Beim Erstellen eines physischen Datenmodells ordnen Sie das logische Datenmodell den physischen Strukturen einer Datenbank zu, die das Data-Warehouse enthält.
Beim Erstellen eines physischen Datenmodells müssen Sie physische Strukturen wie Tabellen und Datentypen definieren, die beim Speichern der Daten verwendet werden sollen.
Sie müssen möglicherweise auch neue Datenstrukturen definieren, mit denen die Abfrageleistung verbessert werden kann.
Sie müssen neue Strukturen jedoch definieren, ohne die Bedeutung des logischen Datenmodellschemas zu ändern.
Beachten Sie folgende Aspekte beim Erstellen eines physischen Datenmodells:
- Wie skalierbar ist Ihr Entwurf? Wie skalierbar ist das physische Datenbankmanagementsystem?
- Welche Abfragen, ETL-Prozesse und sonstigen Anwendungen erfordert das Data-Warehouse?
- Gibt es ein abstrahiertes Datenmodell, das Sie zum Verbessern der Leistung verwenden können?
- Wie wird das Data-Warehouse betrieben oder verwaltet?
Anmerkung: Die physische Datenmodellierung in der Onlinetransaktionsverarbeitung unterscheidet sich nicht groß von der physischen Modellierung für das Data-Warehouse.
Auf der Ebene des konzeptionellen Modells unterscheidet sich die physische Datenmodellierung für OLTP vor allem beim Leistungsentwurf.
Bei OLTP geht es beim Entwurf primär um die Daten- und Transaktionsvolumina, beim physischen Datenmodell für Data-Warehousing hingegen um die Workloadleistung, das Auffüllen der Analysebereiche und der Übersichtstabellen durch Batch- oder Echtzeitanwendungen sowie um die Leistung der Analyseabfragen.
Führen Sie zum Erstellen eines physischen dimensionalen Datenmodells die folgenden Schritte aus:
- Modellieren Sie die Entitäten und Attribute des physischen Datenmodells:
- Definieren Sie eine Tabelle für jede Entität im logischen Datenmodell.
Ordnen Sie jeder Tabelle einen Namen zu.
- Erstellen Sie Spalten für jedes der Attribute der Entitäten im logischen Datenmodell.
Ordnen Sie jeder Spalte einen Namen und Datentyp zu.
- Definieren Sie die Primär- und Fremdschlüssel jeder Tabelle.
- Erstellen Sie die DDL für das physische Datenmodell:
- Erstellen Sie die Zieldatenbank.
- Stellen Sie die Verbindung zur Zieldatenbank her.
- Generieren Sie die DDL.
- Implementieren Sie die DDL.
- Entwerfen und optimieren Sie die Leistung des physischen Datenmodells. Optimieren Sie die Entitäten und Beziehungen, die Sie aus dem logischen Datenmodell erhalten, und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit darauf, wie diese Objekte gefüllt werden.
Die Leistung beim Füllen können Sie mit einer von zwei Methoden optimieren:
- Batchbestückung
- Verwenden Sie kundenspezifische Anwendungen, ETL-Tools oder Datenbankdienstprogramme, die eine gute Leistung bieten.
- Echtzeitbestückung
- Verwenden Sie Prozesse und Verfahren, mit denen die Verfügbarkeit der Daten beschleunigt wird.
Statt beispielsweise die typischen ETL-Prozesse zu verwenden, verwenden Sie einen Prozess zum Extrahieren, Laden und Transformieren (ELT).
Im ELT-Prozess werden die Daten extrahiert und geladen, bevor die Transformation erfolgt, wodurch die Leistung verbessert werden kann.
Anmerkung: Die Leistung hängt von den physischen Datenstrukturen ab.
Indem physische Strukturen geändert oder geeignetere Strukturen hinzugefügt werden, kann die Leistung von Abfragen, Datenextraktionen oder -replikationen verbessert werden.
Wenn mehr physische Strukturen hinzugefügt werden, kann aber auch die Ladezeit des Data-Warehouses zunehmen.
Bei der Leistungsoptimierung handelt es sich um eine Kostenminimierungsfrage.
Die Leistung kann beispielsweise immer durch mehr CPU- oder E/A-Ressourcen verbessert werden, Sie müssen jedoch einen Kompromiss zwischen annehmbarer Leistung und den Gesamtkosten des Systems finden.
- Überprüfen Sie den physischen Entwurf. Stellen Sie sicher, dass Sie die folgenden Bereiche berücksichtigt haben:
- Das DDL-Script für das physische Modell muss die physischen Strukturen, einschließlich Leistungsverbesserungen, ordnungsgemäß definieren.
- Der physische Entwurf muss vollständig dokumentiert werden.
- Jede Entität im logischen Datenmodell muss eine physische Tabelle darstellen, einschließlich der geeigneten Attribute und Beziehungen.
- Jede Beziehung muss die richtigen Kardinalitäten (1:1, 1:n und n:n) beschreiben.
- Beschreiben Sie jede Entität und jedes Attribut ordnungsgemäß im Datenverzeichnis.
- Überprüfen Sie alle Kapazitätsschätzungen.