Replikatsynchronisation in einer Familie

Da Informationen in einer replizierten Datenbank von Rational ClearQuest gleichzeitig auf mehreren Replikaten geändert werden können, weichen die Inhalte der einzelnen Replikate einer Familie häufig voneinander ab. Der Inhalt eines Replikats kann nie exakt mit dem eines anderen Replikats übereinstimmen. Um zu große Abweichungen zwischen den Replikaten zu vermeiden, sendet jedes Replikat seine Aktualisierungen an ein oder mehrere andere Replikate.

Informationen werden aus einem Replikat in Form von Paketen exportiert. Ein logisches Paket enthält entweder die für die Erstellung eines neuen Replikats erforderlichen Informationen (Replikaterstellungspaket), oder es enthält Informationen zur Aktualisierung eines oder mehrerer vorhandener Replikate (Aktualisierungspaket). Ein logisches Paket kann bei seiner Erstellung mehrere physische Pakete umfassen, um eine hohe Flexibilität zu gewährleisten und Einschränkungen von Datenübertragungswegen gerecht zu werden.

Nachdem ein logisches Paket mit Hilfe der Befehle mkreplica oder syncreplica unter Angabe der Option –export erstellt und an ein Replikat gesendet wurde, wird es dort mit Hilfe der Befehle mkreplica oder syncreplica und der Option –import verarbeitet. Die Änderungen, die ursprünglich am sendenden Replikat (und möglicherweise auch an anderen Replikaten) vorgenommen wurden, werden der Benutzerdatenbank und dem Schema-Repository des importierenden Replikats hinzugefügt. Die Aktualisierung eines Benutzerdatenbankreplikats führt eine Änderung seiner Datenbank und seines Schema-Repositorys mich sich, um so die in einem oder mehreren anderen Replikaten vollzogenen Aktivitäten zu integrieren. Sollte das logische Paket mehrere physische Pakete enthalten, verarbeiten die Importbefehle diese physischen Pakete automatisch in der richtigen Reihenfolge. Mehrfaches Importieren ein und desselben Pakets in ein Replikat führt nicht zu einem Fehler, sofern diese Importe nicht gleichzeitig stattfinden.

Abbildung 1 veranschaulicht die drei Phasen der Synchronisation: Export, Transport und Import. Auf Site1 werden Operationsdatensätze mit den Befehl syncreplica –export von R1 in einem Paket abgelegt. Das Paket wird an Site2 gesendet, wo anschließend der Inhalt des Pakets mit dem Befehl syncreplica –import in R2 importiert wird. Jede Synchronisation erfolgt unidirektional. Zur gegenseitigen Aktualisierung zweiter Replikate sind zwei Synchronisationen erforderlich.
Abbildung 1. Replikatsynchronisation

Sie können die Synchronisationsstrategie für eine Familie individuell an bestimmte Einsatzkriterien, Unternehmensanforderungen und an die zwischen den Hostsystemen vorhandene Konnektivitätsebene anpassen. Eine Familie kann ihre Replikate beispielsweise stündlich über ein Hochgeschwindigkeitsnetz aktualisieren, während die Replikate einer anderen Familie nur ein bis zwei Mal im Monat über E-Mail- oder Datenträgerdateien aktualisiert werden.


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