Satztypen

Dieser Artikel erläutert das Konzept von ClearQuest-Satztypen.

Ein Satztyp ist das Format für einen bestimmten Typ von Änderungsanforderung. Er entspricht in etwa einer Tabelle in einer relationalen Datenbank. Jeder Satztyp definiert die Daten, die für einen Typ von Änderungsanforderung gesammelt werden können. Die Informationen zu einer einzelnen Änderungsanforderung werden als Datensatz, ein einzelnes Datenelement einer Änderungsanforderung wird als Feld bezeichnet.

Jedem Datensatz werden ein eigenes Statusmodell, Formulare und Hooks zugeordnet, um die Datenerfassung und -anzeige für diesen Typ von Änderungsanforderung zu steuern.

In Datenbanken von Version 7.0 können mehr Datensätze gespeichert werden. Clientkomponenten von Rational ClearQuest früherer Versionen können jedoch keine Datensätze mit Datenbankkennungen (DBIDs) anzeigen, die höher als die bisherige höchste Nummer sind. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Mit Datensätzen arbeiten.

Weitere Informationen zur Überprüfung der Version von Clientkomponenten von Rational ClearQuest finden Sie im Abschnitt Clientversion überprüfen in der Veröffentlichung "Rational ClearQuest API-Referenz".

Statusabhängige und statusunabhängige Satztypen

Es werden zwei Satztypen unterstützt: statusabhängige und statusunabhängige Satztypen.

Ein statusabhängiger Satztyp durchläuft eine Reihe von Status (z. B. "Submitted" (Übergeben), "Assigned" (Zugeordnet) und "Resolved" (Aufgelöst)), die sich bei der Ausführung von Benutzeraktionen ergeben.

Ein statusunabhängiger Satztyp erfasst Daten, ohne seinen Status zu ändern. Es gibt z. B. statusunabhängige Satztypen für Benutzer, Projekte, Kunden. Die einzigen Aktionen, die an statusunabhängigen Satztypen ausgeführt werden können, sind "Submit" (Übergeben), "Modify" (Ändern), "Delete" (Löschen) und "Import" (Importieren).

Statusabhängige Datensätze können auf einen oder mehrere statusunabhängige Datensätze verweisen. Beispielsweise kann ein Benutzer Fehler (statusabhängiger Satztyp) einem Projekt (statusunabhängiger Satztyp) zuordnen.

Beim Hinzufügen eines statusunabhängigen Satztyps zu einem Schema müssen Sie mindestens eines der dazugehörigen Felder als eindeutigen Schlüssel festlegen. Die Software Rational ClearQuest verwendet diesen Schlüssel, um einzelne Datensätze dieses Typs zu identifizieren.

Rational ClearQuest verwaltet vier statusunabhängige Systemsatztypen: "History", "Attachments", "Groups" und "Users". Sie können Systemsatztypen nicht löschen.

Wenn Sie einen bestimmten Satztyp erstellt haben, können Sie ihn nicht in den anderen Typ ändern, d. h., Sie können einen statusunabhängigen Satztyp nicht in einen statusabhängigen Satztyp ändern und umgekehrt.

Anzeigenamen und Datenbankkennungen (DBIDs) von Satztypfamilien

Satztypen haben Anzeigenamen und Datenbankkennungen, die zur Lokalisierung von Datensätzen verwendet werden können.

Ein Anzeigename ist die sichtbare Kennung (ID) eines Datensatzes. Ein eindeutiger Schlüssel hat für einen Datensatz denselben Wert wie der Anzeigename. Der Anzeigename setzt sich aus den Feldern für den eindeutigen Schlüssel eines Satztyps zusammen.
  • Bei statusabhängigen Datensätzen besteht der Anzeigename aus dem Namen der Datenbankgruppe (z. B. RATLC) und einer achtstelligen Zahl, die bezüglich aller statusabhängigen Datensätze eindeutig ist. Der Anzeigename ist das ID-Feld aller statusabhängigen Datensätze.
  • Bei statusunabhängigen Satztypen setzt der Anzeigename sich aus den Feldern für den eindeutigen Schlüssel, die durch Leerzeichen voneinander getrennt sind, zusammen. Der eindeutige Schlüssel besteht aus den dafür vorgesehenen Feldern, die vom Schemaentwickler definiert wurden. Bei jedem Datensatz ist der Anzeigename eine Verknüpfung der Werte der Felder für den eindeutigen Schlüssel eines bestimmten Satztyps (getrennt durch Leerzeichen). Beispiel:
    • Wenn der Satztyp "Project" ein Feld "Name" für einen eindeutigen Schlüssel hat, entspricht der Wert des eindeutigen Schlüssels für den Datensatz "Project" dem Wert seines Felds "Name".
    • Wenn der Satztyp "CustomerContact" die Felder "CustomerID", "Name" und "Location" für den eindeutigen Schlüssel hat, ist der Wert für den eindeutigen Schlüssel eine Zeichenfolge, die sich aus den Werten der drei Felder (CustomerID, Name, Location) für diesen Datensatz zusammensetzt, wobei die einzelnen Feldwerte durch Leerzeichen getrennt sind.

