shipping.conf

Konfigurationsdatei für die Zwischenspeicher- und Übertragungsfunktion.

Zugehörige Konzepte
Pakettransportmethoden und Konfiguration
Zugehörige Verweise
mkorder
mkreplica
MultiSite-Steuerkonsole
shipping_server
syncreplica

Anwendbarkeit

Produkt Befehlstyp
MultiSite MultiSite-Datenstruktur
Plattform
UNIX

Übersicht

/var/adm/rational/clearcase/config/shipping.conf

Beschreibung

Diese Datei steuert den Betrieb der Zwischenspeicher- und Übertragungsfunktion auf den einzelnen Hosts. Die Datei besteht aus Kommentarzeilen (die mit # beginnen) und mindestens einem Konfigurationseintrag. Die nachfolgend beschriebenen Konfigurationseinträge können in der Datei enthalten sein. In einigen Fällen schlägt die Operation der Zwischenspeicher- und Übertragungsfunktion fehl, wenn ein bestimmter Eintrag fehlt; in anderen Fällen liegt ein fest codierter Standardwert vor.

Die MultiSite-Installation erstellt die Datei CCase-Ausgangsverzeichnis/config/services/shipping.conf.template, in der alle diese Einträge definiert sind. Wenn die Datei /var/adm/rational/clearcase/config/shipping.conf nicht vorhanden ist, wird sie von der Installation durch Kopieren der Schablonendatei erstellt. Wenn /var/adm/rational/clearcase/config/shipping.conf vorhanden ist, empfiehlt Ihnen die Installation, die vorhandene Datei mit der Schablonendatei zu vergleichen und die erforderlichen Änderungen vorzunehmen.

Anmerkung: Wenn Sie MultiSite oder Rational Shipping Server nicht im Standardinstallationsverzeichnis(/opt/rational/clearcase) installieren, müssen Sie die Datei shipping.conf bearbeiten und /opt/rational/clearcase in den Pfadnamen des Installationsverzeichnisses ändern.

Paketgröße

MAX-DATA-SIZE größe [ k | m | g ]

Standardeinstellung (und Maximum): 2097151 KB (2 GB - 1 KB)

Steuert die Aufteilung einzelner logischer Pakete in mehrere physische Pakete. Durch Einschränkung der Größe von physischen Paketen kann die Zuverlässigkeit der Paketübermittlung in einigen Netzen verbessert werden. Die ganze Zahl größe (mit dem optionalen Suffix k, m oder g) gibt die maximale Größe einer physischen Paketdatei an. k gibt KB (Kilobyte) an, m MB (Megabyte) und g GB (Gigabyte). Wenn Sie das Suffix weglassen, wird KB verwendet. Bei Angabe von 0 (Null) wird ebenfalls der Standardwert verwendet.

Dieser Wert wird von den folgenden Befehlen verwendet (sofern –maxsize nicht zusätzlich angegeben wird):

Wenn Sie mkreplica oder syncreplica mit –out aufrufen, wird dieser Wert nicht verwendet, und Sie müssen die Paketgröße unter Verwendung von –maxsize begrenzen.

Benachrichtigung

NOTIFICATION-PROGRAM pfadname-des-e-mail-programms

Standardeinstellung: /opt/rational/clearcase/bin/notify. Dieses Programm wird auch dann verwendet, wenn kein Eintrag von NOTIFICATION-PROGRAM vorhanden ist.

Das E-Mail-Programm wird in den folgenden Fällen aufgerufen:

Das Mailprogramm wird wie folgt aufgerufen:

pfadname-des-e-mail-programms–s betreff –f nachrichtendatei adresse...

Administratoradresse

ADMINISTRATOR e-mail-adresse

Standardeinstellung: root

Die E-Mail-Adresse des Administrators, der die Zwischenspeicher- und Übertragungsfunktion auf dem lokalen Host verwaltet.

Eine E-Mail-Nachricht wird in den unter Benachrichtigung beschriebenen Fällen gesendet. Die Konfigurationsdatei kann mehrere Einträge für ADMINISTRATOR enthalten; Nachrichten werden an alle angegebenen E-Mail-Adressen gesendet.

