Farbmanagement in Scribus

Überblick

Das Ziel eines Farbmanagements ist es, die Unterschiede zwischen den Farben auf dem Monitor und dem gedruckten Produkt zu minimieren, und die Farben anzuzeigen, die außerhalb der »Farbskala« z.B. der Druckerei liegen. Das Problem dabei ist, daß man dazu das Farbprofil des Druckers und ein möglichst genaues des Monitors braucht. Das ganze Konzept, die Einstellungsmöglichkeiten und die Beschreibungen können für neue Benutzer wirklich verwirrend sein. Ohne Vorwissen der Terminologie ist es wirklich sehr leicht, die falschen Einstellungen zu wählen. Dies führt oft dazu, daß Bilder entweder auf dem Monitor oder nach dem Drucken oder bei beidem schlecht aussehen. Dann sagt ein neuer Anwender »Es reicht!« – und schaltet das Farbmanagement ab.

Um es kurz zu machen: Tun Sie das nicht! Wenn Sie erst einmal ein paar grundlegende Begriffe verstanden haben, werden Sie in der Lage sein, gedruckte Dokumente präzise zu erstellen. Speziell für einen späteren Vierfarb-Druck ist dies entscheidend.

Der Weg zu einem verläßlichen Farbmanagement (der Druck sieht so aus wie auf dem Monitor):

  1. Lernen Sie ein wenig über die Idee und die Terminologie des Farbmanagements. Es gibt dazu viele gute Bücher und Webseiten (z.B. hier).
  2. Richten Sie die Farbprofile vernünftig ein. Das Wichtigste ist, ein korrektes Monitor-Profil zu bekommen. Lprof ist dafür hervorragend geeignet. Ohne ein sauber eingerichtetes Monitor-Profil werden Sie keine korrekte Vorschau auf dem Bildschirm haben und keine zufriedenstellende Druckergebnisse bekommen.
  3. Richten Sie die Farbprofile in den Bildbearbeitungsprogrammen sauber ein. Heutzutage unterstützt nicht nur Closed-Source-Software Farbmanagement, sondern auch alle größeren Open-Source-Programme, wie GIMP, Krita, digiKam, Inkscape oder sK1.

Das Farbmanagementsystem in Scribus ist für »sanfte Korrekturen« Ihrer Dokumente eingerichtet. Scribus zeigt auch eine Warnung an, wenn Farben von einer Druckerei nicht genau reproduziert werden können, da die meisten professionellen Drucker im Vergleich zu einem Bildschirm (RGB) eine eingeschränkte Farbskala (CMYK) haben. Scribus wird keine Farbprofile der Bilder einbetten oder ändern. (Manche Bildformate, wie EPS, JPEG, PNG oder TIFF, können ein ICM- oder ICC-Profil beinhalten.)

Das RGB-Modell (links) hat ein wesentlich größeres Spektrum als das CMYK-Modell (rechts).

Was sind Farb- oder Geräte-Profile?

ICC- oder ICM-Profile sind spezielle Dateien, die die Farb-Charakteristik eines Geräts wie eines Scanners, Monitors oder Druckers angeben – grundsätzlich hat jedes Gerät, das Farben erzeugen, anzeigen oder verändern kann, deshalb ein Geräte-Profil.

Dazu kommen noch Gerät-unabhängige oder Arbeitsraum-Farbprofile. Das sind besondere Dateien, die man sich als »Übersetzer« vorstellen kann, die die Farbwerte von einem Profil in ein anderes konvertieren.

Eine ICC- oder ICM-Datei ist eine Reihe von Tabellen, die die mathematischen Werte enthalten, durch die das Gerät Farbe mißt und darstellt. Glücklicherweise folgen diese Profile einem offenen und internationalen Standard und funktionieren unter Mac OS X genauso wie unter OS/2, eCS, Windows, Linux oder UNIX.

Farbmanagement aktivieren

Damit das Farbmanagement richtig funktioniert, muß folgendes installiert und aktiviert sein:

Wo man die Farbprofile speichert