Nachdem eine neue Feststellung erstellt wurde, wird vom System ein Vergleich durchgeführt, der feststellen soll, ob auf Grundlage der vorherigen, nun aufgehobenen Entscheidungsinformationen Zahlungen vorgenommen wurden. Durch den Vergleich kann eine Über- oder Unterzahlung ermittelt werden. Wenn eine Neubewertung zu neuen Entscheidungen geführt hat, vergleicht das System automatisch die neuen Entscheidungen mit allen bestehenden Entscheidungen, die zu Zahlungen oder Rechnungen verarbeitet wurden. Wenn sich die verarbeiteten Beträge von den Anspruchs- und Leistungsberechtigungsbeträgen aus den neuen Entscheidungen unterscheiden, wird eine Über- oder Unterzahlung erstellt. Bei einer Überzahlung wurde für einen Fall zu viel ausgezahlt. Bei einer Unterzahlung wurde für einen Fall zu wenig ausgezahlt.
Obwohl neue Feststellungen erstellt werden können, wenn ein Fall den Status 'Aktiv', 'Unterbrochen' oder 'Abschluss ausstehend' hat, werden keine Über- oder Unterzahlungen für einen unterbrochenen Fall erstellt. Darüber hinaus kann eine Behörde unter Verwendung einer Anwendungseigenschaft als Teil der Verwaltung ausschließen, dass neue Feststellungen und Über- bzw. Unterzahlungen in abgeschlossenen Fällen erstellt werden. In Fällen, die unterbrochene Zahlungen enthalten, werden über- bzw. Unterzahlungen bei Bedarf immer noch zeitgleich mit einer neuen Feststellung erstellt. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass die Über- bzw. Unterzahlungen möglicherweise in Zusammenhang mit verschiedenen Zahlungen stehen, die über einen bestimmten Zeitraum getätigt wurden, von denen manche nicht unterbrochen wurden und deshalb immer noch gültig sind. Es wird auch erwartet, dass Behörden Situationen, in denen eine Zahlung unterbrochen wurde, zeitnah auflösen. Geschieht das nicht, erhalten die Kunden keine finanzielle Unterstützung. Wenn die Behörde nicht in der Lage ist, auf eine unterbrochene Zahlung schnell zu reagieren, oder keine Über- bzw. Unterzahlungen in Fällen mit unterbrochenen Zahlungen erstellen möchte, kann sie den Fall auf eigenen Wunsch selbst unterbrechen.
Fallbearbeiter können Informationen zu den Über- und Unterzahlungen in dem Fall anzeigen, um Näheres zu den beteiligten Komponenten zu erfahren. Beispielsweise kann ein Fallbearbeiter Informationen zu einer Überzahlung von 200 US-Dollar anzeigen und erkennen, dass die Überzahlung das Ergebnis einer Überzahlung von 150 US-Dollar für Komponente A und 50 US-Dollar für Komponente B ist. Außerdem kann er die beiden Entscheidungen, die zu den Über- bzw. Unterzahlungen geführt haben, miteinander vergleichen. Weitere Informationen zum Vergleich von zwei Entscheidungen enthält Vergleichen von Entscheidungen.
Mithilfe der folgenden zur Verfügung stehenden Falltypen kann die Behörde Über- oder Unterzahlungen, die im Zuge einer Fallneubewertung entdeckt wurden, verwalten und korrigieren: Zahlungsberichtigungsfalltyp, Überzahlungsfalltyp und Unterzahlungsfalltyp. Ein Überzahlungsfalltyp wird nur zur Berichtigung von Überzahlungen verwendet. Ein Unterzahlungsfalltyp wird nur zur Berichtigung von Unterzahlungen verwendet. Mit dem Zahlungsberichtigungsfalltyp kann entweder eine Überzahlung oder eine Unterzahlung bei einem Fall berichtigt werden. Im Gegensatz zu den Überzahlungsfalltypen oder Unterzahlungsfalltypen können Fallbearbeiter mit dem Zahlungsberichtigungsfalltyp die Beträge der Über- und Unterzahlung aufgeschlüsselt auf die Fallkomponente für einen Nominierten anzeigen. Beispielsweise kann ein Fallbearbeiter die Zusammensetzung einer Überzahlung von 400 Euro sehen, die sich aus einer Überzahlung von 500 Euro für Komponente A und einer Unterzahlung von 100 Euro für Komponente B ergibt. Eine Behörde kann konfigurieren, ob ein Zahlungskorrekturfall als Teil einer Anwendungsverwaltung verwendet werden soll oder nicht. Weitere Informationen enthält das Cúram-Konfigurationshandbuch zur Verwaltung integrierter Fälle.
Eine Behörde kann die Erstellung von Über- und Unterzahlungen als Ergebnis der Neubewertung eines Falls verhindern. Wenn beispielsweise die Erstellung einer Überzahlung in einem Fall für einen bestimmten Zeitraum ausgesetzt werden muss, während ein Fallbearbeiter weiterhin Angabenänderungen für andere Fälle verwaltet, die dieselben Angaben verwenden. Bedenken Sie, dass für diese Funktionalität zusätzlicher Entwicklungsaufwand notwendig ist. Weitere Informationen enthält das Cúram-Handbuch zu den Grundlagen der Anspruchs- und Leistungsberechtigung mit Cúram Express Rules (CER).