Speicher- und Rückgabeposition

STORAGE-BAY speicherklasse verzeichnispfadname

RETURN-BAY speicherklasse verzeichnispfadname

Standardeinstellung: multiutil-Befehle mit der Option –sclass verwenden die Speicherklasse cq_default für Pakete, die keiner Speicherklasse zugeordnet sind, sowie für Pakete, deren Speicherklasse nicht konfiguriert ist. Die Befehle mkorder und shipping_server verwenden die Speicherklasse –default für Pakete, die keiner Speicherklasse zugeordnet sind, sowie für Pakete, deren Speicherklasse nicht konfiguriert ist.

Diese Zeilen definieren die Verzeichnisse für Speicher- und Rückgabeposition. In einer Speicherposition sind die ein- und abgehenden Aktualisierungspakete sowie die Versandaufträge für eine Speicherklasse enthalten. In einer Rückgabeposition sind die ein- und abgehenden Pakete enthalten, die gerade an die ursprünglichen Sender zurückgegeben werden, weil sie nicht an alle angegebenen Empfänger übermittelt werden konnten.

Sie können mehrere Einträge von STORAGE-BAY und RETURN-BAY verwenden, um mehrere Positionen für eine Speicherklasse zu definieren. shipping_server wählt basierend auf dem verfügbaren Speicherplatz auf den Plattenpartitionen der Positionen für jedes Paket eine entsprechende Position aus. Die Reihenfolge, in der Sie die Positionen angeben, ist unerheblich.

Anmerkung: Es können bis zu 64 Speicherklassen erstellt werden (unter Beachtung der Groß-/Kleinschreibung).

Die MultiSite-Installation erstellt eine Standardspeicherklasse mit dem Namen –default. Die Speicher- und die Rückgabeposition für diese Klasse wird auf dem lokalen Host im Verzeichnis /var/adm/rational/clearcase/shipping erstellt. Jede Position enthält die Unterverzeichnisse incoming und outgoing für ein- und abgehende Pakete. Versandoperationen suchen in diesen Unterverzeichnissen nach Paketen. Stellen Sie vor Verwendung der Zwischenspeicher- und Übertragungsfunktion sicher, dass die Plattenpartition, auf der das Versandverzeichnis erstellt wird, über genügend freien Speicherbereich für erwartete Replikaterstellungs- und Aktualisierungspakete verfügt. Platzieren Sie die Speicherposition auf einer Plattenpartition ohne VOB-Speicherungsverzeichnisse, um VOB-Datenbankfehler zu vermeiden, die durch Auffüllen der Plattenpartition mit der VOB-Datenbank verursacht werden können.

multiutil-Befehle mit der Option –sclass verwenden die Speicherklasse cq_default für Pakete, die keiner Speicherklasse zugeordnet sind, sowie für Pakete, deren Speicherklasse nicht konfiguriert ist. Die Speicherklasse cq_default wird nicht erstellt, wenn MultiSite installiert ist. Die Befehle mkorder und shipping_server verwenden die Speicherklasse –default für Pakete, die keiner Speicherklasse zugeordnet sind, sowie für Pakete, deren Speicherklasse nicht konfiguriert ist. Sie können zusätzliche Speicherklassen für Pakete in Rational ClearQuest MultiSite erstellen; für Pakete in Rational ClearQuest MultiSite und Rational ClearCase MultiSite müssen allerdings unterschiedliche Speicherklassen verwendet werden.

Sie müssen verzeichnispfadname mit einem mkdir-Standardbefehl unter Linux oder UNIX erstellen. In der neuen Position müssen außerdem die Verzeichnisse incoming und outgoing erstellt werden. Den Paketen in einer Position werden der Eigner, die Gruppen und die Lese-/Schreibberechtigungen zugeordnet, die auch der Position zugeordnet sind. Ausführungsberechtigung und sonstige spezielle Berechtigungen für die Position werden ignoriert. Diese Berechtigungen müssen gegebenenfalls angepasst werden, um die erfolgreiche Ausführung von MultiSite-Befehlen zur Verarbeitung der Pakete und zum Schutz vor unbefugtem Zugriff zu gewährleisten.

