Implementierung mit gemischten Zeichensätzen unterstützen

Wenn Sie in einer Umgebung arbeiten, in der mehrere Systeme mit unterschiedlichen Zeichensätzen eine Verbindung zu derselben Rational-ClearQuest-Datenbankgruppe herstellen, müssen Sie die folgenden Aspekte der Zeichendarstellung berücksichtigen:

Vor Version 7.0 waren Schreiboperationen nur dann zulässig, wenn der lokale Zeichensatz mit der Rational-ClearQuest-Datencodepage übereinstimmte. Waren die Einstellungen nicht identisch, wurden nur Leseoperationen zugelassen. Der Nur-Lesen-Modus war erforderlich, weil diese Rational-ClearQuest-Anwendungen nicht die Rational-ClearQuest-Datencodepage für die Datenbankgruppe, sondern den lokalen Zeichensatz des Clients oder Webservers verwenden, um Daten in die Datenbank zu schreiben.

Ab Version 7.0 verarbeitet Rational ClearQuest Daten in Unicode, und die Anwendungen verwenden an Stelle des lokalen Zeichensatzes die Rational-ClearQuest-Datencodepage, um Daten in die Datenbanken zu schreiben. Diese Anwendungen können nun sogar dann eine Verbindung zur Rational-ClearQuest-Datenbank im Schreib-/Lesemodus herstellen, wenn der lokale Zeichensatz nicht mit der Rational-ClearQuest-Datencodepage übereinstimmt.

Diese neue Funktionalität bietet Ihnen eine größere Flexibilität, wenn Rational ClearQuest Umgebungen implementiert, die Systeme mit unterschiedlichen lokalen Zeichensätzen enthalten. Scripts und Hooks, die für diese Umgebungen geschrieben werden, müssen jedoch Rational-ClearQuest-Zeichendaten verarbeiten, die möglicherweise im lokalen Zeichensatz nicht enthalten sind. Diese Scripts und Hooks müssen mit einer Unterstützung von Unicode codiert sein, damit die beschriebene Funktionalität in solchen Umgebungen voll genutzt werden kann.

Designer enthält nun eine neue Einstellung namens Unicode Aware. Für Version 7.0 geschriebene Hooks können angeben, ob die Zeichenfolgen, die von Aufrufen der Rational-ClearQuest-API zurückgegeben werden, nur Zeichen im lokalen Zeichensatz enthalten dürfen (RETURN_STRING_LOCAL) oder aber aus beliebigen Unicode-Zeichen bestehen können (RETURN_STRING_UNICODE). Außerdem sind neue API-Funktionen verfügbar, mit denen der Modus für Rückgabezeichenfolgen gesteuert werden kann. Im Modus RETURN_STRING_LOCAL gibt ein API-Aufruf eine Ausnahmebedingung zurück, wenn die Rückgabezeichenfolge Zeichen enthält, die mit dem lokalen Zeichensatz nicht dargestellt werden können. Im Modus RETURN_STRING_UNICODE gibt ein API-Aufruf alle Zeichen ohne Fehler zurück.

Um sicherzustellen, dass Hooks und Scripts alle möglichen Daten in einer Implementierung mit gemischten Zeichensätzen verarbeiten, müssen Sie den Modus auf RETURN_STRING_UNICODE setzen und die möglicherweise zurückgegebenen Unicode-Zeichen korrekt verarbeiten. Es ist jedoch noch nicht ausreichend, lediglich den Modus für Rückgabezeichenfolgen auf RETURN_STRING_UNICODE zu setzen. Zusätzlich müssen Sie prüfen, ob Ihr Code Unicode-Zeichen korrekt verarbeiten kann. Die im Folgenden aufgeführten Richtlinien sind hilfreich. Letztlich ist es jedoch erforderlich, dass Sie die geeigneten Unicode-Programmiertechniken für die Scripting-Sprache verwenden.

Bei einem Upgrade auf Version 7.0 haben diese Änderungen keine Auswirkung auf ein vorhandenes Schema, wenn alle lokalen Zeichensätze in der Umgebung mit der Rational-ClearQuest-Datencodepage übereinstimmen, was in älteren Versionen üblich war. Der Standardmodus ist RETURN_STRING_LOCAL. Dieser Modus ermöglicht Hooks und Scripts bei solchen Umgebungen dieselbe Funktionsweise wie zuvor.

Falls Sie Version 7.0 in einer Umgebung implementieren, in der lokale Zeichensätze nicht mit der Rational-ClearQuest-Datencodepage übereinstimmen, müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Scripts Unicode-Zeichendaten für Rational ClearQuest verarbeiten können, den Rückgabemodus für Scripts auf RETURN_STRING_UNICODE setzen und für Pakete ein Upgrade auf Version 7.0 durchführen. Eine Liste der Rational-ClearQuest-Pakete, die Unicode unterstützen, finden Sie in Tabelle 1. Scripts, die Unicode nicht verarbeiten können, werden zwar ausgeführt, aber es wird ein Fehler zurückgegeben, wenn das System versucht, Zeichendaten an das Script zurückzugeben, die nicht im lokalen Zeichensatz enthalten sind. Solche Scripts können eingesetzt werden, solange die von ihnen verarbeiteten Daten auf den lokalen Zeichensatz des Clients oder des Webservers beschränkt bleiben.

Tabelle 1. Modus für Rückgabezeichenfolgen bei Paketen
Paket Modus für Rückgabezeichenfolgen
AMWorkActivitySchedule RETURN_STRING_UNICODE
ATStateTypes RETURN_STRING_UNICODE
Attachments RETURN_STRING_UNICODE
AuditTrail RETURN_STRING_UNICODE
BTStateTypes RETURN_STRING_UNICODE
BuildTracking RETURN_STRING_UNICODE
CQTM RETURN_STRING_UNICODE
Customer RETURN_STRING_UNICODE
DeploymentTracking RETURN_STRING_UNICODE
DTStateTypes RETURN_STRING_UNICODE
EMail RETURN_STRING_UNICODE
EnhancementRequest RETURN_STRING_UNICODE
eSignature RETURN_STRING_UNICODE
History RETURN_STRING_UNICODE
Notes RETURN_STRING_UNICODE
Project RETURN_STRING_UNICODE
Resolution RETURN_STRING_UNICODE
TPM RETURN_STRING_UNICODE
Beim Entwickeln einer Anwendung, die in Implementierungen mit gemischten Zeichensätzen einsatzfähig sein muss, müssen Sie mehrere Punkte berücksichtigen.

Falls alle Clients, die mit einer Datenbankgruppe verbunden sind, lokale Zeichensätze aufweisen, die mit der Datencodepage übereinstimmen, müssen Sie diese Aspekte nicht berücksichtigen. Weitere Informationen zu Zeichendarstellungen und Codepageeinstellungen finden Sie in der Onlinehilfe "Rational ClearQuest verwalten".


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