfasst hat, ersetzt pureQuery Literalwerte soweit möglich durch Parametermarken. Wenn der Wert DISABLE oder NOT_SET lautete, ersetzt pureQuery Literalwerte nicht durch Parametermarken. |
Wenn der Wert ENABLE lautete, als pureQuery zuletzt Anweisungen in der angegebenen pureQueryXML-Datei erfasst hat, versucht pureQuery SQL-Anweisungen, die die Anwendung versucht auszuführen, mit parametrisierten SQL-Anweisungen in einer pureQueryXML-Datei abzugleichen. Wenn der Wert DISABLE oder NOT_SET lautete, versucht pureQuery nicht, SQL-Anweisungen, die die Anwendung versucht auszuführen, mit parametrisierten SQL-Anweisungen in einer pureQueryXML-Datei abzugleichen. |
Wenn Sie die Literalersetzung für SQL-Anweisungen angeben, ohne eine pureQueryXML-Datei anzugeben, ersetzt pureQuery Runtime Literalwerte in SQL-Anweisungen vor der Ausführung der Anweisung durch Parametermarken. Es ist nicht erforderlich, SQL-Anweisungen zu erfassen und eine pureQueryXML-Datei zu erstellen. Die Anweisungen werden dynamisch ausgeführt. Es ist nicht erforderlich, sie statisch auszuführen. Sie können jedoch keine anderen pureQuery Runtime-Optionen aktivieren, die eine pureQueryXML-Datei erfordern, wie z. B. capturedOnly und executionMode.
Ab Version 2.2.0.1 unterstützt pureQuery Runtime zwei Casting-Typen beim Ersetzen von Literalwerten durch Parametermarken.
Die SQL-Literalersetzung für einen beliebigen Parameter in CAST-Funktionen wird in einer CLI-Anwendungsumgebung nicht unterstützt.
Beispiel: Wenn in einer Anweisung die Klausel WHERE mySMALLINTcolumn=CAST(99 as INTEGER) enthalten ist, wird der Wert 99 beim Erfassen der Anweisung zu einer Parametermarke.
Ein anderes Beispiel: Wenn Sie die CAST-Funktion CAST(6 as DECIMAL(7,3)) verwenden, wird bei Erfassen der Anweisung nur die '6' zu einer Parametermarke.
Benutzerdefinierte externe Skalarfunktionen, die CAST genannt werden, werden nicht unterstützt.
INSERT INTO DEPARTMENT VALUES(1,5,56,'000010','A00','aa','2008-09-09')
pureQuery Runtime führt keine anderen Arten von implizitem Casting durch.
SELECT ORDERID FROM ORDERS WHERE DATE = {d '2014-06-30'}
Das Literal einschließlich der geschweiften Klammern wird durch eine Parametermarke ? ersetzt.
SELECT ORDERID FROM ORDERS WHERE DATE = ?
SELECT 1 FROM TABLEA
Bei der Durchführung der Literalersetzung ersetzt pureQuery Runtime die Angabe 1 durch die typisierte Parametermarke CAST(? AS INT).
SELECT CAST(? AS INT) FROM TABLEA
In diesem Beispiel ist das Literal ein Datum in der JDBC-Escapesyntax.
SELECT {d '2014-06-30'} FROM TABLEA
Das Literal wird durch die typisierte Parametermarke CAST(? AS DATE) ersetzt.
SELECT CAST(? AS DATE) FROM TABLEA
Für eine DB2 for Linux, UNIX, Windows-Datenbank kann eine VALUES-Klausel Literale enthalten. Beispiel: Die folgende Klausel VALUES enthält ein ganzzahliges und ein Dezimalliteral.
VALUES ( 300, 3215.67 )
Bei der Durchführung der Literalersetzung ersetzt pureQuery Runtime die Literale durch typisierte Parametermarken.
