Anwendungsfälle

Ein Anwendungsfall definiert eine Folge von Aktionen, die ein erkennbares Ergebnis von Wert liefern. Anwendungsfälle stellen eine Struktur bereit, um funktionale Anforderungen im Kontext von Geschäfts- und Systemprozessen auszudrücken. Die Anwendungsfälle können grafisch in einem Diagramm oder in einem Textdokument dargestellt werden.

Ein Geschäftsanwendungsfall definiert eine Folge von Aktionen, die ein Geschäft ausführt und die ein erkennbares Ergebnis von Wert (ein Arbeitsoutput) für einen bestimmten Geschäftsakteur liefern oder die zeigen, wie das Geschäft auf ein Geschäftsereignis reagiert.

Ein Systemanwendungsfall ist eine Folge von Aktionen, die ein System ausführt und die ein erkennbares Ergebnis von Wert für einen bestimmten Akteur liefert (jemand oder etwas außerhalb des Systems, der oder das mit dem System interagiert).

Die Definition von Anwendungsfällen und die Erstellung von Diagrammen für diese Anwendungsfälle ist Teil des Verfahrens für anwendungsfallgesteuerte Entwicklung. Dieses Verfahren beschreibt, wie Sie Anforderungen mit Hilfe von Anwendungsfällen und systemweiten Anforderungen erfassen und anschließend Entwicklung und Tests aus diesen Anwendungsfällen vorantreiben. Eine Übersicht zum Verfahren und Links zu vielen weiteren Informationsquellen finden Sie auf der Webseite Use case-driven development practice enablement on developerWorks.

Anwendungsfälle in Rational Requirements Composer verwenden dasselbe Rich-Text-Verhalten, das im Abschnitt Mit Textdokumenten arbeiten beschrieben wird. Die Anwendungsfälle enthalten auch eine Rechtschreibprüfung. Wörter mit Rechtschreibfehlern werden mit einer roten, wellenförmigen Linie unterstrichen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Wort mit dem Rechtschreibfehler, um das Wort in der richtigen Schreibweise auszuwählen oder um das Wort in der angegebenen Schreibweise zum Projektwörterbuch hinzuzufügen.

Ein Anwendungsfalldiagramm kann mehrere Anwendungsfälle enthalten sowie die Beziehungen zwischen den Anwendungsfällen und den Personen, Gruppen oder Systemen, die miteinander interagieren, um den Anwendungsfall auszuführen. Anwendungsfalldiagramme enthalten folgende Elemente:

Tabelle 1. Elemente des Anwendungsfalldiagramms
Element Erläuterung
Anwendungsfall Ein Anwendungsfallartefakt. Dies ist eine Textspezifikation, die unabhängig vom Diagramm erstellt und in mehreren Anwendungsfalldiagrammen wiederverwendet (oder gemeinsam genutzt) wird. Sie wird als graues Symbol in einem Diagramm angezeigt. Klicken Sie doppelt auf einen Anwendungsfall im Diagramm, um das Artefakt zu öffnen.
Anwendungsfallplatzhalter Ein Symbol, das ein Platzhalter für einen Anwendungsfall in einem Diagramm ist. Dieser Anwendungsfall wird in einem einzelnen Anwendungsfalldiagramm verwendet. Er wir durch ein graues Symbol im Diagramm dargestellt.
Akteur Ein Akteurartefakt, das eine Person, eine Gruppe oder ein System darstellt, das mit dem Anwendungsfall interagiert. Dies ist eine Texterläuterung des Akteuers, die unabhängig vom Diagramm erstellt und in mehreren Anwendungsfalldiagrammen wiederverwendet wird. Dieses Element wird als graues Symbol in einem Diagramm angezeigt. Klicken Sie doppelt auf den Akteur in einem Diagramm, um das Akteurartefakt zu öffnen.
Akteurplatzhalter Ein Symbol, das ein Platzhalter für einen Akteur in einem Diagramm ist. Das Element "Akteur" wird in einem einzelnen Anwendungsfalldiagramm erstellt und verwendet. Es wir durch ein graues Symbol im Diagramm dargestellt.
Zuordnung Eine Beziehung zwischen zwei Elementen im Diagramm.
Systemgrenze Definiert den Umfang eines Systems, der ein oder mehrere Anwendungsfälle umfassen kann. Die Systemgrenze trennt ein System von Akteuren und anderen Systemen.

Anwendungsfallartefakte stellten Textdetails zu einem Anwendungsfall bereit. Diese Anwendungsfallspezifikationen enthalten häufig Inhalt, der auf einer Vorlage oder einer Prozessanleitung basiert, ähnlich der folgenden Gliederung. Eine Beschreibung zu jedem Punkt der Gliederung finden Sie unter Darstellung der Anwendungsfallspezifikation.

  1. Name des Anwendungsfalls
  2. Kurzbeschreibung
  3. Ereignisablauf
  4. Basisablauf
  5. Alternative Ereignisabläufe
  6. Spezielle Anforderungen
  7. Vorbedingungen
  8. Nachträgliche Bedingungen
  9. Erweiterungspunkte

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