Einführung in Geschäftsprozessdiagramme

Die Verwendung von Geschäftsprozessdiagrammen ist ein flexibles Verfahren für die Definition von Anforderungen. Zu Beginn sollten Sie eine sehr einfache Prozessdarstellung verwenden. Beginnen Sie mit einer Basisstruktur und klar erkennbaren Elementen im Prozess. Fügen Sie im weiteren Verlauf der Diagrammentwicklung detaillierte Angaben hinzu.

Ihre Darstellung wird Prozesselemente integrieren, deren Verhalten in Übereinstimmung mit den BPMN-Richtlinien (Business Process Modeling Notation) entwickelt wurde. Diese Elemente, die ausführlich unter Geschäftsprozesselemente beschrieben sind, helfen Ihnen dabei, die Aktivitäten im Prozess zu erkennen und Ihr Diagramm zu gestalten. Dieser Artikel zeigt die Schritte auf, die zum Aufbau eines neuen Geschäftsprozessdiagramms erforderlich sind. Wenn Sie mehr Erfahrung mit der Erstellung von Prozessdiagrammen haben, werden Sie weitere kreative Methoden entdecken.

Prozessanleitungen zum Erstellen von Geschäftsprozessdiagrammen erhalten Sie, wenn Sie ein Element in einem Diagramm auswählen und auf Hilfe > Prozessadvisor klicken.

Einen begrenzten Prozess auswählen

Beginnen Sie mit einer klaren Zielsetzung. Das Geschäftsprozessdiagramm sollte einen begrenzten, klar umrissenen Prozess darstellen, auch wenn dieser Prozess Unterprozesse enthält. Ein komplexer Prozess, z. B. der Prozess zur Verarbeitung eines Kundenauftrags, kann viele Teilnehmer und viele Unterprozesse haben. Ein Prozess, der einfacher aufgebaut ist, könnte der Prozess für die Suche nach Kundendaten sein. Einige Richtlinien zum Erstellen von Diagrammen:
  • Für einen komplexen Prozess planen Sie lediglich die Erstellung einer Zusammenfassung. Stellen Sie Unterprozesse durch ein einzelnes Unterprozesselement dar. Vermeiden Sie zu diesem Zeitpunkt zu viele Details.
  • Für kleinere, einfachere Prozesse erstellen Sie die erforderlichen Details, begrenzen Sie diese Details aber auf die Aktivitäten, die vollständig innerhalb des Prozesses ausgeführt werden.

Pools und Verwantwortlichkeitsbereiche verwenden

Es werden zwei Prozesstypen unterstützt: einfache Prozesse und Business-to-Business-Prozesse.
  • Ein einfacher Prozess stellt die internen Prozesse innerhalb einer Unternehmensabteilung oder einer Geschäftsentität dar. Der Prozess enthält keine Pools von Verantwortlichkeitsbereichen, er kann jedoch mehrere Verwantwortlichkeitsbereiche umfassen, um Rollen oder interne Teilnehmer im Prozess darzustellen.
  • Ein Business-to-Business-Prozess stellt globale Prozesse dar, die mehrere Unternehmensabteilungen oder Geschäftsentitäten umfassen. Dieser Prozess wird durch mehrere Pools im Verantwortlichkeitsbereich dargestellt. Die Aktivitäten zwischen den Pools werden durch Nachrichtenflüsse verbunden.

Wenn Ihr Prozess mehrere Teilnehmer einbezieht (z. B. unterschiedliche Unternehmen, Kunden oder Systeme), erstellen Sie einen Business-to-Business-Prozess und isolieren Sie die Teilnehmer in unterschiedlichen Pools. Verwenden Sie einen Pool zur Darstellung jedes Teilnehmers, der seine eigenen Prozesse steuert. Beispielsweise ist ein Kunde ein Pool und ein Verkäufer ein anderer Pool. Jeder hat seine eigenen Prozesse, aber außerhalb ihrer Unternehmen (zwischen den Pools) muss eine Kommunikation stattfinden, wenn ein Auftrag erfolgt.

Innerhalb eines einfachen Prozesses oder eines einfachen Pools in einem Business-to-Business-Prozess können mehrere Rollen existieren, die jeweils durch einen eigenen Verwantwortlichkeitsbereich im Diagramm dargestellt werden. Beispielsweise verfügen der Kundendienst, die Rechnungsstellung und der Versand jeweils über einen eigenen Verwantwortlichkeitsbereich innerhalb eines Pools.

Aktivitäten bestimmen

Ermitteln Sie die im Prozess enthaltenen Aufgaben und Unterprozesse. Diese Aktivitäten sind Arbeitsbeschreibungen. Die Aufgabe ist eine begrenzte (atomare) Aktivität, die nicht in kleinere Aktivitäten unterteilt werden kann. Ein Unterprozess stellt eine Gruppe von Aufgaben dar, die in diesem Prozessdiagramm als eine Aktivität behandelt werden. Stellen Sie jede Aktivität in den Pool oder in den Verwantwortlichkeitsbereich, der den Teilnehmer, die Rolle oder das System, das die Aktivität ausführt, darstellt.

Aktivitäten können Datenobjekte, bei denen es sich um Container für Daten handelt, gemeinsam nutzen. Durch Verknüpfung der Aktivitäten mit Datenobjekten werden Datenzuordnungen generiert, die dazu verwendet werden, Daten in ein Datenobjekt zu platzieren oder daraus abzurufen.

Anfangsereignisse, Zwischenereignisse und Endereignisse positionieren

Platzieren Sie die Anfangs- und Endereignisse im richtigen Pool und Verwantwortlichkeitsbereich relativ zu den Anfangs- und Endaktivitäten im Prozess. Fügen Sie Zwischenereignisse ein, die sich auf Aktivitäten im Prozess auswirken.

Verbindungselemente für Datenflüsse und Gateways

Wenn Sie dem Diagramm Verbindungselemente für Datenflüsse hinzufügen, ordnet das Tool ein Verbindungselement zu, das für den Kontext geeignet ist. Verbindungselemente für Datenflüsse verbinden Aktivitäten in einem einfachen Prozess oder innerhalb eines Pools in einem Business-to-Business-Prozess. Verbindungselemente für Nachrichtenflüsse verbinden Aktivitäten zwischen zwei Pools. Wenn Sie ein Verbindungselement zwischen zwei Elementen hinzufügen, bestimmt der Editor des Geschäftsprozessdiagramms auf der Basis von Quelle und Ziel, die ausgewählt wurden, welcher Typ Verbindungselement verwendet werden soll. Zuordnungen verbinden Textannotationen mit Aktivitäten und Ereignissen. Ein Gateway steuert die Divergenz und Konvergenz des Sequenzflusses. Der Gateway kann die Verzweigung, Aufspaltung, Zusammenführung und Verknüpfung von Pfaden festlegen.

Gruppen und Annotationen hinzufügen

Ordnen Sie zusammengehörige Aktivitäten mittels eines Gruppenartefakts. Ein Gruppenartefakt ist ein Mittel, das keinen Einfluß auf den Prozessfluss hat, aber nützlich ist, um die Beziehung oder Funktion bestimmter Teile des Prozesses zu verstehen.

Fügen Sie eine Textannotation hinzu, um eine bestimmte Aktivität oder ein bestimmtes Ereignis zu definieren. Verwenden Sie ein Verbindungselement, um die Annotation mit anderen Elementen zu verknüpfen.


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