Anzeigenamen sind im Rahmen eines Satztyps (statusabhängig oder statusunabhängig) eindeutig.

Die Datenbankkennung (DBID) eines ClearQuest-Datensatzes ist eine ID, die intern für einen Datensatz vergeben wird. Die DBID ist eine eindeutige Zahl, die den einzelnen Datensätzen in einer Benutzerdatenbank nacheinander zugeordnet wird. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Mit Datensätzen arbeiten.

Informationen zur Implementierung des Dienstprogramms "Find Record" mit der ClearQuest-API finden Sie in den Abschnitten zu den Methoden GetEntityDefOfDbId und GetEntityDefofName in den API-Referenzseiten zu Rational ClearQuest.

Anzahl der Satztypen

Ein Schema kann mehrere Satztypen enthalten. Beispielsweise kann ein Schema über separate Satztypen für Softwareerweiterungen (software enhancements) und für Hardwareerweiterungen (hardware enhancements) verfügen. Es kann auch verschiedene Satztypen für Probleme (issues), Fehlerberichte (problem reports), Änderungsanforderungen (change requests), Fehler (defects) und Erweiterungsanforderungen (enhancement requests) enthalten.

Generell sollten Sie separate Satztypen erstellen, wenn Änderungsanforderungstypen über ein eigenes Prozessmodell verfügen oder die Aufzeichnung verschiedener Daten erfordern. Verfügt Ihr Unternehmen beispielsweise über verschiedene Prozessmodelle für Softwareerweiterungen und Hardwareerweiterungen, dann sollten Sie zwei separate Satztypen erstellen. Wird für Software- und Hardwareerweiterungen jedoch dasselbe Prozessmodell verwendet, sollten Sie nur einen einzigen Satztyp "Enhancements" erstellen, der ein Feld zur Angabe des Erweiterungstyps bereitstellt.

Überlegen Sie sorgfältig, welche Satztypen Sie erstellen. Wenn Sie mehr Satztypen verwenden, können Sie zwar mehr Varianten in Prozessmodellen erfassen, Sie erhöhen jedoch den Verwaltungsaufwand und erschweren das Erstellen von Abfragen und Berichten, die eine große Anzahl von Änderungsanforderungen abdecken. Außerdem sollten Sie vorausschauend planen: Wenn zwei Typen von Änderungsanforderungen zwar momentan dasselbe Prozessmodell verwenden, jedoch in Zukunft vermutlich verschiedene Modelle benötigen, ist es sinnvoll, gleich zu Beginn zwei Satztypen zu erstellen, anstatt erst später eine Aufteilung vorzunehmen.

Bedenken Sie auch einige Aspekte, die schon beim Entwerfen relationaler Datenbanken zum Tragen kommen (oder fragen Sie einen Datenbankadministrator um Rat, der mit diesen Dingen vertraut ist). Anstatt beispielsweise die Felder "submitter", "submitter's e-mail address" und "submitter's phone number" im Satztyp "Defects" anzugeben, können Sie einen Satztyp "Submitters" erstellen, der alle Benutzerinformationen enthält. Dieser Ansatz ermöglicht es Benutzern, jedes Mal, wenn sie einen Fehler übergeben, lediglich ihren Benutzernamen anzugeben. Anschließend können Sie mit einem Feld "REFERENCE" eine Verknüpfung zwischen den Satztypen "Defect" und "Submitter" erstellen, um die E-Mail-Adresse und Telefonnummer des übergebenden Benutzers in Formularen und Berichten anzuzeigen. Siehe Durch Verknüpfen von Datensätzen eine hierarchische Struktur erstellen.

Standardsatztyp

Jedes Schema muss über einen Standardsatztyp verfügen. Der Satztyp kann statusabhängig oder statusunabhängig sein. Der Standardsatztyp wird zum Erstellen einer Schaltfläche für Direktaufruf in der Clientkomponente von Rational ClearQuest verwendet, die zum Übergeben von Sätzen dieses Typs eingesetzt werden kann. Der Standardsatztyp wird verwendet, wenn keine anderen Satztypen angegeben sind.


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