Jazz-Repository nach Upgrade von Jazz Team Server migrieren

Unter einer Repositorymigration ist der Prozess zu verstehen, bei dem der Inhalt einer Datenbank von einem Format in ein anderes umgewandelt wird. Eine Repositorymigration wird erforderlich, wenn Sie für den Jazz Team Server ein Upgrade von Version X auf Version Y (mit Schemaänderungen) vornehmen.

Vorbereitende Schritte

Eine Datenmigration müssen Sie vornehmen, wenn zwischen zwei Jazz Team Server-Versionen Schemaänderungen vorliegen. Dazu müssen die komprimierten Dateien der beiden Versionen X und Y von Jazz Team Server extrahiert worden sein.

Informationen zu diesem Vorgang

Gewöhnlich ist die Datenmigration ein Prozess in zwei Schritten:

Diagramm einer Repositorymigration

Für die Export- und Importoperationen können Sie die Anwendung repotools verwenden.
Anmerkung: Für die Migration des Repositorys muss Jazz Team Server gestoppt werden. Je nach Systemkonfiguration, Betriebssystem, Datenbank usw. kann die Migration etliche Zeit in Anspruch nehmen. Planen Sie die anfallende Betriebsunterbrechung daher entsprechend.

Volltextverzeichnis migrieren

Vom Jazz Team Server wird ein Verzeichnis außerhalb der Datenbank verwaltet, in dem alle Daten gespeichert werden, die zum Verarbeiten von Abfragen im Volltextmodus erforderlich sind. Die Position des Verzeichnisses wird in der Datei teamserver.properties in der Eigenschaft com.ibm.team.fulltext.indexLocation definiert. Wenn Sie Ihre Datenbank migrieren und dabei das vorher für die Indexierung benutzte Verzeichnis verwenden möchten, müssen Sie sicherstellen, dass die im Befehl -rebuildTextIndices verwendete Position der vom Server verwendeten Position entspricht. Wenn Sie den Server starten oder den Befehl -rebuildTextIndices ausführen, wird der absolute Pfad zur Position des Volltextverzeichnisses in die Protokolldateien eingetragen. Sie können die Serverprotokolldatei und die repotools_rebuildTextIndicies-Protokolldatei überprüfen, um die Angaben zu den beiden Verzeichnissen miteinander zu vergleichen.
Tipp: Wenn das konfigurierte Verzeichnis in der Datei teamserver.properties einem relativen Pfad entspricht, wird eine Warnung in die Protokolldatei eingetragen. Es wird empfohlen, für diese Eigenschaft einen absoluten Verzeichnispfad zu konfigurieren.
Weitere Informationen zum Erstellen von Volltextindexen finden Sie unter -rebuildTextIndices.

Bei einer Jazz Team Server-Migration handelt es sich um einen sehr komplexen Prozess, der je nach Umfang der zu migrierenden Daten ziemlich zeitintensiv sein kann. In der folgenden Liste sind Aspekte aufgeführt, die zur Vermeidung der üblichen Probleme zu beachten sind.

Betriebssystem:
  • Unter Windows muss für alle betroffenen Datenträger "write caching on disk" aktiviert werden.
  • Unter Windows muss "Windows Indexing Service" inaktiviert werden.
  • Temporäres Verzeichnis, Datenbank und .tar-Datei müssen sich auf dem schnellsten Laufwerk (idealerweise einem Striped-/RAID-/10-Datenträger) befinden.
  • Unter Linux (für DB2) ist sicherzustellen, dass der Kernel entsprechend den über den folgenden Link aufzurufenden DB2-Verwaltungsrichtlinien ordnungsgemäß optimiert wurde: http://publib.boulder.ibm.com/infocenter/db2luw/v9r5/topic/com.ibm.db2.luw.qb.server.doc/doc/t0008238.html.
Jazz Team Server-Konfiguration:
  • Definieren Sie (in teamserver.properties) die folgenden Eigenschaften, um sicherzustellen, dass auf den schnellsten Datenträger zugegriffen werden kann:
    com.ibm.team.repository.tmpdir
    com.ibm.team.scm.vcs.tmpdir
    com.ibm.team.scm.tmpdir
    com.ibm.team.fulltext.indexLocation
DB2:
  • Von DB2 wird standardmäßig versucht, den Umfang des Pufferpools auf die erforderliche Größe zu bringen. Wenn Sie diese Option nicht inaktiviert haben, sollte DB2 ohne Vorbereitungs- oder Anpassungsaufwand problemlos funktionieren.
  • Führen Sie die folgenden Schritte aus, um den Pufferpool zu überprüfen:
    1. Stellen Sie eine Verbindung zu der Jazz-Datenbank her, in die importiert werden soll. Nehmen Sie dazu über die Eingabeaufforderung den folgenden Eintrag vor:
      db2 connect to <datenbankname>
    2. Führen Sie dann den folgenden Befehl aus:
      db2 "select bufferpoolid, bpname from syscat.bufferpools"
      Das führt zur Ausgabe einer Pufferpoolkennung in folgendem Format:
      BUFFERPOOLID BPNAME
      ------------ ----------------------------------
                 1 IBMDEFAULTBP
      
