shipping_server

Pakettransportserver der Zwischenspeicher- und Übertragungsfunktion.

Anwendbarkeit

Produkt Befehlstyp
MultiSite MultiSite-Befehl
Plattform
UNIX
Windows

Übersicht

shipping_server
[ –scl/ass name-der-speicherklasse ] { –pol/l | quellen... }

Dieser Befehl befindet sich im Verzeichnis CCase-Ausgangsverzeichnis/etc unter Linux und UNIX bzw. im Verzeichnis CCase-Ausgangsverzeichnis\bin unter Windows.

Beschreibung

Dieser Befehl verarbeitet mindestens einen Versandauftrag auf dem lokalen Host und sendet die zugeordneten Pakete und Dateien an ferne Sites. Nach der Übermittlung einer Datei an alle Empfänger löscht shipping_server die Datei, sofern keiner der Empfänger der lokale Host ist.

Anmerkung: Wenn shipping_server mit der Verarbeitung eines Versandauftrags beginnt, wird der Auftrag gesperrt. Diese Sperre verhindert, dass nachfolgende Aufrufe von shipping_server den Auftrag verarbeiten.

TCP/IP-Verbindung

Zur Übertragung einer Datei verwendet shipping_server UDP, um den Prozess albd_server auf dem Emfangshost zu kontaktieren; albd_server ruft shipping_server im Empfangsmodus auf dem Empfangshost auf.

Wenn Sie Pakete über eine Firewall senden (die Umgebungsvariablen CLEARCASE_MIN_PORT und CLEARCASE_MAX_PORT sind gesetzt), versucht shipping_server, den fernen Prozess albd_server über TCP zu kontaktieren. Wenn diese Verbindung fehlschlägt, verwendet shipping_server UDP. Sie können auch einen Port oder Portbereich, der zum Senden von Paketen über eine Firewall verwendet werden soll, angeben. Editieren Sie hierzu die Datei albd_rt_params.conf. Wenn in dieser Datei Portwerte gesetzt sind, werden alle in der Datei shipping.conf angegebenen Werte und das ClearCase-Startscript ignoriert. Die Datei albd_rt_params.conf wird in den folgenden Verzeichnissen gespeichert:
  • /var/adm/rational/clearcase/config/ (UNIX und Linux)
  • Programme\Rational\ClearCase\config\services\ (Windows)

Unter Linux und UNIX zweigt shipping_server einen Unterprozess für jedes gesendete Paket ab. Für jeden Aufruf von shipping_server können bis zu 10 shipping_server-Unterprozesse gestartet werden, die jeweils ein Paket senden. Die gleiche Anzahl von Unterprozessen wird auf dem empfangenden System abgezweigt. Nach Beendigung eines Unterprozesses kann ein weiterer Prozess gestartet werden; es können jedoch nur 10 Prozesse gleichzeitig ausgeführt werden.

Nachdem eine TCP-Verbindung zwischen den beiden shipping_server-Prozessen hergestellt wurde, wird die Datei übertragen. Der empfangende shipping_server-Befehl wählt anhand der Konfigurationseinstellungen in der Datei shipping.conf (Linux oder UNIX) oder in der MultiSite-Steuerkonsole (Windows) eine Speicherposition aus. Wenn einer Speicherklasse mehrere Speicherpositionen zugeordnet sind, richtet sich die Auswahl einer Position nach dem verfügbaren Plattenspeicherplatz.

Unter Linux und UNIX wird die Paketdatei mit dem Eigner und der Gruppe erstellt, die auch für das Verzeichnis der Speicherposition verwendet werden, und der Zugriffsmodus hängt von den Lese- und Schreibberechtigungen des Verzeichnisses ab. Die Ausführungsberechtigung und eventuell vorhandene spezielle Berechtigungen werden ignoriert.

Unter Windows übernimmt die Paketdatei die Berechtigungen aus der Windows-ACL im Verzeichnis der Speicherposition.