VALUES ( CAST(? AS INT), CAST(? AS DECIMAL(10,5)) )
SELECT EVENT_DATE, EVENT_SUBJECT FROM TABLEQ WHERE EVENT_DATE >= CURRENT_DATE - 14 DAYS
SELECT EVENT_DATE, EVENT_SUBJECT FROM TABLEQ WHERE EVENT_DATE >= CURRENT_DATE - CAST(? AS INT) DAYS
LOCATE ('MILLER', LASTNAME)
LOCATE (CAST(? AS VARCHAR(10)), LASTNAME)
Beispiel: Eine Datenbank unterstützt den Datentyp BIGINT nicht. Ein ganzzahliges Literal in einer erfassten SQL-Anweisung wird möglicherweise durch CAST(? AS DECIMAL (19,0)) ersetzt. Anschließend wird die Zieldatenbank gewechselt und die neue Zieldatenbank unterstützt BIGINT. Während der Ausführung versucht pureQuery Runtime die Anweisung mit dem ganzzahligen, durch CAST (? AS BIGINT) ersetzten Literal abzugleichen, gleicht jedoch nicht die erfasste SQL-Anweisung ab. Wenn der Wert der pureQuery Runtime-Eigenschaft capturedOnly auf TRUE gesetzt ist, beginnt pureQuery Runtime möglicherweise damit, die Ausführung von SQL-Anweisungen einzuschränken, die in der ursprünglichen Datenbank nicht eingeschränkt waren.
Die Fähigkeit, SQL-Anweisungen zu binden, wird möglicherweise beeinträchtigt. Beispiel: Eine SQL-Anweisung, die CAST( ? as TIMESTAMP WITH TIME ZONE ) enthält, wird erfasst. In einer DB2 for z/OS-Datenbank Version 10 kann das Dienstprogramm StaticBinder eine Bindeoperation für die pureQueryXML-Datei, die die Anweisung enthält, ausführen. In einer DB2 for Linux, UNIX, and Windows-Datenbank müssen Sie StaticBinder verwenden, um die Anweisung zu entfernen oder als ungültig zu markieren.
Wenn die Vorbereitung und die Prüfung der Werte erfolgreich ist, verwendet pureQuery Runtime die parametrisierte SQL-Anweisung. Wenn die Tests nicht erfolgreich sind, verwendet pureQuery die ursprüngliche Version der SQL-Anweisung und protokolliert eine Warnung, um den Benutzer zu informieren, warum keine Literalersetzung für die Anweisung durchgeführt wurde. Der erste solche Fehler, der für eine Datenbankverbindung auftritt, wird mit der Ebene FINE protokolliert. Nachfolgende Fehler werden mit FINER protokolliert.
DATE( CAST( ? AS VARCHAR(255) ) )
Bei Verwendung in INSERT-Anweisungen wird das Literal in der Funktion DATE() nicht durch eine Parametermarke ersetzt.
WHERE datecol = DATE '2001-01-01'
Bei der Verwendung von DB2 Call Level Interface (CLI) oder IBM Data Server Driver mit pureQuery Runtime können Sie die pureQuery Runtime-Eigenschaft als Konfigurationsschlüsselwort verwenden.
Sie können die SQL-Literalersetzung aktivieren, ohne eine pureQueryXML-Datei anzugeben. Es ist nicht erforderlich, SQL-Anweisungen zu erfassen und eine pureQueryXML-Datei zu erstellen. Die Anweisungen werden dynamisch ausgeführt. Es ist nicht erforderlich, sie statisch auszuführen.
<configuration> <dsncollection> <dsn alias="sample",name="sample",host="server1.test.com", port="50001"> <parameter name="sqlLiteralSubstitution", value="ENABLE"/> </dsn> </dsncollection> <databases> <database name="sample", host=" server1.test.com", port="50001"> </database> </databases> </configuration>Bei CLI-Anwendungen, die für die pureQuery-Clientoptimierung aktiviert sind, ersetzt pureQuery Runtime Literalwerte in SQL-Anweisungen durch Parametermarken, bevor es versucht, die Anweisung dynamisch auszuführen.