Zustandsmaschinen

In der UML-Modellierung ist eine Zustandsmaschine die Spezifikation eines dynamischen Verhaltens einzelner Klassenobjekte, Anwendungsfälle oder ganzer Systeme. Beim Erstellen einer Zustandsmaschine wird das Objekt, dem Sie die Zustandsmaschine zuordnen, zum Eigner der Zustandsmaschine (ausgenommen Operationen). Wenn Sie eine Zustandsmaschine für eine Operation erstellen, wird die Operation zum Eigner der Zustandsmaschine. Wenn Sie eine Zustandsmaschine erstellen, wird ein leeres Zustandsmaschinendiagramm geöffnet. Ein Zustandsmaschinendiagramm ist eine grafische Darstellung des Zustandsablaufs für ein Objekt, der Ereignisse, die zum Übergang von einem Zustand in einen anderen führen, und der Aktionen, die aus einer Zustandsänderung resultieren. Sie können einer Zustandsmaschine Diagramme hinzufügen, um die verschiedenen Verhaltensaspekte eines Objekts zu beschreiben.

Sie können Zustandsmaschinen erstellen, um Klassen und Systeme zu beschreiben, die ein signifikantes Verhalten aufweisen. Nicht alle Objekte benötigen Zustandsmaschinen. Wenn ein Objekt ein unauffälliges Verhalten aufweist, ist dieses Verhalten für Sie möglicherweise nicht von großer Bedeutung, und die dazugehörige Zustandsmaschine ist nicht weiter interessant. Zustandsmaschinen können auch verschachtelte Zustände enthalten, die verschiedene hierarchische Zustandsebenen repräsentieren. Mit verschachtelten Zuständen können Sie komplexe Zustandsänderungen an Objekten untersuchen.

Sie können einer Zustandsmaschine Diagramme hinzufügen, um verschiedene Perspektiven des Verhaltens eines Objekts zu beschreiben. Jedes Diagramm wird als separates Fenster geöffnet, aber in allen Diagrammen werden dieselben Modellelemente angezeigt. Die Diagramme in einer Zustandsmaschine werden standardmäßig synchronisiert. An einem Bereich in der Sicht Modellexplorer vorgenommene Änderungen werden in die anderen Diagramme derselben Zustandsmaschine übernommen. In einem Diagrammbereich vorgenommene Änderungen werden in die Sicht Modellexplorer übernommen. Sie können die Bearbeitungseinstellungen für einen Bereich so ändern, dass in einem Bereich der Sicht 'Modellexplorer' vorgenommene Änderungen nicht in die entsprechenden Zustandsmaschinendiagramme übernommen werden. Dies bedeutet, ein Bereich kann in derselben Zustandsmaschine unabhängig von anderen Diagrammen geändert werden, indem der kanonische Eigenschaftswert eines Bereichs auf 'false' (falsch) gesetzt wird.

Zustandsmaschinen sind nützliche Modellierungshilfen zum Entwickeln von Echtzeitsystemen oder ereignisgesteuerten Systemen, da sie dynamisches Verhalten darstellen. Zustandsmaschinen können in allen Phasen eines Softwareprojekts und für die Geschäftsmodellierung entwickelt werden. Zustandsmaschinen können für folgende Zwecke genutzt werden:

Zustandsmaschinen können für folgende Objekte erstellt werden:

Ereignisgesteuertes Verhalten

Mit Zustandsmaschinen können Sie ereignisgesteuertes Verhalten modellieren. Ereignisse wie Zeit, Signale, oder Operationen können zu Zustandsänderungen eines Objekts führen. Ein Ereignis hat keine Dauer und kann einem anderen Ereignis vorangehen oder auf dieses folgen. Zustände, die ereignisgesteuertes Verhalten modellieren, bleiben unverändert, bis ein Ereignis auftritt. Nachdem der Zustand auf ein Ereignis reagiert hat, kehrt der Prozess in einen stabilen Zustand zurück und ist für das nächste Ereignis empfangsbereit.

Zugehörige Tasks
Objektverhalten mit Zustandsmaschinendiagrammen modellieren
Zustandsmaschinen erstellen
Rechtliche Hinweise | Feedback
(C) Copyright IBM Corporation 2004, 2005. All Rights Reserved.