Doppelpunkte in Paketnamen

Wenn ein Paketname einen Doppelpunkt (:) enthält, ändert shipping_server den Doppelpunkt während der Verarbeitung in einen Punkt (.). Diese Änderung macht es möglich, Pakete an Windows-Systeme zu senden, die keine Doppelpunkte in Dateinamen zulassen.

Konflikte bei Dateinamen beheben

Mit den Befehlen mkorder und shipping_server können Nicht-Paketdateien übertragen werden, sofern sich die Dateien in demselben Verzeichnis wie die zugeordneten Versandaufträge befinden. Wenn auf dem Empfangshost bereits eine Datei mit demselben Namen vorhanden ist, wird die neue Datei in dateiname_1 umbenannt. (Wenn Sie eine weitere Datei mit diesem Namen senden, wird sie in dateiname_2 usw. umbenannt).

Zeitlimit für nicht erreichbare Hosts festlegen

Sie können einen Zeitraum für ein Zeitlimit festlegen, in dem der Versandserver keine Pakete an Hosts sendet, die zuvor als nicht erreichbar identifiziert wurden. Diese Konfiguration wird in der Datei shipping.conf (Linux undUNIX) bzw. in der MultiSite-Steuerkonsole (Windows) vorgenommen.

Protokoll

Unter Linux und UNIX schreibt shipping_server Datensätze zu allen gesendeten und empfangenen Paketen zusammen mit allen Fehlern in die Datei /var/adm/rational/clearcase/log/shipping_server_log.

Unter Windows schreibt shipping_server Datensätze zu allen gesendeten und empfangenen Paketen, Hinweisnachrichten, Protokollnachrichten sowie alle Fehler in die Windows-Ereignisanzeige.

Einschränkungen

Identitäten: Sie müssen über Lese- und Ausführungsberechtigungen für das Verzeichnis mit dem Versandauftrag verfügen. Unter Linux und UNIX müssen Sie Eigner der Datendatei oder root sein.

Sperren: Es werden keine Sperren angewendet.

Master-Status: Keine Einschränkungen.

Sonstige: Der Versandauftrag und die darin angegebene Datendatei müssen sich im selben Verzeichnis befinden.

Optionen und Argumente

Verarbeitung auf eine Speicherklasse beschränken

Standardeinstellung
Mit –poll werden alle Versandaufträge in allen abgehenden Speicher- und Rückgabepositionen auf dem Host verarbeitet. Mit quellen werden alle angegebenen Versandaufträge verarbeitet.
–scl/ass name-der-speicherklasse
Verarbeitet nur Versandaufträge für die angegebene Speicherklasse.

Versandaufträge angeben

Standardeinstellung
Keine.
–pol/l
Verarbeitet Versandaufträge, die sich in einigen (bei Verwendung von –sclass) oder allen Speicher- und Rückgabepositionen befinden, die in der Datei shipping.conf (unter Linux und UNIX) oder in der MultiSite-Steuerkonsole (unter Windows) definiert sind.
Anmerkung: shipping_server verarbeitet nur Versandaufträge, deren Dateinamen mit den Zeichen sh_o_ beginnen. Vergeben Sie bei der Erstellung von Versandaufträgen Namen gemäß dieser Konvention, oder lassen Sie die Option –poll weg, und geben Sie die Pfadnamen für die Versandaufträge an.

Unter Linux und UNIX werden nur Versandauftragsdateien verarbeitet, deren Eigner Sie sind. Wenn das Programm jedoch von root ausgeführt wird, werden Versandauftragsdateien unabhängig vom Eigner verarbeitet.

quellen...
Ein oder mehrere Pfadnamen für Dateien oder Verzeichnisse. Jede angegebene Datei wird verarbeitet, wenn sie einen gültigen Versandauftrag enthält. Für jedes angegebene Verzeichnis verarbeitet shipping_server einige (bei Verwendung von –sclass) oder alle Versandaufträge, die in diesem Verzeichnis gespeichert sind.

Beispiele

In den folgenden Beispielen wurden die Zeilen zur besseren Lesbarkeit aufgeteilt. Jeder Befehl muss in einer einzelnen Zeile eingegeben werden.


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