Beispiele für reguläre Ausdrücke

Sie können eine Erkennungseigenschaft durch einen regulären Ausdruck oder einen numerischen Bereich ersetzen, um eine musterbasierte Erkennung zu ermöglichen. Ein solches Muster bietet mehr Flexibilität bei der Objekterkennung. Sie können Eigenschaften in reguläre Ausdrücke und numerische Bereiche im Prüfpunkteditor oder in der Objektübersicht umwandeln.

Informationen zur Verwendung regulärer Ausdrücke finden Sie unter Erkennungseigenschaft durch ein Muster ersetzen.

Wenn Sie einen Wert in einen regulären Ausdruck umwandeln, können Sie den Ausdruck während der Bearbeitung im Auswerter für reguläre Ausdrücke testen.

Beispiele für die Syntax regulärer Ausdrücke

Die folgenden Beispiele sind Anwendungsfälle für reguläre Ausdrücke.

Verankern

Bei allen nachfolgend beschriebenen Beispielen, angefangen beim allgemeinen Beispiel, handelt es sich um nicht verankerte Zeichenfolgen. Die im Auswerter für reguläre Ausdrücke enthaltenen Muster sind standardmäßig nicht verankert, d. h., dass das jeweilige Muster an einer beliebigen Position in der Zeichenfolge platziert sein kann. Die Zeichenfolge kann auch andere Zeichen enthalten. Die Funktionsweise des Verankerns entspricht der Funktionsweise der Suchfunktion in den meisten Softwareprogrammen, über die entweder nach Text an sich oder nach Text gesucht wird, der in einem anderen Text verschachtelt ist. Zum Verankern verwenden Sie diese Syntax:

^ zeichenfolge$

Die Zeichen "^" und "$" verankern die in der Zeichenfolge enthaltenen Zeichen. Das Zeichen "^" kennzeichnet den Beginn der Zeichenfolge, während das Dollarzeichen "$" deren Ende kennzeichnet, sofern die Zeichen am Anfang bzw. am Ende platziert sind. Das Zeichen "^" hat diese spezielle Bedeutung nur dann, wenn es das erste Zeichen in einem Muster ist. Das Dollarzeichen "$" hat diese Bedeutung nur dann, wenn es das letzte Zeichen in einem Muster ist.

Wenn Sie beispielsweise sicherstellen möchten, dass ein Eigenschaftenwert eine bestimmte Zeichenfolge aufweist, müssen Sie bestätigen, dass Sie diese verankern. In einem Beispielfall lautet eine Bezeichnung in einem Bestellschein "Order", wenn der Kunde nur eine Bestellung aufgegeben hat, und "Orders", wenn der Kunde mehrere Bestellungen aufgegeben hat. Sie möchten nun bestätigen, dass der Kunde nur eine Bestellung aufgegeben hat. Ändern Sie in diesem Fall den Wert des Textmerkmals für die Bezeichnung in einen regulären Ausdruck:

^Order$

In diesem Fall ist "Order" der einzige passende Wert. Der Wert "Orders" passt nicht.

Allgemeines Beispiel

Notepad

Angenommen, Sie möchten das Öffnen einer Anwendung, beispielsweise Notepad, festlegen. Sie können als Wert für die Beschriftungseigenschaft einen regulären Ausdruck verwenden und dadurch sicherstellen, dass das Wort "Notepad" im Titel erscheint. Bei diesem Muster muss das Wort "Notepad" an einer beliebigen Position innerhalb des Werts erscheinen. Wenn für die Beschriftung das Textmerkmal "Report.txt - Notepad" lautet, d. h., die Datei "Report.txt" ist in "Notepad" geöffnet, passt das Muster, da es die Zeichenfolge "Notepad" enthält.

Das Standardverhalten besteht im Abgleichen eines Werts, der in einer längeren Zeichenfolge enthalten ist. Verwenden Sie für den Abgleich eines exklusiven Zeichensatzes die oben beschriebenen Ankertags.

Beachtung der Groß- und Kleinschreibung

[cC]ustomer

Bei Anwendung dieses Musters ist jeder Text zulässig, der das Wort "customer" entweder mit groß- oder kleingeschriebenem c enthält. Dies ist wichtig, weil bei den Vergleichen standardmäßig die Groß- und Kleinschreibung beachtet wird.