Anmerkung: Die Verzeichnisse incoming und outgoing müssen sich auf demselben Dateisystem befinden.

Verfallszeitraum

EXPIRATION speicherklasse anzahl-tage

EXPIRATION–default anzahl-tage

Standardeinstellung: 14 Tage für –default; keine für cq_default (Sie müssen einen Verfallszeitraum angeben).

Gibt den Verfallszeitraum (in Tagen) für Versandaufträge an, die der angegebenen Speicherklasse zugeordnet sind. Dieser Zeitraum beginnt mit der Generierung des Versandauftrags. Wenn ein Paket innerhalb der angegebenen Anzahl Tage nicht an alle Empfänger übermittelt werden kann, wird das Paket an den ursprünglichen Sendehost zurückgegeben und mindestens eine E-Mail-Nachricht gesendet (siehe Beschreibung in den Abschnitten Administratoradresse und Benachrichtigung).

Bei Angabe von cq_default als Speicherklasse wird der Verfallszeitraum für Versandaufträge festgelegt, die keiner Speicherklasse zugeordnet sind oder deren Speicherklasse nicht konfiguriert ist. Ausnahme: Wenn Sie einen Versandauftrag mit dem Befehl mkorder generieren und keine Speicherklasse angeben, wird für den Versandauftrag der Verfallszeitraum verwendet, der der Speicherklasse –default zugeordnet ist.

Der Wert 0 (Null) bedeutet, dass kein Verfallsdatum definiert wurde und der Übermittlungsversuch unbegrenzt wiederholt wird.

Diese Einstellung wird durch die Option –pexpire für syncreplica oder mkreplica außer Kraft gesetzt.

Das Programm shipping_server unternimmt keine erneuten Übermittlungsversuche für Pakete. Die Spezifikation von EXPIRATION ist nur dann nützlich, wenn Sie regelmäßige Aufrufe des Vesandservers terminieren, um nicht übermittelte Pakete zu übermitteln.

Paket-Routing

ROUTE nächster-hop host...

ROUTE nächster-hop –default

Standardeinstellung: Keine.

Steuert das Routing von Paketen im Netz. Pakete, deren Zieladresse ein Argument von host ist, werden an den Host nächster-hop gesendet. Dieser Host ist für die endgültige Übermittlung der Pakete an die zugehörigen Empfänger verantwortlich (oder für die zusätzliche Weiterleitung). nächster-hop und host können Hostnamen (die von Hosts in unterschiedlichen Domänen verwendbar sein müssen) oder numerische IP-Adressen sein.

In die Konfigurationsdatei können mehrere Einträge von ROUTE eingefügt werden. Das Schlüsselwort –default bezieht sich auf alle Hosts, die in keinem anderen ROUTE-Eintrag angegeben sind.

Empfangs-Handler (Receipt Handler)

RECEIPT-HANDLER speicherklasse pfadname-des-scripts

Standardeinstellung: Keine.

Gibt ein Script für den Versandserver an, das für jedes in einer Speicherposition empfangene Paket ausgeführt wird.

Der Befehl shipping_server verarbeitet jedes empfangene Paket wie folgt:

  1. Er liest die Datei shipping.conf, um den entsprechenden RECEIPT-HANDLER-Eintrag für das Paket zu suchen.
    • Wenn das Paket einer Speicherklasse zugeordnet ist und für diese Speicherklasse ein RECEIPT-HANDLER-Eintrag vorhanden ist, verwendet shipping_server die Angabe von pfadname-des-scripts in diesem Eintrag. Wenn kein Empfangs-Handler (Receipt Handler) für die Speicherklasse, aber ein Standard-Empfangs-Handler definiert ist, wird dieser Standard-Empfangs-Handler für das Paket aufgerufen.
    • Wenn das Paket keiner Speicherklasse zugeordnet ist und für die Speicherklasse –default ein Wert für RECEIPT-HANDLER vorhanden ist, verwendet shipping_server diesen Wert.
  2. Er ruft den Empfangs-Handler (Receipt Handler) wie folgt auf:

    pname-des-scripts [ –d/ata pname-der-paketdatei ] [ –a/ctual pname-des-versandauftrags ] [ –s/class speicherklasse ] –o/rigin hostname