        1 record(s) selected.
    3. Im oben genannten Beispiel lautet die Pufferpoolkennung "1". Führen Sie nun den folgenden Befehl aus:
      db2mtrk -d
      Das führt zur Ausgabe von Daten ähnlich den folgenden:
      Tracking Memory on: 2009/06/04 at 22:19:17
      
      Memory for database: <datenbankname>
         utilh       pckcacheh   other       catcacheh   bph (1)     bph (S32K)
         64.0K       384.0K      128.0K      128.0K      95.4M       832.0K
      
         bph (S16K)  bph (S8K)   bph (S4K)   shsorth     lockh       dbh
         576.0K      448.0K      384.0K      64.0K       2.5M        20.8M
      
         apph (269)  apph (268)  apph (267)  apph (266)  apph (265)  apph (262)
         64.0K       64.0K       64.0K       64.0K       64.0K       64.0K
      
         appshrh
         128.0K
      Bei der Angabe in Fettschrift handelt es sich um die Ihrer Datenbank zugeordnete Pufferpoolgröße.
Oracle:
  • Papierkorb inaktivieren - Hat zur Folge, dass alle gelöschten Elemente erfasst werden. Damit wird unnötig Platz auf dem Datenträger belegt und es kann zu Problemen kommen. Führen Sie die folgenden Befehle in sqlplus aus:
    "ALTER SYSTEM SET RECYCLEBIN" = 'OFF' 
    "PURGE RECYCLEBIN"
  • Aufbewahrung der Statistikprotokolldaten inaktivieren - Die Laufzeitinformationen zu bereits durchgeführten Methoden werden erfasst:
    "exec dbms_stats.ALTER_STATS_HISTORY_RETENTION (0)"
    "exec dbms_stats.PURGE_STATS ( current_timestamp )"
  • Sicherstellen, dass der Oracle-Tabellenbereich nur eine einzige Datei umfasst.

So starten Sie die Migration:

Vorgehensweise

  1. Stoppen Sie die Version X von Jazz Team Server. Führen Sie zum Stoppen von Jazz Team Server unter Linux server.shutdown.sh und unter Windows server.shutdown.bat aus. Sie finden die beiden Dateien unter [installationsverzeichnis]/jazz/server.
  2. Erstellen Sie eine Sicherung des Jazz-Repositorys. Auf diese Sicherung können Sie bei möglichen Problemen während der Migration jederzeit zurückgreifen.
    1. Derby: Erstellen Sie eine Archivkopie des kompletten Datenbankverzeichnisses.
    2. DB2: Verwenden Sie den Sicherungsbefehl von DB2, um im angegebenen Zielverzeichnis mit Datum und Uhrzeit eine Datenbankarchivierungsdatei zu erstellen.
  3. Erstellen Sie eine Sicherung vom Volltextindex. Die Position des Volltextindex wird in der Eigenschaft com.ibm.team.fulltext.indexLocation der Datei teamserver.properties angegeben.
  4. Führen Sie die Anwendung repotools aus und exportieren Sie die Daten in das Repository. Die Scripts (repotools.sh für Linux und repotools.bat für Windows) sind paketiert im Verzeichnis [installationsverzeichnis]/jazz/server abgelegt.

    Beispiel: repotools -export toFile=./file_name.tar

    Anmerkung: Protokolldaten und Fehlernachrichten werden an der Konsole und in einer Protokolldatei angezeigt. Die Protokolldatei enthält Debuginformationen zur Anzahl der exportierten Elemente, zur für den Export benötigten Zeit, zu möglichen Fehlern sowie andere nützliche Informationen. Die Protokolldatei wird standardmäßig im selben Verzeichnis wie das repotools-Script erstellt. Über den Parameter logFile können Sie die Position der Protokolldatei ändern.
    Sie haben den Inhalt des Repositorys damit in eine TAR-Datei exportiert.
  5. Kopieren Sie die Datei teamserver.properties von [installationsverzeichnis]/jazz/server der Version X nach [installationsverzeichnis]/jazz/server der Version Y.
  6. Führen Sie von Version Y aus die Anwendung repotools aus und importieren Sie die Daten aus der TAR-Datei in das Repository.
    Beispiel: repotools -import fromFile=./file_name.tar
    Wichtig: Wenn Sie keine Derby-Datenbank verwenden, müssen Sie vor Ausführung des Importtools zunächst eine neue Datenbank erstellen.
    Anmerkung: Bei Verwendung der Option -import werden Informationen zu den importierten Elementen sowie zu den ausgelassenen Elementen aufgezeichnet. Außerdem werden die während des Imports aufgetretenen Fehler erfasst.

Nächste Schritte

Sie können nun die Version Y von Jazz Team Server starten.

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