Im Auswerter für reguläre Ausdrücke kann die Beachtung der Groß- und Kleinschreibung über eine entsprechende Option aktiviert werden. Die Standardeinstellung lautet Groß-/Kleinschreibung abgleichen. Beim Abgleich wird wie im oben angeführten Beispiel zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden. Wenn die Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinschreibung ignoriert werden soll, müssen Sie die Markierung des Felds aufheben. Die Beachtung der Groß- und Kleinschreibung können Sie auch über die Schnittstelle der Objektübersicht sowie über den Prüfpunkteditor oder den Prüfpunktkomparator festlegen. Wenn Sie in diesen Tools den Wert eines regulären Ausdrucks mit der rechten Maustaste anklicken, können Sie im Verknüpfungsmenü die Option Regulärer Ausdruck mit Beachtung der Groß-/Kleinschreibung auswählen.

Beliebiges einzelnes Zeichen

payment.method

Verwenden Sie das Zeichen ".", um ein beliebiges einzelnes Zeichen in der Zeichenfolge darzustellen. Bei dem Zeichen kann es sich um einen Buchstaben oder ein anderes gültiges Zeichen ebenso handeln wie um ein Leerzeichen oder ein Numerale. Im vorliegenden Fall passen "payment method" und "payment0method".

Kein oder mehrere Wiederholungszeichen

fo*bar

Verwenden Sie das Zeichen "*", um eine beliebige Anzahl des voranstehenden Zeichens oder gar kein Zeichen darzustellen. Im vorliegenden Beispiel passen die Begriffe "fbar", "fobar", "foobar" und "fooooobar".

Mindestens ein Wiederholungszeichen

fo+bar

Verwenden Sie das Zeichen "+", um eine beliebige Anzahl des voranstehenden Zeichens darzustellen. Der Unterschied zwischen diesem Zeichen und dem Zeichen "*" besteht darin, dass mindestens ein Zeichen durch das Zeichen "+" dargestellt werden muss. "fbar" passt daher also nicht, "fobar", "foobar" und "fooooobar" dagegen passen.

Kein oder ein Wiederholungszeichen

fo?bar

Dieses Muster bedeutet, dass entweder kein Zeichen oder das vor dem Symbol platzierte Zeichen verwendet werden dürfen. Dieser Syntax entsprechen nur die beiden Zeichenfolgen "fbar" und "fobar".

Platzhalterzeichen

Customer.*Order

Verwenden Sie die Zeichen "." und "*" als Platzhalterzeichen. Dieses Muster ermöglicht die Anzeige einer beliebigen Anzahl beliebiger Zeichen. Wenn eine Anwendung beispielsweise manchmal ein Leerzeichen zwischen den beiden Wörtern dieser Eigenschaft einfügt und manchmal nicht, berücksichtigt diese Syntax beide Fälle.

Beliebiges Zeichen im Zeichensatz

Form[ABC]

Gemäß diesem Muster darf auf das Wort "Form" jedes der in Klammern enthaltenen Zeichen folgen. Wenn ein Feld in Ihrer Anwendung das zu verwendende Formular angibt, können Sie diesen regulären Ausdruck für folgende Zeichenfolgen verwenden: "FormA", "FormB" oder "FormC".

Beliebige Anzahl von Zeichen aus einem Zeichensatz

Form[ABC]*

Gemäß diesem regulären Ausdruck kann auf das Wort "Form" eine beliebige Anzahl der in Klammern enthaltenen Zeichen folgen. Wenn ein Feld in Ihrer Anwendung das zu verwendende Formular angäbe, würden die oben genannten Beispiele "FormA", "FormB" oder "FormC" diesem Ausdruck immer noch entsprechen. Gültig wäre auch die mehrfache Verwendung eines Zeichens, beispielsweise "FormAA" oder "FormCCC", ebenso wie die Zeichenfolge "Form".

Beliebige(s), nicht im Zeichensatz enthaltene(s) Zeichen

Form[^BE]

Gemäß dieser Syntax darf auf das Wort "Form" ein beliebiges Zeichen außer "B" oder "E" folgen. Dementsprechend würden die Wörter "FormA", "FormC" und "FormG" passen, "FormB" oder "FormE" dagegen nicht.