    Dabei gilt Folgendes:

    pname-des-scripts Das Script, das im Eintrag RECEIPT-HANDLER angegeben ist.
    –d/ata pname-der-paketdatei Die Position des Pakets. Diese Option wird nur dann verwendet, wenn das Paket für diesen Host bestimmt ist.
    –a/ctual pname-des-versandauftrags Die Position des Versandauftrags. Diese Option wird nur dann verwendet, wenn das Paket für einen anderen Host bestimmt ist.
    –s/class speicherklasse Die dem Paket zugeordnete Speicherklasse. Diese Option wird nur dann verwendet, wenn das Paket bei der Erstellung einer Speicherklasse zugeordnet wurde.
    –o/rigin hostname Der Name des Hosts, von dem das Paket zuerst gesendet wurde.
    Anmerkung: Wenn ein Paket für den lokalen Host und einen anderen Host bestimmt ist, werden die Parameter –data und –actual verwendet. Das Paket wird in das Replikat auf dem Host importiert und an den nächsten Empfänger weitergeleitet.

Portnummern

CLEARCASE_MIN_PORT portnummer CLEARCASE_MAX_PORT portnummer

Standardeinstellung: Keine.

Achtung: Legen Sie diese Einträge nur auf Hosts fest, die über die Firewall kommunizieren können und mit der MultiSite-Option shipping-server-only installiert wurden. Zur Verwendung des Versandservers auf einem Firewall-System müssen außerdem die Umgebungsvariablen CLEARCASE_MIN_PORT und CLEARCASE_MAX_PORT im clearcase-Script gesetzt werden.

Diese Einträge geben den Bereich der Ports an, die der Versandserver auf einem Firewall-System verwenden kann. Sie werden als Umgebungsvariablen in der Umgebung des Versandservers festgelegt.

Richtlinien für das Festlegen der Werte:

Zeitlimit für nicht erreichbare Hosts

DOWNHOST-TIMEOUT minuten

Standardwert: Null.

Gibt die Anzahl der Minuten an, während deren der Versandserver warten soll, bevor ein zuvor als nicht erreichbar identifizierter Zielhost kontaktiert wird.

Wenn der Versandserver ein Paket an den Zielhost sendet und feststellt, dass der Host nicht erreichbar ist, wird im Verzeichnis /var/adm/rational/clearcase/shipping/ms_downhost eine Datei erstellt. Der Name der Datei ist der Name des nicht erreichbaren Hosts. Wenn einer der folgenden Parameter einen Wert ungleich Null hat, sucht der Versandserver im Rahmen künftiger Versandoperationen in diesem Verzeichnis nach Zielhosts:

Wenn beide Parameter einen Wert ungleich Null haben, verwendet der Versandserver DOWNHOST-TIMEOUT.

Wenn der Zielhost im Verzeichnis ms_downhost gefunden wird und die Differenz zwischen der aktuellen Uhrzeit und dem Zeitpunkt der letzten Dateiänderung kleiner ist als der Wert für die Zeitlimitüberschreitung auf dem Versandserver-Host, sendet der Versandserver keine Pakete an den Zielhost. Wenn die Differenz größer gleich dem Wert für die Zeitlimitüberschreitung ist, sendet der Versandserver Pakete an den Zielhost. Wenn weder DOWNHOST-TIMEOUT noch die Umgebungsvariable SHP_DOWNHOST_TIMEOUT_RETRY einen Wert ungleich Null haben, sendet der Versandserver Pakete an den Zielhost. Jeder Versuch, Pakete an einen nicht erreichbaren Host zu senden, dauert ungefähr 30 Sekunden.


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