Alphanumerischer Zeichensatz

Form[A-G]

Sie können einen Bereich aufeinander folgender Buchstaben angeben. Bei dieser Syntax würden die Wörter "FormA", "FormB", "FormC", "FormD", "FormE", "FormF" und "FormG" passen, die Wörter "FormH" und "FormM" dagegen nicht. Bei diesem alphanumerischen Bereich wird zwischen Groß- und Kleinschreibung der Zeichen unterschieden. Die Zeichenfolge "Forma" ist nicht gültig. Die Groß- und Kleinbuchstaben in diesem Bereich können Sie mit folgender Syntax abgleichen: "Form[a-gA-G]". Zum Abgleichen jedes Buchstabens des englischen Standardalphabets geben Sie in der Syntax jeweils den vollständigen Bereich für Groß- bzw. Kleinschreibung an: "Form[a-zA-Z]".

Logisches Oder-Zeichen

OK|Cancel

Ein Dialogfenster enthält beispielsweise die drei Schaltflächen OK, "Cancel" und "Help". Durch die Definition eines entsprechenden regulären Ausdrucks für die Eigenschaft der Schaltflächenbeschriftung können Sie überprüfen, ob die richtige Schaltfläche angeklickt wurde. Verwenden Sie die obige Syntax, wenn Sie bestätigen möchten, dass die Schaltflächen "OK" oder "Cancel", aber nicht "Help" angeklickt wurden.

Gruppierungsausdruck

My (purple|blue|green) kite

Gruppierungsausdrücke lassen sich auf alle Elemente in einer Gruppe anwenden. Durch die Definition eines Gruppierungsausdrucks können Sie beispielsweise einen Operator auf eine Gruppe anwenden oder nach einer bestimmten Zeichenfolge vor oder nach jedem Member der Gruppe suchen. Die runden Klammern stellen den Gruppierungsoperator dar, und das Symbol "|" dient zum Trennen der Elemente. In diesem Beispiel stimmen die Wörter "My purple kite", "My blue kite" und "My green kite" mit dem Ausdruck überein. "My red kite" und "My kite" passen dagegen nicht.

Zeichenklassen

Sie können eine Reihe von Zeichenklassen in regulären Ausdrücken verwenden.

(einzelner Leerraum wie Leerzeichen, Tabulator, neue Zeile oder Rücklauf)

Buchstaben aus anderen Sprachen als Englisch werden ebenfalls abgeglichen.

Sie können auch eine Syntax für den Abgleich einer Bestellnummer definieren. Beispiel:

Order\d

Diese Syntax entspricht dem Wort "Order", auf das ein einzelne Ziffer folgt. Das Wort "Order" allein passt nicht. Die Beispiele "Order5", Order3" und "Order0" passen, "Order 3" dagegen nicht.

Order\d+

Verwenden Sie dieses Muster, wenn Sie mehr als eine Ziffer anfügen möchten. Der Ausdruck \d+ steht für eine oder mehrere Ziffern. Beispielsweise stimmen "Order77" und "Order235" mit diesem Muster überein.

Form\S

Diesem Ausdruck entspricht beispielsweise eine Zeichenfolge, die aus dem Wort "Form" und einem beliebigen Zeichen außer einem Leerzeichen besteht. Mit diesem Ausdruck können Sie sicherstellen, dass eine Formularbezeichnung in Ihrer Anwendung einen bestimmten Buchstaben zur Kennzeichnung des Formulars enthält. Würde auf das Wort "Form" kein Buchstabe folgen, entspräche dies nicht dem Ausdruck. Daher stimmen die Wörter "FormB" und "FormX" mit diesem Muster überein, "Form" und "Form " dagegen nicht.

Die anderen Zeichenklassen können Sie wie in diesen Beispielen verwenden.

Sonderzeichen

Die hier aufgeführten Beispiele enthalten bestimmte Sonderzeichen. Diese werden im regulären Ausdruck nicht als Literal, sondern als Operator gelesen. Folgende Sonderzeichen werden verwendet:

Wenn Sie diese Zeichen in einem regulären Ausdruck verwenden, müssen Sie vor das jeweilige Zeichen ein Escapezeichen "\" setzen. Wenn beispielsweise der Text einer Bezeichnung runde Klammern enthalten soll, könnten Sie das folgende Textmerkmal verwenden:

Orders \(shipped\)

In diesem Fall passt die Bezeichnung "Orders (shipped)". Wenn Sie im Prüfpunkteditor oder in der Objektübersicht einen Wert in einen regulären Ausdruck umwandeln, übernimmt Functional Tester für Sie das Setzen von Escapezeichen für die oben aufgeführten Sonderzeichen, sofern Ihr ursprünglicher Wert eines dieser Zeichen enthält.


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